Der Chaco im Freudentaumel

Loma Plata: Am gestrigen Abend kam das erste Mal gereinigtes Wasser, welches aus dem Rio Paraguay stammt, im zentralen Chacho an. Das Aquädukt stellte seinen Nutzen unter Beweis, wenngleich mit sechs Jahren Verspätung.

Unter Präsident Federico Franco setzte man 2012 den Startschuss zum Bau des 203 km langen Aquädukts, welches Puerto Casado, am Rio Paraguay liegend, und Loma Plata verbindet, von wo diverse Gemeinden im zentralen Chaco bedient werden sollen. Man musste 40 Millionen Liter in die Rohre pumpen, um diese zu füllen und bis schliesslich um 21:00 Uhr des gestrigen Abends das erste Wasser im zentralen Chaco ankam. Einmal alle Abnehmer angebunden, kann dieses Netzwerk bis zu 70.000 Nutzer versorgen, was in erster Linie die Basis für noch mehr Wachstum in der Region bildet. Dieses war wegen des Wassermangels, der über einige Monate vorherrscht, immer wieder mal in Gefahr. Trotz der Schwierigkeiten, die der Bau hatte, kann man die Bewohner des Chacos und alle, die aktiv daran mitgewirkt haben, nur beglückwünschen.

Wochenblatt

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Der Chaco im Freudentaumel

  1. 200 km in 8 Jahren. Herzliche Gratulation. 6 Jahre Verspätung bedeutet wohl, dass hiesig Alleskönner es in zwei Jahren schaffen wollten. Dann hoffe ich, dass das Viadukt nicht wie die Wasserleitungen der McLopez falsch verlegt wurden, alles abgerissen werden muss und zwei Meter daneben noch einmal gebaut werden muss. Das ist wirklich ein Segen für die Bewohner des Chaco. Man merkt, dass sie einen eigenen Minister für Straßengau haben. Herr Mister Wiens vom Amigo-Mysterium für PY-Straßengau kann zwar keine Metrobuslinie in Asuncion fertig bauen, aber da er ja aus dem Chaco kommt, wenigstens ein Viadukt. Hätte ich nicht gedacht, dass man mit Schaufel Modell ’50 n. Chr. und Pickel Modell ’50 n. Ch. sowas bewerkstelligen kann. Nun heißt es nur noch toi, toi, toi (beten), dass nicht alle Amigos schon ausbezahlt wurden, denn von da an beginnt der Zerfall des Viadukt in seine Makromoleküle und schreitet rapid voran. Phänomenal. Weitermachen.

  2. Habe bei meiner Tätigkeit im Bauministerium gesehen, wie an diesem Projekt gearbeitet wurde. Ineffizient wäre noch ein Lob dafür. Kenne jetzt nicht mehr die Details, aber da war alles drin, was man falsch machen konnte: Schlechte Planung, nicht existente Anfahrtswege, nicht untersuchte Bodenverhältnisse, hunderte von Änderungen, dann war die Rohrqualität auf einmal nicht gut genug. Baustopps. Zig Meetings. Etwa 6 Direktoren, die an dem Projekt die Verantwortung übernahmen, umständliche Koordinierung von Asuncion aus. Da wurde sehr sehr viel Geld in den Sand gesetzt, aber das ist ja bei Großprojekten in Paraguay Standard. Da wird ein Direktor mal als Höchststrafe entlassen, aber dieser taucht dann nach ein paar Monaten woanders wieder auf. Logisch, dass man so gar nicht seriös arbeitet.

Kommentar hinzufügen