Schule fällt bis Ende des Jahres aus

Asunción: Der Minister für Bildung, Eduardo Petta, gab heute offiziell bekannt, was sich viele schon denken konnten. Der Unterricht in der Schule fällt bis Ende des Jahres aus. Alternativen im Internet gibt es tatsächlich.

Das Bildungsministerium möchte eine Software von Microsoft zum Einsatz bringen, welche ihnen gespendet wurde. Währenddessen gibt es auch Webseiten vom Bildungssektor, die frei über das Netz erreichbar sind, auch ohne Guthaben (http://aprendizaje.mec.edu.py) Ebenso gibt es den Google Classroom der überbrückungsweise Abhilfe schaffen kann. Dennoch sieht Petta die Gefahr der Infizierung als zu groß an und folgt somit den Empfehlungen des Bildungsministeriums den Unterricht bis Ende des Jahres ausfallen zu lassen.

Damit sind speziell die Eltern gefragt, die eventuell dennoch arbeiten gehen und nun nicht wissen, wie sie ihre Kinder beaufsichtigen und unterrichten sollen. Doch wie schon in so vielen Momenten zeigt die Corona-Krise, dass es nicht immer eine passende Lösung für ein Problem gibt. Was aus den rund 90.000 Lehrern während der kommenden 7 Unterrichtsmonate wird ist ebenso unklar.

Wochenblatt / Abc Color

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12 Kommentare zu “Schule fällt bis Ende des Jahres aus

  1. Unglaublich!
    Wir haben erst Mitte April und sie erklären das Schuljahr schon für verloren!
    Ich fasse es nicht!
    Andererseits haben wir jetzt eine Vorstellung davon, wie lange die diesen Irrsinn noch treiben wollen.
    Gute Nacht Planet Erde.
    Was wird wohl mit den Lehrern geschehen?
    Sie werden fürs Nichtstun den Rest des Jahres doppelten Mindestlohn erhalten, während die Eltern deren Arbeit machen sollen/müssen.

  2. Wer die Merkelrede diese Woche verfolgt hat,weiss wo es langgehen soll.Glaube nicht das in D sich alle impfen lassen wollen,vor allem nicht mit Chip..Hoffentlich muss hier in Paraquaynicht wieder alles nachgemacht werden.In D wird jetzt sogar etwas gelockert.Da sollte sich der Herr Präsident hier mal ein Beispiel nehmen und dieses schöne Land nicht noch total kaputt machen.Mit den Einsparungen bei den Gehältern von Politikern und staatl.Angestellten ist ja schon mal ein kleiner Anfang gemacht.Durch die Einsparungen im Wasserkraftwerk Itaipu,könnte man jetzt doch auch die Stromkunden in Paraquay entlasten und gleich bei der Ande mal für normale Gehälter sorgen.Bürgermeister welche sich über die geltenden paraquayischen Gesetze stellen ,sollten nicht ungestraft bleiben.Spätestens bei der nächsten Wahl gibt’s dann sowieso die Quittung.

  3. Fachhochschulen
    Wie der Hochschulbetrieb im Remote-Modus läuft
    https://www.derstandard.at/story/2000116752480/wie-der-hochschulbetrieb-im-remote-modus-laeuft
    Ja, die doofen Europäer wissen einfach nicht wie das geht.
    Was mit den 90.000 Lehrern während der kommenden 7 Unterrichtsmonate wird ist ebenso klar: Habens nicht nur am Freitag Zeit im Vorgarten Türmchen aus leeren BilligPolarBücksen zu türmen. Und das bei vollem Gehalt. Natürlich werden diese trotz Ausgangssperre zuhause in Quarantäne verbringen und kein Zubrot als Privatlehrer in der Nachbarschaft dazu verdienen.

  4. In Europa nimmt man insbesondere die niederen Stufen sehr bald (Mai) wieder in Betrieb, weil Kinder vom Corona-Virus kaum betroffen sind. Dazu ist das allfällige Tracking banal, weil immer die gleichen Schüler beieinander sind.
    Aber wir wollen ja unsere politische Elite geistig nicht überfordern. Hauptsache, sie haben die Sache mit dem Coima voll im Griff.
    Unfassbar!

    1. @Hans Iseli
      16. April 2020 um 23:41 ++

      Das ist nicht ganz richtig. Die Mehrzahl der Schulen in Europa (soweit sie auf sind) und Deutschland beginnen mit den älteren Schülern. Kindergärten bleiben noch komplett geschlossen.
      Es gab eine breite Diskussion diesbezüglich und die Leopoldina (Deutsche Akademie für Wissenschaften) hatte angeregt erst die Jüngeren wieder einzugliedern. Das haben aber die meisten der anderen Entscheidungsträger abgelehnt. Hauptargument war, dass man die jüngeren Jahrgänge und auch die Kleinen in den Kindergärten nicht so sensibilisieren könnte hinsichtlich Mindestabstand Masken tragen usw.. Außerdem wären die Struktureinrichtungen nicht entsprechend. Viele jüngere Klassen werden weiterhin über digitale Plattformen unterrichtet.

  5. Ich finde den Lockdown für die Schulen ja schon richtig, denn die (Amerikanische) Spanische Grippe hat gezeigt, dass US-Städte, die während dieser Zeit nichts gemacht haben, es zu vielen Todesfällen kam und in andern mit sofortigem Lockdown zu viel viel weniger. Außerdem könnten die Kinder Familienmitglieder anstecken.
    Aber dass hiesig Bildungsmister nicht fähig sind ein paar DeinTube-Fideos anzuschauen – gibt es ja auch auf Spanisch, weiß man allerdings nicht, ob hiesig 7 bis 11 Schüler diese Sprache auch verstehen – und die Brauchbaren von den Unbrauchbaren zu separieren, einen Link dazu gemäß Klassenstoff verlinken und ein paar Aufgaben dazu online stellen können. Nein, sind sie nicht. Nein, zu faul, zu blöd oder beides.
    Es gibt Opensourcesoftware wie Moodle. Wahrscheinlich auch hier, zu faul, zu blöd oder beides.
    Was machen diese Leute eigentlich seit einem Monat? Na klar, zuhause den Therere in der einen und den Finger der anderen im Allerwertesten wartend auf Zahltag.
    So typisch Alleskönner. Sonst sind sie ja ziemlich gut im statische Homepageli basteln.
    Klasse X schaut Video Y – könnte man auch selber machen wenn nicht zu faul, zu blöd, oder beides – gemäß Klassenstoff der Klasse. Es gibt Millionen sehr brauchbare Fideos auf DeinTube.com, insbesondere zu den Schulfächern.
    Uhhh, das ist ein Paragauysches Problem. Da haben wir uns Ausländer nicht einzumischen. Kannst ja den Flieger nehmen. Tja, fliegt zZ. nix.
    Warum machst denn du nicht ein Mathe Fideo? Ja, weil es nicht mein Job ist. Darum. Ich arbeite nicht beim Ministerium wo man sehr schnell bemerkt, dass diese hiesig 7 bis 11 Schul vielleicht abgeschlossen. Ein Fideo über Karottenplfücken würd i grad no aufd Reihe kreige. Aber muss natürlich grati sein, habens ja kein Plata. Außer für sich selbst.

    1. Ich schreibe ja nicht, dass es billig, einfach und schnell geht Bildung über den Computer anzubieten: Mit ein zwei Videos ist es sicher nicht getan. Aber es ist eh die Zukunft. Ich kritisiere einzig, dass man sich hierzulande als Ministerium für Kultur und Bildung eigentlich schämen muss, dort zu ähm arbeiten bzw. für dieses traurige Kapitel – Bildung im Paragauy, Schlusslichter der Pizza-Studien, Halbtagesschule – eigentlich Zahltag abgeben müsste. Absolut minderwertig. Nun einfach ein Jahr nichts. Und beim eventuell nächsten Uhhh-Viru das gleiche Spiel.
      Man kann es an allen Ecken und Enden täglich selbst erleben, das hiesig Bildungssystem. Versprochen wir bei Amtsantritt eines jeden neuen Amigos, dass er nun da sei und alles besser werde, was die Nilpen vor ihm nicht konnten. Jedenfalls sieht es nicht nur danach aus, als ob es wie in den letzten Jahren gar nichts an Verbesserungen gäbe, sondern eher noch gebildetere Alleskönner zu erwarten sind. Prost.

  6. “Was aus den rund 90.000 Lehrern während der kommenden 7 Unterrichtsmonate wird ist ebenso unklar.”

    Ja, das ist halt so. Ebenso mit den Busunternehmern, Gaststättenbetreiber, Scheibenputzern und Wachmänner u.v.m. Einfach strengste Ausgangssperren verhängen und kein Plan mit den Konsequenzen. Tolles Krisenmanagement.
    Die ersten Familien, die diese 500.000 Gs bekommen haben, dürften das Geld bestimmt auch schon verbraten haben.

    1. Ja, Philipp. Wir wissen ja was man sich hierzulande mit 500 Mil leisten kann. Nicht sehr viel. Die Armen mögen damit besser haushalten können. Aber 500 Mil = ca. 70 Euro, das ist nun wirklich nicht zum große Saltos zu machen.

  7. Unfassbar und nicht tragbar. Was gibt das? Wir haben mitte April und die machen die Schulen bis Ende des Jahres zu. Ich habe das Gefühl Paraguay muss bei allem noch eine Schippe Hysterie oben drauf packen. Was in anderen Ländern gelockert wird, muss hier nochmal verschärft werden. Bürgermeister die sich zu Göttern aufspielen…unglaublich.
    Was mich am meisten ärgert ist die Faulheit der meisten Lehrer hier. Erst nach massiver Nachfrage schickt mir der Lehrer meines Sohnes Schulunterlagen per whatsapp. Auf Nachfrage ob ich das Mathebuch mir ausleihen könnte wurde empört und unwirsch reagiert. Ich wurde auf das Internet verwiesen. Das zum Thema. Warscheinlich habe ich den Herrn Lehrer beim nichts Tun gestört. Mag ja sein, das es der Mehrzahl der Eltern egal ist was hier abläuft. Aber mein Sohn wird in dieser Zeit bestimmt nicht nur mit seinem Handy spielen. Und vom Lehrer werde ich weiterhin Material zum lernen anfordern obs ihm passt oder nicht.
    Hysterie bis zum erbrechen…aber ihren Mate süffeln sie nach wie vor aus einem Becher …stellt dich doch schon die Frage ob dabei keine Ansteckung besteht?
    Genauso doof wie die neue Regelung mit den Kennzeichen. Bin mal gespannt ob sie uns nächste Woche das Atmen nur noch im 5 Minuten Takt erlauben? Wenn ja, hat sich die Virusgeschichte eh ab nächsten Montag erledigt…

    1. Ich finde Sie sprechen da ein gutes Thema an: Whatsupp. Ja, das Schulsystem wird hier nun auf Whatsupp ausgelagert. Nur, Whatsupp ist keine Lehrplattform. Sie wird die Schüler weiterhin nicht lehren in Handlung, Situation, Kontexten denken.
      Man stelle sich vor der Lehrer erteilt eine einfachste Aufgabe z.B. das Addieren zweier Vektoren (das ist wirklich sehr einfach). Aber für Schüler, die noch nie etwas davon gehört haben etwas schwierig. Dann verweisen die Lehrer auf das Internet. Also wenn man noch nie etwas von der Vektorrechnung gehört hat, wird man sie auch nicht mit Wikipedia berechnen können. Eine Schande, doch ich glaube sofort, dass es auf das hinaus läuft. Ich vermute, dass der Lehrer gespannt darauf wartet von den Schülern die Lösung präsentiert zu bekommen und dabei endlich selbst Vektoren addieren kann.

  8. Man wäre hier ja schon froh, würden die Lehrer den Schülern das ganz normale Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren beibringen, damit sie für das Zusammenrechnen von 15 000 + 5 000 + 11 000 nicht den Taschenrechner suchen gehen müssen wie die Mehrzahl der Geschäftsleute hier.
    Da haben die Kinder der öffentlichen Schulen in Caacupé alle ein Notebook von der Regierung bekommen und die Lehrer sind weder willens noch fähig, den Schulstoff per Email zu schicken.
    Wahrscheinlich wissen sie noch nicht mal, wie das geht.
    Ist auch schneller gemacht per “wasap”, dazu muß man noch nicht einmal den Tererébecher abstellen.

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