Verbraucher verschmähen nationale Produkte

Asunción: Eine Studie will herausgefunden haben, dass die Verbraucher eher auf Produkte zurückgreifen, die im Ausland hergestellt wurden. Heißt das nun, dass die heimischen Waren schlechter sind oder fehlt einfach das Vertrauen in die Herstellung?

Eine Studie des Zentrums für Analysen und Erfahrungswerte in der paraguayischen Wirtschaft (Cadep) ergab, dass die Verbraucher im Land dazu eher neigen, den Wert lokal bezogener Produkte im Vergleich zu ausländischen Produkten zu verringern, da sie glauben, dass in Paraguay hergestellte Produkte minderwertig sind.

Die Stichprobe wurde über ein Netzwerk von Universitäten, Verbänden und professionellen Kontakten mit dem Ziel erhoben, ein Verbraucherprofil der städtischen Mittelschicht abzugleichen. In dem Bericht zeigen die erzielten Ergebnisse, dass paraguayische Verbraucher gegenüber im Ausland hergestellten Produkten relativ aufgeschlossen sind.

Ebenso zeigt der Bericht auf, dass die Käufer “nicht übermäßig feindselig“ gegenüber Produkten sind, die in Argentinien, Brasilien, China oder den Vereinigten Staaten hergestellt werden. In der Zwischenzeit mögen paraguayische Verbraucher auch lokal hergestellte Waren verachten, da sie oft glauben, dass ausländische gegenüber lokalen bevorzugt werden, heißt es in dem Dokument.

Nationale Produktion

In Bezug auf das Thema äußerte Francisco Martino, Präsident des Verbandes junger Unternehmer, dass die Artikel der nationalen Produktion sogar einen niedrigeren Preis haben als ausländische. „Wir haben es immer noch nicht geschafft, alle Menschen davon zu überzeugen, nationale Artikel zu kaufen, aber wenn man Vergleiche anstellt, haben wir ein Produkt von der gleichen Qualität wie ein importiertes und zu einem niedrigeren Preis“, erklärte er.

Martino erwähnte weiter, dass beispielsweise die Molkerei- oder Hauswirtschaftsindustrie über modernste Technologien verfüge, aber er erkannte an, dass eine größere Vielfalt erforderlich sei. „Oft besteht das Problem der nationalen Industrie darin, dass wir manchmal nicht alle Sorten herstellen können, weil der nationale Verbrauch sehr gering ist“, betonte er und fügte hinzu, dass dies mit der Zeit kompensiert werde, wenn der Verbraucher die im Land hergestellten Artikel kennen lerne.

Wochenblatt / La Nación

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5 Kommentare zu “Verbraucher verschmähen nationale Produkte

  1. Nun ich greif immer zum paraguayischen Yerba für 7000 Gs/500 Gramm denn der argentinische kostet 30.000 Gs/500 Gramm.
    Qualität ist fast derselbe aber bei Preis-Leistung ist das paraguayische Produkt weit, weit günstiger.
    Klar würde ich mir hier keinen Chinaschrott bei elektronischen Geräten kaufen. Da geht man lieber mit Produkten Made in USA oder eben Made in China aber von einer amerikanischen Marke.
    Z.B. die UPS’ die Made in Paraguay sind pfeifen schon nach 3 Monaten den Ton des Todes. Diese sind wohl von Chinesen in Ciudad del Este zusammengestellt worden. Die Marke APC von Schneider Elektrik die eine amerikanische Marke ist, die hält dir ewig und man kann die Batterien austauschen (die Originale sind kommerziell erhältlich). Oder Taschenlampen will man hier nicht kaufen die Made in China sind. MagLite versus EcoPower – 500.000 Gs versus 40.000 Gs. Der Paraguyer greift dann zum 40.000 Gs EcoPower Chinaschrott.
    Rundfunkempfänger EcoPower versus Sony oder Panasonic. Was nehmen sie lieber? Dem EcoPower plärrt schon ab Neu der Lautsprecher.
    Dann noch das Problem mit in Paraguay zusammengestellte Desktop PC’s versus von Amazon georderte Fertigcomputers (Kasten) von Dell, etc. Man kann eben vom paraguayischen Produkt nie sichergehen ob nicht ein Teil defekt ist oder eine Macke hatte und immer wieder in den Handelskreislauf eingeschleust wurde – immer wieder neu verpacken und weiterverkaufen bis das Teil an einen Kunden hängenbleibt der sich nicht beschwert sondern den Defekt auf seine Kappe nimmt.
    Die neuen Kenton Motorräder von Chacomer reißen in regelmäßigen Abständen die Kolben oben ein (Platzer) wo das Benzin zündet. Nur weil die Kolbenwand so dünn gemacht wurde daß sie platzt. Man sparte sich so ein paar Gramm Aluminium. Gewinnt aber exponentiell an Ersatzteilverkäufen. Ein bißchen dicker machen die Wand wo das Benzin zündet und das Thema wäre behoben. Das nennt sich “geplante Obsoleszenz”.

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    1. Ja, teilweise merkt man schon, dass Fehlproduktionen anstatt entsorgt in den Paragauy geliefert werden. Muss man immer alles von allen Seiten und oben bis unten kontrollieren.

  2. “aber wenn man Vergleiche anstellt, haben wir ein Produkt von der gleichen Qualität wie ein importiertes und zu einem niedrigeren Preis“”

    Lieber Mann, der das gesagt hat: Vielleicht solltest du endlich aufhören, deine Drogen zu konsumieren. Oder irgendjemand tut dir was in dein Trinkwasser.

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  3. Mir wäre auch nicht aufgefallen, daß inländische Produkte bei gleicher Qualität günstiger wären als ausländische.
    Ganz im Gegenteil.
    Halbvergammeltes Gemüse von hier kostet um einiges mehr als schönes frisches aus Argentinien.
    Die py Bauern wollen eine Preisgarantie für ihre Produkte haben, ganz egal, wie schlecht sie auch sind.
    Von Marktwirtschaft und Wettbewerb haben sie keine Ahnung und wollen davon auch nichts wissen.
    Bei anderen Produkten probieren wir und was uns schmeckt, das kaufen wir, egal woher es kommt.

  4. “…dass wir manchmal nicht alle Sorten herstellen können, weil der nationale Verbrauch sehr gering ist” man o man, ein Sortiment gliedert man nicht in Sorten, sonder in ein breites und/oder tiefes Sortiment. Was er wohl gemeint hat ist, das Sortiment an hiesig hergestellten Produkten ist weder breit noch tief.
    Nun ja, zwei Sorten Putzmittel, zwei Sorten Käse, zwei Sorten Streichhölzl und zwei Sorten Billigpolarbierbücksen kann man nun wirklich nicht als breites und tiefes Sortiment bezeichnen. Okay, da werden hierzulande ja noch zwei Sorten Gras zum Trinken produziert. Das wertet das ganze natürlich erheblich auf.

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