Warum ist Asphalt so teuer und selten in Paraguay?

Asunción: Bevor man näher ins Detail geht, sollte man sich fragen, wie viel Straßen in Paraguay asphaltiert sind und was Asphaltstraßen überhaupt kosten dürfen, um nicht als teuer eingestuft zu werden.

Paraguays Straßennetz umfasst 78.850 km, wovon 10.372 km asphaltiert, 7932 km zementiert, 40 km gepflastert, 1.292 km gesteint und 1.093 km geschottert sind. Dazu kommen 68.477 km Erdwege.

Bevor man die Kosten pro Kilometer mit Ländern in Europa vergleicht, muss man wissen was Asphalt in Paraguay kostet. Aktuell liegt der Preis bei 1.606.000 US-Dollar, was gut und gerne als überteuert angesehen werden kann. Vom Europäischer Rechnungshof wurden 24 Straßenbauprojekte in Spanien, Polen, Griechenland und Deutschland zwischen 2000 und 2018 verglichen, wo Preise zwischen 116.000 US-Dollar in Deutschland und 218.000 US-Dollar in Polen registriert wurden. Als Durchschnitt kann man 178.000 US-Dollar gelten lassen. Wer schnell überschlagen hat, merkten schon, dass der Asphaltkilometer etwa 9 Mal teurer ist als in Europa, was sicherlich nicht nur an den Ausschreibungen immer derselben Unternehmen liegt, die zwischen sich niemals den Preis auf reelle Werte senken, sondern sich permanent schützen und am Leben erhalten.

Bei der Ruta Bioceánica könnte man sagen, dass die Brücken den Preis in die Höhe treiben, doch selbst 10 km Nebenstraße, die im Preis drin sind werden Benito Roggio e Hijos SA mit 43.488.871.498 Guaranies vergütet, was 6,3 Millionen US-Dollar sind. Wie man Seitenwege für 630.000 US-Dollar pro Kilometer abrechnet ohne Aufmerksamkeit zu wecken ist wirklich fraglich, da es immer noch mehr als 3 Mal teurer ist als beste Asphaltstraßen in Europa.

Wochenblatt / Wikipedia / El Independiente

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8 Kommentare zu “Warum ist Asphalt so teuer und selten in Paraguay?

  1. Natürlich sind die Asphalts 10x teurer im Paragau als anderswo, etwa bei den ollen Europäern, die ihre 7 bis 10 Uhr täglich Schul abschließen müssen um das zu können was die hier auch mit 14 Tage dem Papa über die Schulter schauen auch können. Schließlich dauert es 10x länger bis fertig, ok, bis dahin wo Asphalto und Triturada nicht für Eigengebrauch entwendet, egal, fertig ist fertig und halten 1000 x weniger lang – bis alle Amigos ausbezahlt wurden oder dem ersten Regen. Das hat seinen Preis.
    Obwohl es sich bei den Zahlen um geschätzte Zahlen handeln dürfte – hierzulande die übliche Methode der Kalkulation – seit die zehn Finger dank Calcapp nicht mehr nötig sind.
    Bisher bin ich ja davon ausgegangen, dass die Amigos keine Plata dafür viel Einbildung haben und diese asphaltierten Mondwege halt so herauskommen. Dank Wochenblatt-Paragauy bin ich aber des Besseren belehrt. Aber nicht erstaunt. Über die Zustände im Sambi Südamerikas. Teurer als die Straßen in Europa, aber Scham haben die Indios ja nicht. Ganz im Gegenteil. Toll, wir haben alle gelinkt. Smile auf dem Diente de Palu(o) bis hinter die Ohren.

  2. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

    Wenn ein Land eben alles importieren muss, so treibt das auch die Kosten in die Hoehe. Maschinen von Liebherr oder Caterpillar muessen importiert werden wo diese wenigstens in Deutschland hergestellt werden. Das Produzieren von Mehrwert vor Ort senkt anscheinend durchaus die Kosten fuer Bauten – will heissen baust die Maschinen in Paraguay selbst so kaeme der Asphalt auch billiger. Teilweise bezahlt man durch hoehere Asphaltierungskosten das Know How das aus dem Ausland kommt. Das Bier ist ja relativ zum Mindestlohn in Paraguay auch 3.4 mal (340%) teurer als in Deutschland.
    Mir fehlte letzt ein Teil fuer meinen Traktor der wegen Corona nicht kommen konnte. Ich sagte meinem Paraguayer dass man eigentlich nichts in Paraguay herstellte als Fleisch, Milch und Soya. “Muy cierto”, sagte er, “lo unico que producimos son hijos”. “Sehr richtig”, so der Paraguayer, “das einzige was sie zu produzieren verstuenden sind Kinder” – sonst gar nichts. Und in der Tat ist es so.
    In Italien wuerde man bei solchen Bauvertraegen die das MOPC abschliesst schon die Antimafia Anwaltschaft eingeschaltet haben. Die Mafia schleicht sich gerne in legale Zweige ein. Vor allem im oeffentlichen Bausektor, im letzten Jahrzehnt vor allem in der Landwirtschaft und in den 1990gern in den Milchsektor (Parmalat & andere Unternehmen). Flughaefen sollen jetzt vor allem ein beliebtes Investitionsziel der Mafia gewesen sein (vor Corona).
    Das ganze geht halt immer mehr zu lasten der Staatsverschuldung. Allerdings soll die Weltbevoelkerung noch bis 2050 steigen und dann langsam abfallen so dass es noch mal gut gehen koennte da die Nachfrage nach Fleisch dann stabil bleiben koennte. Insofern nicht das Laborfleisch auf einmal an Fahrt gewinnt.
    Wirklich nachhaltig zu Wirtschaften ist im Chaco wegen den allgemeinen Konsten fast nicht mehr moeglich ausser beim Fleischsektor eben weil der ja gerade keine Kosten hat (die Rinderzucht verursacht wenig bis keine Ausgaben und die meisten Ganaderos noch in einem lukrativen Zweitjob bei der Kooperative ihren Lebensstil finanzieren). Leichtverdientes Geld durch die Viehzucht trieb die Ansprueche hoch und damit die Gehaltserwartungen so dass die Dienstleistungen alle sprunghaft verteuert wurden. Dasselbe Phaenomen merkt man bei leicht verdientem Geld als Staatsangestellten, aka korrupter Politiker und bestechlicher Beamtenschaft – sie sind gewohnt das Geld zum Fenster rauszuschmeissen und vor allem immer viel Geld zur Verfuegung zu haben ohne jegliche Gegenleistung. Einen Mercedes Benz zusammenschrauben zu muessen fuer ein Mindestlohn werten solche sofort als “groteske Ueberanstrengung” und gehen auf die Barrikaden.
    Die hohen Viehpreise haben nichts anderes getan als die Dinge zu verteuern, helfen aber kleinen Viehzuechtern und solchen die die Viehzucht als Nebenverdienst haben und als Hauptgeschaeft real was produzieren.
    Oft sind die Inhaber der Baufirmen Nachfahren von Deutschen und anderen Weissen – die bewegen keinen Finger wenn ihnen nicht das dreifache Geld hinterhergeworfen wird.

    1. Hehe, hier in Roque Alonso haben se vor ein paar Jahren den Asphalt vor dem Munispalidadenhäuschen schwarz angemalt, weil da der Präsident durchgefahren ist. Farbe ist zwischenzeitlich aber wieder abgeblättert. Trotzdem noch eine der besseren Straßen.

  3. Alles schon und gut was über die Preise in Straßenbau geschrieben wurde.Ganz Sachlich gesehen,Jeder haltet die Hand auf und möchte schnell Reich werden.So sieht auch der Preis, die Qualität aus in Paraguay!
    Grundsätzlich gibt es ein Problem bei Kostenrechnung im Straßenbau in der Welt je nach den wie der Oel-Preis ist,ist der Asphalt billiger als Betonstraßen.Asphaltstraßen müssen regelmäßig gewartet werden,vertragen die Wärme nicht so gut.Mit der Wartung/Pflege ist es in Paraguay immer schon eine Sache für sich.Betonstraßen sind zwar Pflegeleicht über viele Jahre,wenn etwas kommt dann aber richtig/Sanierung.Das Problem stellt sich im Lande kaum, der Unterbau ist eine Schade,der Beton ist das was er sein soll.Die Chefs füllen sich die Taschen, zweigen das Material ab,werden immer Reicher.Das ist das Kernproblem!

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