Wie und mit wem begann der Drogenschmuggel in Paraguay?

Asunción: Ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016, der die Anfänge des Drogenschmuggels unter Stroessner mit allen Beweisen aufrollt, ist seit kurzem komplett und kostenfrei verfügbar.

Wann und wo die Drogenpolitik begann wird in dem Film von Juan Manuel Salinas Aguirre genau enträtselt. Der 100 Minuten lange Streifen scheut sich weder die heißen Themen anzufassen, noch Namen zu nennen, was der Qualität der Aussagen mehr Authentizität verleiht.

Auguste Ricord, ein französisch-korsischer Heroinhändler, verurteilter Nazi-Kollaborateur und einer der Gründungsmitglieder der French Connection, war vom Typ Mafiosi, die in den 1950er und 1960er Jahren in Frankreich ansässig waren um danach von Argentinien und später Paraguay den Drogenhandel in die USA auszubauen. Von einem Hotel in Asunción, gelegen nahe des Rio Paraguay, lenkte er bis 1971 alle Drogengeschäfte des Landes. Danach war General Rodriguez, später Präsident nach dem Putsch gegen Alfredo Stroessner der Strippenzieher.

Unter diesem Link können sie den kompletten Film in spanischer Sprache anschauen oder gegebenenfalls herunterladen.

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6 Kommentare zu “Wie und mit wem begann der Drogenschmuggel in Paraguay?

  1. Drogenkonsum darf unter keinen Umständen frei gegeben werden. In allen Staaten bessern noble, ehrenwerte und einflussreiche Menschen aus allen Bereichen des Staatsapparats ihr kärgliches Einkommen durch den Drogenhandel auf. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie sich nicht gleichzeitig für den Kampf dagegen einsetzen. Im Gegenteil, je mehr Drogen, die im Vergleich einen läppischen Einkaufspreis haben, beschlagnahmt werden, desto höher kann man den Preis für den Endverbraucher ansetzen und desto höher wird der erwartete Gewinn.

  2. Als der Immobilien Crash in den USA viele Banken in den Ruin trieben haben nur die Gelder der Drogenmafia deren Leben gerettet.Zum Anderen sind sämtliche Geheimdienste der Länder für ihre nicht vom Parlament abgesegneten Aktionen auf den handel mit Drogen angewiesen. Mir geht es völlig nebenher ob einer Drogen nimmt oder nicht .Selber brauche ich so etwa nicht auch kein Rauchen oder Alkohol. Damit will ich sagen solange Niemand gezwungen wird in SEiNEN Leben etwas zu Konsumieren was ihn gefällt ist es mir egal.

  3. Namen wie Andres Rodriguez, der Argaña Clan, Big Alfred (Stroessner), und dann noch praktisvh alle einflussreichen Politfamilien und Wirtschaftsbosse aus Paraguay sind Gruender der Drogemafia Paraguays. Das ganze fing mit einem Vichy Regime Nazi Kollaborateur namens Auguste Joseph Ricord an, der Vertreter eines der Gruendervaeter der Carolingue, Henry Lafont, war, der Gestapo Handlangerorganisation der Franzosen waehrend dem Dritten Reich. So quasi alle groesseren Unternehmen Asuncions duerften mit dem Drogenhandel hochgezogen worden sein, wo nachher sich diese Sippschaften reingewaschen haben mit eben den jetzt legalen Unternehmen. Kein Wunder dass ich hier im WB so quasi der einzige bin der einen auf christlich macht, denn der Rest des Landes duerfte Dreck am Stecken haben wo der Heilige Geist nicht sehr gedeihen duerfte. Interessantes Video.

  4. Aegir Edler von Schanderhasy

    Im Video wird ein gewisser “Nani” Viveros Cartes als der damalige Privatpilot von General Andres Rodriguez genannt der den Praesidenten der zur gleicher Zeit Boss der Mafia war, zur Estancia Hernandarias flog von wo der Schmuggel nach Panama dann nach Miami ging und wieder zurueck (und wo sie den vorigen Eigentuemer der Estancia ermordeten). Ich kann den ersten Namen nicht gut verstehen aber die beiden anderen Namen mit denen der Privatpilot von Rodriguez genannt wird sind “Viveros Cartes” – wohl der Cartes Clan Begruender.
    200 Km von Filadelfia soll der Haupflughafen der Drogenmafia im Chaco gewesen sein und in Hernandarias der von Ostparaguay.
    Ist das auf einmal der Papacho Viveros Cartes von hier?
    Papacho Viveros Cartes: Las aventuras de un narcopiloto https://www.ultimahora.com/papacho-viveros-cartes-las-aventuras-un-narcopiloto-n734708.html (Klar, Ultima Hora gehoert dem Clan Vierci der urspruenglich aus Genua stammt, wo La Nacion dem Clan Cartes angehoert – keine Ehre oder Freundschaft scheint unter Drogenclans zu existieren).
    Nun, da ist dann schon wieder ein bekannter Name gefallen, der kuerzlich die Praesidentschaft erlangte. Es duerfte nicht Zufall sein dass der Clan Cartes die paraguayische Zweigstelle von Cessna erhielt, denn Flugzeuge, Flugzeuge brauchte man.
    Fehlt nur dass irgendwann der Name Abdo Benitez noch auftaucht, dessen Vater ja Privatsekretaer von Big Alfred war. Wieviel hatte der nur schnell noch ermordet und wie viele Drogen geschmuggelt?
    Bezeichnenderweise war es vor der Corona Krise sehr in in Filadelfia dass die Mennoniten alle den Flugschein erlangen wollten fuer eben so kleine Flugzeuge die zum Drogenschmuggel gebraucht werden. Gibts da einen Zusammenhang zu der rasant zunehmenden Drogensucht und Handel im Chaco? Ich meine, wozu denn braucht man schnell noch ein Flugzeug? Um Dinge von sehr hohem Sachwert zu transportieren die aber relativ leicht und wenig sperrig sind – eben Cocain.
    Das abnehmende Christentum der Mennoniten ist keineswegs ein Zufall.
    Epheser 5,18 “Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes;…”
    Es geht da nicht darum dass man sich nicht durch WEIN berauschen soll aber dafuer durch Bier und Drogen ja, sondern das Berauschen im Prinzip ist da untersagt. Das alles gilt als Ausschweifung sowie die asuncionschen Damen sofort begannen ein ausschweifendes Leben zu fuehren als die Familien Asuncions in den 1950ger Jahren durch Drogen zu Geld kamen.

  5. Habe mir diese wirklich sehenswerte Doku nun angesehen und es bleibt die Schlussfolgerung: Paraguay war, ist und wird ein Verbrecherstaat sein. Das die Politiker ihre Taschen mit Drogenhandel füllen, das wissen im Prinzip ja alle. Richtig schockierend ist es aber, wenn Unbeteiligte ihr Leben verlieren. Im Film wird die Familie Melgarejo aus Hernandarias vorgestellt. Dieser wurde in den 1960er Jahren ihr Land enteignet, um darauf eine Landebahn für Drogentransporte zu errichten. Da sich der Eigentümer zunächst wehrte, wurde er hinterrücks erschossen und machte 9 Kinder (das jüngste war noch ein Baby) zu Waisen. Groteskerweise musste eines der Kinder von Melgarejo später beim Umladen der Ware mithelfen und auch Geld zählen.
    Bis zum Erscheinen des Films (und wohl auch bis zum heutigen Tag) hat diese Familie ihre 352 Hektar immer noch nicht wieder bekommen. Das Grundstück wurde dann auf die Frau des Generales Andres Rodriguez übertragen. Dieser hat laut dem Film mindestens 3 Millarden US-Dollar am Drogenhandel verdient und wird bis zum heutigen Tag noch von den Colorados als Demokratieheld gefeiert, da er mit Hilfe der USA den Stroessner geputscht hat. Den USA waren natürlich diese Umstände mit dem Drogenhandel bekannt und der hatte sogar in den 70er Jahren ein Einreiseverbot. Aber um den ollen Stroessner loszuwerden und die “Demokratie” einzuführen, wurde eben der Rodriguez eingesetzt. Der hat dann auch in die Wege geleitet, dass das Krebsgeschwür Wasmosy sein Nachfolger wird. Ziemlich undemokratisch übrigens.
    Auch sehr interessant die Geschichte um den Franzosen Ricord, der vielleicht der Pionier des Drogenhandels in Paraguay wurde und sich schnell Amigos machte. Als dann aber die USA seinen Kopf wollte und Entwicklungskredite kürzte, wurde er aber dann doch von seinen paraguayischen Amigos verraten und abgeschoben.
    Sehr eindringilich auch die Einführungs- und Schlussworte dieser Doku, wo der Sprecher fast schon resigniert sagt, dass Paraguay eben so komplex sei und so logisch unlogisch (“Un Pais logicamente ilogico”), aber es ist auch an die Jugend gerichtet, deren Schicksal des Landes abhängt.
    Dieser Film müsste eigentlich dringend in den Schulen Paraguays gezeigt werden, ist sie ein sehr lehrreiches Stück über Paraguays jüngere Geschichte. Wird es aber garantiert nicht, wirft sie ein schlechtes Bild auf die Väter einflussreicher Politiker. Möglicherweise werden wir in 30 Jahren eine ähnliche Doku sehen über Cartes Werdegang und seine autoritäre Funktion Paraguays seit fast 10 Jahren.

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