Paraguay: Wo Straftäter bestimmen, wann sie sich der Justiz stellen wollen

Curuguaty: Selva Portillo, bekannt als Selva Hũ, hat über ihren Anwalt einen präventiven Habeas-Corpus-Antrag gestellt, der den Haftbefehl gegen sie außer Kraft setzen soll. Die Frau, die beschuldigt wird, für eine Reihe von Morden in Canindeyú verantwortlich zu sein, fordert Garantien und klare Beweise gegen sie.

Edgar González, der Anwalt von Selva Portillo alias Selva Hũ, die beschuldigt wird, für eine Reihe von Morden in Canindeyú mitverantwortlich zu sein, darunter auch für den Mord an ihrem Stiefvater, bestätigte heute Morgen, dass er vor einer Woche beim Obersten Gerichtshof eine präventive Habeas-Corpus-Beschwerde gegen den Haftbefehl gegen seine Mandantin eingereicht hat.

Der Anwalt wies darauf hin, dass seine Mandantin der Justiz zur Verfügung gestellt wird, wenn ein rechtlich begründeter Beschluss erlassen wird. „Aber unter diesen Bedingungen, die auf einem umfangreichen Polizeibericht beruhen, werden wir uns nicht stellen, bis das Gericht über den Habeas-Corpus-Antrags entschieden hat“.

Er versicherte, dass sein Antrag vor mehr als einer Woche gestellt wurde, obwohl das Gericht 48 Stunden Zeit hatte, um zu antworten.

Der Anwalt fügte hinzu, dass die von der Polizei gegen seinen Mandanten vorgelegten Beweise nicht stichhaltig sind. „Es gibt eine Telefonnummer, die angeblich meiner Mandantin gehört, aber der Bericht gibt nicht an, wem die Nummer gehört“.

Er weist auch darauf hin, dass die Polizei an der Hypothese festhält, dass seine Mandantin von dieser Nummer aus ihren Stiefvater angerufen hätte, um ihm den Ort des Mordes zu nennen. „Wir können nicht von eindeutigen Beweisen sprechen, sondern nur von Indizien, und vor allem wird die Unschuldsvermutung ignoriert“.

„Das ist das Einzige, was sie haben. Selbst wenn die Strafkammer einen Bericht des Staatsanwalts verlangt, ist das alles, worauf sie sich stützen“, sagte er und bezog sich auf den Polizeibericht, in dem die Verhaftung seines Mandanten empfohlen wird.

Sie ist zu Hause, sagt ihr Anwalt

Auf die Frage, wo seine Mandantin im Moment sei, versicherte er, dass sie zu Hause sei. „Sie ist sehr besorgt, sehr verzweifelt und sehr hilflos, denn sie hat jemanden angerufen, Julio Colmán, um ihm klarzumachen, dass sie ohne Beweise nicht mehr reden soll“, sagte er.

„Da fingen alle an, in allen sozialen Netzwerken über die berühmten Portale, die wir hier haben, auf den verschiedenen Plattformen, über die berühmte Selva Hũ zu sprechen, dass niemand sie jemals unter diesem Namen, unter diesem Spitznamen kannte, und diese Situation begann sich zu verbreiten“, bemerkte er.

Der Anwalt wies darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft aufgrund des bestehenden Mediendrucks die Inhaftierung seiner Mandantin anordnen wird. Sie ist nicht untergetaucht, sie ist nicht auf der Flucht. Wir fordern lediglich, dass die verfassungsmäßige Garantie angewandt wird, damit sie sich der Justiz stellt, aber nicht auf der Grundlage von Vermutungen“, fügte er hinzu.

Er beschwerte sich darüber, dass die Polizei seine Mandantin als eine Art „Pablo Escobar“ in weiblicher Form ansieht, ohne klare Beweise zu haben, sondern nur Hypothesen aufstellt.

Anwalt sagt, seine Mandantin sei eine Haus- und Geschäftsfrau

Nach Angaben ihres Anwalts ist Selva Portillo Hausfrau und, dank der Hilfe ihrer Familie, Händlerin, vor allem mit Kleidung. „Das ist es, was sie getan hat, und andere Dinge, Kauf und Verkauf, hier in dieser Gegend machen sie alles. Ich habe einen Kleintransporter und tausche ihn gegen fünf Hektar, dann verkaufe ich wieder, oder ich ernte Mais oder Chia“, sagte er.

Was die Anschuldigungen gegen seine Kunden betrifft, so versicherte er, dass „die Leute denken, sie wüssten“, was die anderen tun. „Wenn ich einen Lieferwagen kaufe, bin ich ein Händler, und ich habe es durch Arbeit oder aus einem anderen Grund getan. Das ist ein tief verwurzeltes Problem in dieser Gegend“, fügte er hinzu.

Er versicherte, dass die Hypothese des Anrufs, um den Stiefvater seines Mandanten ausfindig zu machen, unbegründet sei, da der Mann immer denselben Weg zur Arbeit nahm, so dass es viel einfacher wäre, wenn jemand ihn töten wollte.

Wochenblatt / Abc Color