Politikwissenschaftler: “Paraguays Image im Ausland ist sehr schlecht“

Asunción: Korruption und Informalität sowie das zunehmende Eindringen außerstaatlicher Sektoren, die mit Geldwäsche und organisiertem Verbrechen zu tun haben, trüben das Image Paraguays und die Marke des Landes, so Dr. Diego Abente Brun.

Diego Abente Brun, Politikwissenschaftler, ehemaliger Senator der Partei Encuentro Nacional und derzeit Dozent in den Vereinigten Staaten, äußerte sich in einem Interview zum Image Paraguays im Ausland.

Der Politikwissenschaftler sagte, dass Paraguay ein sehr schlechtes Image habe, das sich in einem hohen Maß an Korruption, Informalität und einer zunehmenden Durchdringung außerstaatlicher Sektoren mit Geldwäsche und organisiertem Verbrechen zeige.

„Und diese jüngsten Entscheidungen des Außenministeriums, die einen ehemaligen Präsidenten und einen amtierenden Vizepräsidenten als in hohem Maße korrupt bezeichnen, senden leider ein sehr negatives Signal aus“, sagte er.

Abente Brun bekräftigte, dass „die Qualität der Demokratie auf der Stärkung der Institutionen, der Bekämpfung illegaler Aktivitäten und des organisierten Verbrechens, der Beendigung der Straflosigkeit und der Rechtssicherheit beruht. Im Grunde sind dies die Elemente, und in dem Maße, wie wir diese Elemente verbessern, wird sich auch unser Image verbessern.

Bekämpfung illegaler Aktivitäten zur Verbesserung der Institutionen

Unter den sechs Merkmalen der Regierungsführung zur Verbesserung der Institutionen betonte der Politikexperte: „Ich bin gegen Vormundschaftsdemokratien. Die Souveränität liegt beim Volk, ein Vormund ist nicht erforderlich.

Zu den jüngsten internen Wahlen der Concertación sagte er: „Es war eine sehr wichtige Wahl, politisch gesehen ein Meilenstein, denn es ist das erste Mal, dass wir ein politisches Instrument, die Concertación, haben, das allen politischen Kräften offen steht. Dies ist ein beispielloses politisches Phänomen.

„Wir haben uns immer Länder angeschaut, die diese Art von politischem Instrument eingesetzt haben, Chile zum Beispiel, und wir haben die Concertación abgelehnt oder wir haben uns das linke Spektrum, die breite Front, angeschaut, und wir haben immer gesagt: ‚Aber in Paraguay könnt ihr das nicht machen'“, fügte er hinzu.

Bekämpfung illegaler Aktivitäten und Demokratisierung des politischen Prozesses

Er fuhr mit seiner Analyse fort: „Ich war immer für eine Concertación, aber jedes Mal, wenn ich sie vorschlug, wurde mir gesagt: ‚Sie sind sehr idealistisch, verblendet, das wird nicht passieren‘. Ich halte sie für revolutionär, weil sie den politischen Prozess demokratisiert und die politischen Parteien ent-oligarchisiert, denn früher konkurrierten die politischen Parteien nur im Rahmen ihrer Mitgliedsorganisationen“.

„Damals hatten die politischen Führer auf nationaler, departementaler und lokaler Ebene einen sehr starken Einfluss auf den Wahl- und politischen Prozess und die Ergebnisse“, so Abente Brun.

„In dem Maße, in dem sich das Universum der potenziellen Wähler erweitert, nimmt das Gewicht der Parteiführungsstruktur ab, und zwar aus einem offensichtlichen Grund: Ich muss heute nicht mehr nur um die Wähler meiner Partei kämpfen, denn ich habe auch andere Wähler, die nicht Teil der Struktur sind, die kommen und wählen werden“, sagte er.

„Es ist ein Prozess, der den Prozess demokratisiert und die Parteien ent-oligarchisiert. Dies ist das erste Mal, dass wir eine Wahl dieser Art haben“, erklärte er weiter.

„Wer kann im Jahr 2028 vorschlagen, offene Wahllisten abzuschaffen? Es ist eine Errungenschaft im Sinne eines Meilensteins, und von nun an wird die Politik auf Gedeih und Verderb anders sein. Für mich, für immer“, sagte er.

Für Abente Brun geht es darum, dass „diese offenen internen Vorwahlen für Einzelpersonen, Präsidentschafts- und Gouverneurswahlen auf die politischen Parteien ausgedehnt werden können, so dass die Türen für die Bürger offen sind“.

Wochenblatt / Abc Color