Asunción: Etwa 90 % der Gewinne, die im Zeitraum 2018-2023 von zwei Unternehmen erwirtschaftet wurden, an denen der ehemalige Präsident Mario Abdo Benítez mehrheitlich beteiligt ist, flossen in Rücklagen, was bedeutet, dass sie nicht ausgeschüttet und versteuert wurden. Da es Firmenrücklagen sind, fand man sie nicht in seiner persönlichen Vermögenserklärung, die er nach dem Ausscheiden aus seinem Amt abgab.
Der Bericht ergibt sich aus den vom Rechnungshof der Republik durchgeführten Kontrollen im Zusammenhang mit der Prüfung der Korrespondenz über die von Mario Abdo Benítez bei seinem Amtsantritt und bei seinem Ausscheiden aus dem Amt des Präsidenten der Republik vorgelegten eidesstattlichen Erklärungen über Vermögen und Einkommen. Mario Abdo selbst bat um die Prüfung. Der Rechnungsprüfer Camilo Benítez wird dem Generalstaatsanwalt Emiliano Rolón darüber Bericht erstatten.
Das Rechnungsprüfungsamt stützt sich auf einen Bericht der Nationalen Direktion für Steuereinnahmen (DNIT), in dem es auf mögliche Unregelmäßigkeiten hinweist. In dem Bericht werden zwei Unternehmen aus dem Bausektor untersucht, an denen Mario Abdo mehrheitlich beteiligt ist. Es handelt sich um Almacenamiento y Distribución de Asfalto S.A. (ALDIA S.A.) und Creando Tecnología S.A. (Createc S.A.).
Bei ALDIA sind Mario Abdo Benítez und Ricardo Javier Morán Brizuela Aktionäre, bei Createc Mario Abdo Benítez, Juan Carlos Díaz Benza Cameron und Ricardo Javier Morán Brizuela.
Zwischen 2018 und 2023, einem Zeitraum, der der Amtszeit von Mario Abdo entspricht, erzielten beide Unternehmen Gewinne in Höhe von 329 Milliarden Guaranies (etwa 44 Millionen US-Dollar). Davon gingen 291 Milliarden Guaranies in die Rücklagen und 33 Milliarden Guaranies wurden ausgeschüttet.
Analyse der Vermögenserklärung
Im Jahr 2023 übermittelte der ehemalige Präsident Abdo dem Büro des Generalrechnungsprüfers eine Notiz, in der er um die Prüfung der Korrespondenz bat. Die Generaldirektion für die Kontrolle der eidesstattlichen Vermögenserklärungen überprüfte die bei Amtsantritt und beim Ausscheiden aus dem Amt eingereichten eidesstattlichen Erklärungen und forderte Berichte von verschiedenen Institutionen an.
Dabei fiel auf, dass 90 % der Gewinne, die im Zeitraum 2018-2023 von den Unternehmen, an denen der ehemalige Präsident mehrheitlich beteiligt ist, erwirtschaftet wurden, für Rücklagen bestimmt waren, was bedeutet, dass sie nicht ausgeschüttet wurden und folglich auch nicht in seinen eidesstattlichen Vermögenserklärungen aufgeführt waren. Die Beträge sind allerdings beträchtlich.
Entwicklung der Rücklagen von ALDIA SA:
2018: 4,705 Millarden
2019: 4,705 Millarden
2020: 16,518 Millarden
2021: 76,039 Millarden
2022: 168,686 Millarden
2023: 234,681 Millarden
Entwicklung des Reservefonds von Createc SA
2018: 906 Millionen
2019: 906 Millionen
2020: 4,836 Milliarden
2021: 20,987 Milliarden
2022: 42,133 Milliarden
2023: 52,412 Milliarden
Zu den mutmaßlichen Schuldnern gehören die Unternehmen Benito Roggio S.A., Proel Ingeniería, Integral Trading S.A., Consorcio Corredor Vial Bioceánico, DC Ingeniería, Constructora Isacio Vallejos S.A. und andere Kunden, die nicht überprüft werden konnten.
Da Unternehmen, zu deren Anteilseignern Beamte gehören, keine Angebote beim paraguayischen Staat einreichen dürfen, arbeiteten diese beiden Unternehmen mit anderen zusammen, die beim Staat Angebote einreichten. Auf diese Weise bewegten sie während der Pandemie rund 100 Millionen US-Dollar und erzielten Gewinne von mehr als 40 Millionen Dollar.
Wochenblatt / ABC Color













Manuel1975
Zitat : Da Unternehmen, zu deren Anteilseignern Beamte gehören, keine Angebote beim paraguayischen Staat einreichen dürfen, arbeiteten diese beiden Unternehmen mit anderen zusammen, die beim Staat Angebote einreichten. Auf diese Weise bewegten sie während der Pandemie rund 100 Millionen US-Dollar und erzielten Gewinne von mehr als 40 Millionen Dollar. Zitat Ende. Passt doch wie ein Schluessel zum Schloss, das Treffen von Peña neulich mit Bill Gates. Bin mal gespannt ob der Kommentar auch wieder geloescht wird, wie neulich, als ein Autor lieber 2 mal Macron aufzaehlte als ueber die Hintergruende des 3. Treffens von Peña mit Bill Gates zu berichten.