Asunción: Die Mitglieder von Honor Colorado wollten nicht so einen Lärm über die Aufkündigung der Kooperation zwischen dem paraguayischen Anti-Drogensekretariat (Senad) und der US-amerikanische Drogenbekämpfungsbehörde DEA machen. Zudem kam der Zeitungsartikel in der The Washington Post zu einem ungünstigem Zeitpunkt.
Das Nationale Drogenbekämpfungssekretariat Paraguays (Senad) gab bekannt, dass es die Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) eingestellt hat, die ihre Aktivitäten nun nur noch mit der Nationalpolizei koordinieren wird.
Senator Natalicio Chase (HC) sagte zu dieser Situation: „Ich glaube, dass diese Maßnahme richtig ist. Sie bedeutet nicht, wie in den Medien berichtet, eine Abkopplung von der DEA, sondern vielmehr eine Neuorganisation der Arbeit, die mit dieser internationalen Organisation durchgeführt wird“.
Weiter sagte er: „Das Gleiche ist in mehreren Ländern passiert, zuletzt in Mexiko, und ich glaube, dass die ausländische Einmischung reguliert werden sollte und die internationale Beteiligung in jedem Land besser koordiniert werden sollte. Regulieren in dem Sinne, dass die Institutionen nicht mit ausländischen Personen überfüllt werden und dass die Zusammenarbeit echt ist“.
Auf die Frage, ob er glaube, dass es keine echte Zusammenarbeit zwischen DEA und Senad gebe, sagte Chase: „Ich möchte klarstellen, dass ich das Thema nicht im Detail kenne. Was ich weiß, ist das, was ich in den Medien gelesen habe. Es ist nicht meine Aufgabe und ich bin nicht im privaten Sicherheitsgeschäft tätig“. Dennoch überrascht die Aussage und zeigt, dass beim Kampf gegen die Drogen US-Amerikaner besser außen vor gelassen werden sollten.
Wochenblatt / Abc Color














Albert Rotzbremsn
Hahaha, ja klar, warum sollte ein hiesig Senator auch mehr wissen, als das jeder in der Zeitung lesen kann. Eigentlich könnte ja jeder Bürger Senator sein, müsste dazu nur die geeigneten Amigos haben.
Und ja, warum sollte man die DEA Einsicht in innerpolitische Aktivitäten gewähren lassen, wer beim Schmuggel, Geldwaschen, Drogen- und Waffenhandel beobachtet und nötigenfalls verhaftet werden soll? „Nur der kleine Ami, nur der kleine Ami, der darf das nicht und das verstehe ich nicht“. Wer da von hiesig Afullprofi-Drogenfahnder unter die Lupe genommen wird, wird also weiterhin selbst entschieden. Den internationalen Schmuggel, Geldwaschen, Drogen- und Waffenhandel wird es weiterhin freuen.
Jänu, mit solchen Entscheidungen bleibt dieser Staat wohl weiterhin auf dem Abstellgleis von Monitoring der Geldströme durch USA, seriösen Finanztransaktionen und glaubwürdiger Reputation.
Unter dem Strich schaden sie sich nur selbst, denn Investoren – außer aus Afghanistan, Zentralafrikanischer Republik und vielleicht noch Jemen – werden solche Entscheidungen nicht gerade anziehen.
Ich frage mich, welcher international tätige Konzern möchte hier investieren und sein Standort publik machen. Außer internationale Konzerne, die etwas „lebensmüde“ sind, vielleicht.
Ich meine, nur schon als Privatperson, ist es äußerst bemerkenswert, wie sehr „vertrauenswürdig“ man mit einer hiesig Adresse in Europa wahr genommen wird.
Mit solchen politischen Entscheidungen bleibt Investoren wohl einzig den Binnenmarkt zu bedienen, wollen sie ihre Reputation nicht vollkommen ruinieren.
Dieser ist jetzt auch nicht so groß, als ob sich sehr große Investitionen lohnen würden, obwohl es hier im Lande noch wahnsinnig viel zu tun gibt, um den Stand vor 400 Jahre der zivilisierten Ländern auch nur ansatzweise zu entsprechen. Bravo hiesig Politiker, das macht ihr seit je her recht gut.
Auch meine ich, dass es vollkommen ok ist, dem Yankee oder der EU nicht ständig in den Hintern zu kriechen. Aber beim internationalen Schmuggel, Geldwaschen, Drogen- und Waffenhandel, da müssen sie halt selbst entscheiden, auf welcher Seite dieses Land künftig stehen wird.
Naja, so wie ich die Eingeborenen kennen gelernt habe, geht es ja nicht darum, an andere oder das Land zu denken, sondern einzig an das eigene Wohlergehen.
Man kann sagen, es geht also weiter wie bisher. Bis heute hat es ja für gewissen Interessengruppen auch bestens funktioniert. Never change a winning team!
Land Of Confusion
Dem Beitrag kann man uneingeschränkt zustimmen. Diese Aktion unterstreicht nur, dass man weiter den Weg des Narcostaates weitergehen will und sich von anderen nicht in die Karten schauen will. HC hat dies befohlen – so wirds gemacht.
Und dann glauben die Paraguayos, dass Trump die Sanktionen aufheben wird? In welchem Paralleluniversum leben die Politiker hier?
Albert Rotzbremsn
Die europäischen Rekordfunde an Drogen (Hamburg, Antwerpen ua.), die von hier aus verschifft wurden (abgepackt in Mariano Roque Alsonso), sowie die Überflutung mit Zigaretten in Brasilien, Argentinien, USA ua., die hier jährlich zu 9x mehr hergestellt werden, als verbraucht oder verzollt werden, bestätigt, dass hier in diesem Land einiges im Argen liegt. Als Reaktion klönen hiesig Politiker, dass sie zu wenig finanzielle Mittel haben, um den Drogentransport zu überwachen, um ihn zu unterbinden. Nun kommt ein Staat wie die USA, welcher über diese Mittel durchaus verfügt und bietet im Kampf gegen Drogen und Zigarettenschmuggel ihre Hilfe an. Und diese wird dankend abgelehnt. Warum wohl? Kein Interesse dies zu unterbinden. Da müssen sie sich aber auch nicht wundern, wenn dieses Land dadurch nur noch stärker ins Visier der USA und Verbündete gerät, beziehungsweise die USA und Verbündete stark an einer Veränderung der politischen Strukturen hierzulande interessiert sind.