Senad lobt die Zusammenarbeit mit der DEA, kappt aber die Verbindungen, um „die Ressourcen zu optimieren“

Asunción: Jalil Rachid, Leiter des Senad, kündigte das Ende der Beteiligung der DEA am SIU-Programm an. Ironischerweise lobt er in der gleichen Mitteilung die Zusammenarbeit mit den USA.

Unter den Argumenten wird erwähnt, dass „sie das Engagement und die Zusammenarbeit schätzen und dankbar dafür sind“, aber dennoch betrachten sie die Teilnahme von Senad am SIU-Programm (Sensitive Investigation Units) als beendet. Der Grund dafür war „die Optimierung der Umschichtung des operativen Personals und die Stärkung anderer operativer Bereiche“.

Der Vermerk besteht aus drei Seiten. Auf der ersten und zweiten Seite werden alle Vereinbarungen und Vorschüsse aufgeführt, die seit August 2008, als die Aufnahme von Senad in das SIU-Programm unterzeichnet wurde, unterzeichnet wurden.

Am Ende der zweiten Seite teilt Rachid mit, dass die Teilnahme von Senad an dem Programm beendet wurde. In der Erklärung heißt es: „Da die unterzeichneten Vereinbarungen und Nachträge keine spezifischen Bestimmungen über die Gültigkeitsdauer oder die Beendigung des SIU-Programms enthalten, informieren wir Sie hiermit über die Beendigung der Teilnahme von Senad an dem genannten Programm. Die institutionelle Entscheidung, das Programm zu beenden, entspricht der Notwendigkeit, die Umverteilung des operativen Personals zu optimieren und andere operative Bereiche zu stärken.

Auf der dritten Seite schließlich findet sich ein kurzes Dankeschön mit folgendem Wortlaut: „Wir schätzen die aufgebauten Beziehungen aufrichtig und bedanken uns für das Engagement und die Zusammenarbeit während der Entwicklung der Aktivitäten. Wir stehen Ihnen daher weiterhin zur Verfügung, um alle administrativen Formalitäten oder anhängigen Angelegenheiten zu erledigen, die sich aus diesem Abschluss ergeben könnten“.

Hintergrund

Am 7. Dezember veröffentlichte die US-Zeitung The Washington Post einen Artikel mit dem Titel „A major cocaine transit country stops US anti-drug cooperation“. In dem Artikel wird dieses Scheitern als „ein bedeutender Schlag für die Bemühungen der USA zur Eindämmung der organisierten Kriminalität in einem Land, in dem der Kokainhandel zugenommen hat“ beschrieben.

Pressekonferenz

Am vergangenen Samstag hielten Mitglieder der nationalen Regierung eine Pressekonferenz ab, um die Tragweite der Entscheidung zu erläutern. Einer der Sprecher, Innenminister Enrique Riera, erklärte, dass die SIU damit nur noch mit der Polizei zusammenarbeiten wird.

Geschichte

Der Vermerk zeigt alle Vereinbarungen, die zwischen dem Senad und der DEA im Rahmen des SIU-Programms unterzeichnet wurden.
Die erste Zusammenarbeit begann im August 2008 mit dem internationalen Kooperationsabkommen zwischen dem Senad und der DEA über die Umsetzung des Programms zur Durchführung sensibler Ermittlungen bei Operationen im Zusammenhang mit dem illegalen Drogenhandel und damit verbundenen Straftaten.

Im Jahr 2010 wurde ein Abkommen über die Zusammenarbeit bei der Drogenbekämpfung unterzeichnet, das 2016 und 2017 ergänzt wurde.

Anmerkung: Nicht nur Polizeikommandant Carlos Benítez wußte nichts von dem Ende der Kooperation mit der DEA, sondern auch Innenminister Enrique Riera. Die Geheimhaltung und die wahren Gründe weisen Tag für Tag mehr auf das eigenständige Handeln der SIU hin und dem Wunsch als Politiker nicht unangemeldeten Besuch zu bekommen, wie der Abgeordnete Eulalio „Lalo“ Gomes, dessen Sohn mittlerweile wegen Drogenschmuggels angeklagt wurde.

Wochenblatt / Última Hora

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2 Kommentare zu “Senad lobt die Zusammenarbeit mit der DEA, kappt aber die Verbindungen, um „die Ressourcen zu optimieren“

  1. Albert Rotzbremsn

    Mit anderen Worten: Man steht der DEA weiterhin gerne mit Auskunft zur Verfügung. Will aber selbst entscheiden, ob sie überhaupt etwas unternimmt.
    Es geht also weiter wie bisher: Wird ein Coloradopolitiker oder der Coloradopartei nahestehende Person bezichtigt, dann wird die DEA, nach Rücksprache hiesig afullprofi Ermittler mit dem Politiker, auch Auskunft bekommen. Zwischenzeitlich MUSS DEA sie einfach ein paar Jahre bis Jahrzehnte warten. Denn hier hace mucho Calor und todo tranqui.
    Die Frau, die Ronaldinho einen Pass ausstellte, obwohl er gar nicht im Land anwesend war, wird immer noch gesucht. Als Interpol den signifikant erheblich korrupten Horacio Cartes, amtierenden Parteipräsidenten der Coloradopartei, ausgeschrieben hatte, wurde er auch nicht gefunden.
    Etliche Kriminelle sind hierzulande einfach nicht auffindbar. Obwohl der Yankee genau weiß, wo sie sind – Echalon Südamerika steht ja in Mitten Asuncion, bleiben ihnen die Hände gebunden.
    Die Rechnung ist einfach: Drogenhandel bringt Devisen und schafft Arbeitsplätze. Außerdem wollen die Investoren des Drogenhandels ihr Kapital inklusive Ertrag auch zurück und etwas davon haben. So richtig viel Geld zu haben bedeutet hierzulande viel Macht und ein Leben im Luxus zu haben. Wer will darauf verzichten? Und auch für alle involvierten Amigos lohnt es sich finanziell, denn hierzulande wäscht eine Hand die andere. Offen und unverblümt.

  2. Vamos estar mejor: Mehr Drogen, Waffen, Zigaretten und mehr Geld für einige wenige. Wer würde sich selbst nicht schützen, wenn er es könnte? Lalo hatte als ehrlicher Politiker und Viehzüchter ein beträchtliches Vermögen angehäuft – viele andere wollen es dabei beruhen lassen. Wurde „a ultranza PY“ nicht auch genau dann eingestellt, als ein paar Politiker auftauchten in dem Geschäft? Mr. Doppelimmunität Galeano ist immer noch frei und hat sich auch nie, nichts zu Schulden kommen lassen, zum Beispiel.