Gefahren von Blei-Akkus: Warum der Wechsel zu modernen Alternativen notwendig ist

Asunción: Seit über einem Jahrhundert sind Blei-Akkus ein zentraler Bestandteil der Energiespeicherung – von Autos bis hin zu Solarstromsystemen. Doch während sie ihre Funktion erfüllt haben, offenbaren neue Erkenntnisse gravierende Probleme, die weit über veraltete Technik hinausgehen. Wir beleuchten die unterschätzten Gefahren von Blei-Akkus und zeigen, warum der Umstieg auf bessere Alternativen unausweichlich ist.

Umweltrisiken: Eine Belastung für Generationen

Blei, das Herzstück von Blei-Akkus, ist ein hochgiftiges Schwermetall. Schon die Produktion und Entsorgung dieser Batterien birgt enorme Umweltgefahren. Gelangen Bleipartikel in Boden oder Grundwasser, verursachen bereits geringste Spuren irreversible Schäden, die Jahrhunderte anhalten können. Diese Kontamination bedroht Ökosysteme und stellt eine Gefahr für Tiere, Pflanzen und Menschen dar. Ein Bericht von UNICEF und der Organisation „Pure Earth“ aus dem Jahr 2020 zeigt die
alarmierenden Zahlen: Rund ein Drittel aller Kinder weltweit leidet unter den Folgen von Bleivergiftung, vor allem in Entwicklungsländern. Die gesundheitlichen Schäden sind schwerwiegend, von irreversiblen Gehirnschäden über eingeschränkte kognitive Fähigkeiten bis hin zu physischen Beeinträchtigungen. Hauptverursacher der Bleibelastung sind industrielle Emissionen, unsachgemäß recycelte Autobatterien und kontaminierte Böden, die sowohl Menschen als auch die Umwelt erheblich belasten.

In Paraguay zeigt sich die Problematik besonders deutlich: Die geringe Verfügbarkeit moderner Alternativen und fehlende Recycling-Infrastrukturen führen dazu, dass alte Blei-Akkus oft unsachgemäß entsorgt werden. Dadurch gelangen giftige Stoffe unkontrolliert in die Umwelt und verschärfen die Belastung für das Land und seine Bewohner.

Sicherheitsrisiken: Explosionsgefahr und mehr Neben der Umweltbelastung bergen Blei-Akkus unmittelbare Sicherheitsrisiken. Während des Betriebs können sich explosive Gase wie Wasserstoff bilden, die bei unsachgemäßer Handhabung zu gefährlichen Explosionen führen. Solche Risiken sind besonders bei älteren oder beschädigten Akkus hoch, was strenge Sicherheitsvorkehrungen erforderlich macht, eine Herausforderung in Paraguay, wo Sicherheitsstandards in vielen Bereichen oft weniger streng sind.

Technologische Schwächen: Kurzlebig und ineffizient

Im Vergleich zu modernen Energiespeichern schneiden Blei-Akkus schlecht ab. Ihre Lebensdauer ist mit etwa drei bis fünf Jahren begrenzt, und ihre Leistung nimmt mit jedem Ladezyklus drastisch ab. Nach rund 600 Zyklen bleibt oft nur die Hälfte der ursprünglichen Kapazität übrig. Mit Lithiumakkus bei denen auch 8000 Zyklen keine Seltenheit sind hat das nichts zutun, wer Blei kauft, kauft 10mal. Zudem ist ihre Energiedichte gering, was bedeutet, dass sie schwer und sperrig sind, ein erheblicher Nachteil.

Der Effekt, dass circa 30% der Kapazität zwar im Prinzip genutzt werden könnten, der Entladestrom aber so schwach wird, dass sich Inverter mit richtiger Last oft schon abschalten, bevor die Akkus richtig leer sind, schlägt massiv auf die Wirtschaftlichkeit der Akkus. So werden Blei-Akkus schnell zum Etikettenschwindel. In Paraguay, wo Blei-Akkus häufig in Solarsystemen eingesetzt werden, führt diese Ineffizienz dazu, dass Nutzer höhere Kosten und Ausfallzeiten hinnehmen müssen.
Dennoch greifen viele Menschen weiterhin auf diese Technologie zurück, da sie anfangs günstiger erscheint. So wird nebenbei noch die Wirtschaftlichkeit der Solarsysteme geschmälert und ihr so wichtiger Ausbau behindert.

Wirtschaftliche und regulatorische Nachteile

Die wirtschaftlichen Argumente für Blei-Akkus schwinden. Regierungen weltweit erhöhen Zölle und Gebühren, um die Umweltauswirkungen dieser T echnologie einzudämmen. Doch in Paraguay, wo Umweltauflagen oft nur lax umgesetzt werden, bleiben solche Maßnahmen selten effektiv. Die versteckten Kosten durch Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie die begrenzte Lebensdauer der Akkus werden häufig ignoriert – eine Rechnung, die letztlich die gesamte Gesellschaft zahlen muss. Annahmestellen oder Recyclinghöfe gibt es nur selten.

Die Zukunft gehört Lithium

Lithium-Ionen-Batterien haben sich als vielversprechende Alternative etabliert. Sie bieten eine deutlich höhere Energiedichte, längere Lebensdauer und geringere Wartungskosten. Trotz höherer Anschaffungskosten sind sie über ihre Lebensdauer hinweg kosteneffizienter. Auch aufstrebende T echnologien wie Natriumbatterien könnten die Nachteile von Blei-Akkus
endgültig hinter sich lassen.

Doch gerade in Paraguay bleibt der Zugang zu modernen Lösungen eine Herausforderung. Hohe Anschaffungskosten und ein Mangel an Infrastruktur hemmen die Verbreitung moderner Akkus. Dennoch zeigt die Erfahrung anderer Länder, dass langfristige
Investitionen in nachhaltigere Technologien sich auszahlen, wirtschaftlich und ökologisch.

Es ist Zeit für den Wandel

Blei-Akkus haben zweifellos zur Entwicklung der Energiespeichertechnologie beigetragen. Doch angesichts ihrer gravierenden Nachteile, von Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken bis hin zu eingeschränkter Leistung und hohen Kosten, insbesondere in Paraguay, wo Blei-Akkus noch immer weit verbreitet sind, muss ein Umdenken stattfinden. Der technologische Fortschritt bietet bessere, sicherere und umweltfreundlichere Lösungen, die den Anforderungen einer modernen Welt gerecht werden. Durch modernere Energiespeicher kann auch Paraguay den Übergang schaffen und von den Vorteilen einer zukunftsfähigen Technologie profitieren. Es liegt an uns allen, diesen Wandel zu unterstützen für eine gesündere Umwelt und eine nachhaltige Zukunft.

CC
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