Die Muttertags-Maschinerie: Wer profitiert wirklich?

Asunción: Jedes Jahr aufs Neue: Der Muttertag kommt und mit ihm die unausgesprochene Erwartungshaltung, Mütter mit Geschenken und Restaurantbesuchen zu ehren. Doch ist diese Tradition wirklich Ausdruck von Liebe und Dankbarkeit oder vielmehr eine gesellschaftliche Norm, die den Konsum ankurbelt?

Laut Berichten des paraguayischen Restaurantverbands (Arpy) sind die Reservierungen in den Restaurants des Landes für den Muttertag sehr gut ausgefallen. Um die Besucherzahlen zu steigern und die Gastronomie an einem der wichtigsten Termine des Jahres anzukurbeln, führten die Mitgliedsbetriebe des Verbandes spezielle Aktionen wie Kreditkartenrabatte oder Geschenke für Mütter durch.

Laut Oliver Gayet, dem Präsidenten der Gilde, sind in einigen Einrichtungen noch Plätze frei und es ist zu beobachten, dass Gäste in letzter Minute reservieren. „Sie rufen immer noch an, um zu fragen, ob Platz ist oder nicht. Einige haben bereits alle Tische belegt und andere haben noch Platz. Die Leute fragen nach dem Preis und welchen Vorteilen sie bekommen“, sagte er.

Er wies auch darauf hin, dass Daten wie der 15. Mai sowohl in der Hauptstadt als auch im Landesinneren zu den geschäftigsten Tagen für die Branche zählen, da die meisten Restaurants mit maximaler Kapazität arbeiten.

„Letztendlich ist der Laden immer voll“, sagte Gayet und betonte die positiven Auswirkungen des Muttertags auf den Restaurantumsatz.

In Bezug auf das Reservierungssystem erklärte er, dass die überwiegende Mehrheit einen Betrag im Voraus verlangt, in einigen Fällen 50 % oder sogar 100 %. „Wir bieten als Verbund mit Kreditkarten verschiedener Banken Rabatte an und geben diese auch die Gäste weiter“, betonte Gayet.

Ebenso führt jedes Restaurant seine Werbung mit einigen Details durch, wie Rosen, Pralinen, Parfümproben, ganz nach seiner Kreativität. „Es gibt einige, es etwas dezenter halten, und andere, die alles geben, je nachdem, wie sie ihre Vorverhandlungen mit den Werbeanbietern geführt haben“, fügte er abschließend an.

Die Kassen werden klingeln, das ist gewiss. Doch die eigentliche Frage bleibt: Wird dieser Lärm die leiseren Töne der echten Wertschätzung übertönen oder können wir einen Weg finden, beides in Einklang zu bringen?

Wochenblatt / La Nación / Beitragsbild Archiv

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5 Kommentare zu “Die Muttertags-Maschinerie: Wer profitiert wirklich?

  1. Land Of Confusion

    Innerhalb von drei Monaten „muss“ man als Mann dreimal seiner Frau mit Geschenken oder Restaurantbesuchen beweisen, wie er sie liebt. Valentinstag, Tag der Frau und Muttertag. Und wenn noch Geburtstag noch dazu kommt, darf man gleich mal viermal tief in die Tasche greifen.

    Was mich immer wieder wundert: Das trotz des inflationären Feierzwangs die Leute immer noch so viel Bedeutung diesen Tagen geben. Marketing ist schon eine echte Gehirnwaschungswaffe.

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    1. Und dafür jeden Tag erzählen, dass sie ja weniger verdienen? Selbst wenn es so wäre, ist es egal wenn eh immer der Mann zahlen soll. Aber da ist auch die linkeste Frau plötzlich konservativ.

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  2. Alles gut, ihr armen Pantoffelhelden. Den Männer gilt der Vatertag und die ganzen Feiertage aus ihren Kriegen, Heiligen und Missionen. Nach den Kriegen können die Frauen es richten und versorgen die Waisen, Krüppel und Greise menos sich selber.
    Da sind drei Feiertage doch recht bescheiden.
    Männer in Opferhaltung sind genau so armseelig wie Feministinnen. Teile und herrsche, klappt wie eh und je.

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    1. Genau. Nach den Kriegen, die es nur mit Frauen nicht geben würde.
      Unter Frauen wie unter Männern gibt es genug Pantoffelhelden. Aber hier wird dann nicht gegendert. Das traut ihr euch nicht.

    2. Land Of Confusion

      Also ich sehe mich ganz sicher nicht als Opfer, weil ich diesen Quark nicht mitmache. Bestenfalls noch meiner Mutter gebe ich meine vollste Hilfe und Unterstützung, da brauch ich aber kein Muttertag „feiern“.
      Ich stimme dir also zu, die Männer, die voll auf diese Marketingmaschinerie reinfallen sind wirklich die Opfer.

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