Asunción: Der Bürgermeister von Asunción, Óscar „Nenecho“ Rodríguez (HC), prangerte bei der städtische Verkehrspolizei (PMT) „ das unerträglichen Maß an Korruption“ an und kritisierte gestern Alfredo Vázquez, der von Carlos Pereira zum neuen Direktor der Behörde ernannt wurde.
Der Kontrolleur der Stadtverwaltung von Asunción, Carlos Pereira, ernannte Alfredo Vázquez zum Interimsdirektor der städtischen Verkehrspolizei (PMT) als Nachfolger von Marcos Maidana, der von Bürgermeister Óscar „Nenecho“ Rodríguez (HC) im August 2023 ernannt wurde.
Vázquez, der sein Amt heute antritt, räumte ein, dass er die Leitung einer Behörde übernehmen wird, die sich in operativer und moralischer Hinsicht in einem unerträglichen Zustand befindet und ein hohes Maß an Korruption aufweist.
Der neue Direktor sagte, dass er gestern, am Sonntag, einen Rundgang durch die PMT-Stützpunkte gemacht hat und Fahrzeuge der Behörde in reparaturfälligen Zustand vorgefunden hat und andere, die nicht gar nicht mehr funktionieren. Er versicherte, dass er Berichte über den allgemeinen Zustand des Fuhrparks der PMT anfordern werde und dass er im Rahmen des Möglichen den Kauf von Fahrzeugen veranlassen werde, um den Betrieb der Direktion zu gewährleisten.
Parallele Kasse, prangert Direktor an
Vázquez sagte, dass er als ehemaliger Beamter der Stadtverwaltung über die parallelen Kassen in der PMT informiert sei. Er fügte hinzu, dass die erste Maßnahme, die er nach seiner Ernennung ergriff, darin bestand, die Abholung von stillgelegten Fahrzeugen zu verbieten, die auf Antrag von Stadträten und Direktoren freies Geleit bekamen.
Der neue Direktor versicherte, dass von 20 Einsätzen der PMT in mindestens 10 Fällen Fahrzeuge abgeholt werden, ohne dass das Bußgeld bezahlt wird, weil der Besitzer „ein guter Freund“ eines Stadtrates ist.
Vázquez kündigte eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Falschparkens in traditionell komplexen Stadtvierteln an, in denen seiner Meinung nach auch eine parallele Kasse gibt.
Intervention und Krise
Carlos Pereira, der am 24. Juni das Amt des Interventen übernommen hat, beklagte, dass er keine Mittel für die Auszahlung der Juni-Gehälter gefunden habe und dass es auch an grundlegenden Gütern für den Betrieb der Stadtverwaltung fehle, wie z.B. Asphalt für die Erneuerung der Straßenbeläge. Im vergangenen Jahr wurden jedoch fast 900 neue Arbeitsplätze für politische Freunde eingerichtet, die monatlich Milliarden an Guaranies kosten.
Darüber hinaus berichtete er am Freitag, dass sie bereits den Erhalt der Dokumente abgeschlossen haben, die zur Überprüfung der sechs Einwände des staatlichen Rechnungshofes (CGR) gegen die Verwaltung von „Nenecho“ Rodriguez angefordert wurden, was zu der Intervention führte.
Wochenblatt / Abc Color
YopJop
Ausgerechnet Nenecho, der wohl umstrittenste und korrupteste Bürgermeister Asuncións, erhebt nun den Zeigefinger und prangert Korruption innerhalb der städtischen Verkehrspolizei (PMT) an.
Doch seine moralische Entrüstung richtet sich nicht etwa gegen die allseits bekannte Praxis, bei der PMT-Beamte willkürlich Strafzettel verteilen, deren rechtliche Grundlage oft zweifelhaft ist – nur um sich anschließend das Bußgeld selbst einzuverleiben. Nein, das wahre Übel sieht Nenecho ganz woanders: darin, dass beschlagnahmte Fahrzeuge ohne Zahlung und ohne rechtliche Grundlage an gut vernetzte Besitzer zurückgegeben werden – weil sie eben „die richtigen Freunde“ in der Politik haben.
Ein bemerkenswerter Vorwurf. Besonders aus dem Mund eines Politikers, der selbst als Paradebeispiel für politische Günstlingswirtschaft, Intransparenz und Selbstbedienung gilt.
Chapeau, Nenecho. Wie du es immer wieder schaffst, neue Tiefpunkte moralischer Glaubwürdigkeit auszuloten, ist fast schon bewundernswert – wenn es nicht so traurig wäre.
Heinz1965
Eine Verkehrspolizei braucht niemand. Die Nationalpolizei ist mehr als ausreichend.