Cannabis für den Freizeitgebrauch: 22 Milliarden USD an Steuereinnahmen möglich

Asunción: Schätzungen der Paraguayischen Kammer für Industrielles Cannabis (CCIP) zufolge könnten die Legalisierung und Regulierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch mit hohem THC-Gehalt Paraguay bis 2030 Steuereinnahmen von bis zu 22 Milliarden US-Dollar bescheren.

Diese Einnahmen würden durch die Einführung einer Verbrauchssteuer von 22 % auf Cannabisprodukte für den Freizeitgebrauch erzielt, was in den nächsten fünf Jahren zu einer geschätzten Steigerung der jährlichen Steuereinnahmen des Landes um 355 % führen würde.

Seit 2019 gibt es in Paraguay ein Gesetz, das den Anbau und die Verarbeitung von nicht-psychoaktivem Industrie-Cannabis erlaubt, dessen THC-Gehalt auf unter 0,5 Prozent begrenzt ist. Im Rahmen dieser Regelung wurden bereits mehr als 150 zugelassene Produkte entwickelt, darunter funktionelle Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika, Öle, pflanzliche Heilmittel und sogar Freizeitprodukte mit niedrigem THC-Gehalt.

Der neue, vom CCIP geförderte Gesetzentwurf zielt darauf ab, diese Beschränkung ausschließlich für Freizeitprodukte aufzuheben. Diese sollen in autorisierten Ausgabestellen unter strenger staatlicher Kontrolle und mit ausschließlichem Zugang für Erwachsene verkauft werden.

Die Kammer betont, dass dieses Modell in Ländern wie den USA, Kanada und Deutschland bereits erfolgreich angewendet wird.

Das Geschäftsmodell sieht den Verkauf von 30.000 Tonnen getrockneter Cannabis bis 2030 vor, was der paraguayischen Regierung in den nächsten fünf Jahren Steuern in Höhe von über 20 Milliarden US-Dollar einbringen könnte.

Der Vorschlag hat auch eine starke soziale Dimension, da er mit Familien und einheimischen Bauern umgesetzt werden soll. Jede Familie kann bis zu einem Hektar Land bewirtschaften, mit einem durchschnittlichen Ertrag von einer Tonne Cannabis pro Erntezyklus. Damit könnte jeder Produzent ein Einkommen von bis zu 200 Millionen Guaranies pro Jahr erzielen, so die Befürworter.

Derzeit exportiert die paraguayische industrielle Cannabiskette bereits Samen, Blüten und Mehrwertprodukte wie CBD-Öle, funktionelle Lebensmittel, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel, hauptsächlich in Märkte in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien.

Die Möglichkeit, Produkte mit reguliertem THC zu integrieren, würde laut CCIP neue Kategorien für den Export eröffnen, wie etwa hochreine Extrakte und andere Produkte mit hoher internationaler Nachfrage.

Wochenblatt / IP Paraguay / Beitragsbild Archiv

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