Villarrica: Die Verzweiflung der Zuckerrohrbauern von Mauricio José Troche im Departement Guairá ist mehr als verständlich. Seit Jahren warten sie auf die Fertigstellung ihrer neuen Mühlenanlage von der Alkoholfabrik Petropar, die mit 85 % Baufortschritt vor zwei Jahren zum Erliegen kam. In einem Geschäft, in dem die Zeit der Ernte alles ist, bedeutet die Untätigkeit der Regierung existenzielle Not für über 2.000 Produzenten.
Ihr Ärger über überhöhte Rechnungen, schleppende Verhandlungen und gebrochene Versprechen ist berechtigt. Wenn ein Präsident – wie in diesem Fall Santiago Peña – ein Versprechen zur Fertigstellung abgibt und dies nicht eingehalten wird, sind die Bürger am Ende ihrer Geduld.
Dennoch muss die gewählte Form des Protests kritisch hinterfragt werden: die Blockade der Route PY02.
Die Bestrafung Unschuldiger
Die Zuckerrohrbauern mögen in ihrer Forderung nach einer funktionierenden Mühle im Recht sein, aber ihre Methode bestraft die falschen Menschen.
Wenn Hunderte von Lastwagen die Hauptverkehrsader des Landes zwischen Caaguazú und Coronel Oviedo lahmlegen, trifft dies nicht direkt die verantwortlichen Minister oder den Präsidenten. Stattdessen werden tausende unbescholtene Bürger – Kraftfahrer, Pendler, Händler, Familien und Reisende – stundenlang in der Hitze festgehalten.
Wirtschaftlicher Schaden: Jeder gestoppte LKW, jede verspätete Lieferung und jede verpasste Arbeitsstunde kostet das Land und ehrliche Unternehmer Geld. Die Blockade erzeugt einen Dominoeffekt, der weit über die Zuckerrohrproduktion hinausgeht.
Menschliche Kosten: Krankenwagen, die im Stau stecken; Arbeiter, die ihre Schicht verpassen; oder Reisende, deren Pläne zunichtegemacht werden – sie alle werden zu Geiseln eines Konflikts, an dem sie keine Schuld tragen.
Der Protest sollte primär die verantwortlichen politischen Institutionen und Personen treffen, nicht die Lebensgrundlagen der Bevölkerung.
Den Fokus auf die Verantwortlichen lenken
Der Präsident der Zuckerrohranbauer-Vereinigung, Cristian Fonseca, mag beteuern, dass man täglich neue Kollegen rekrutiert, weil man eine Antwort braucht. Doch die tatsächlichen Adressaten dieser Wut sind Petropar und die politischen Entscheidungsträger, die es seit der vorherigen Regierung versäumt haben, ein 22-Millionen-USD-Projekt abzuschließen. Die Energie sollte vielmehr darauf verwendet werden, die Verantwortlichen mit juristischen und politischen Mitteln direkt zur Rechenschaft zu ziehen.
Es ist an der Zeit, dass die Protestbewegungen in Paraguay alternative, effektivere und zivilere Wege finden. Demonstrationen vor den Büros von Petropar, dem Wirtschaftsministerium oder der Präsidentschaft würden den Druck erhöhen, ohne die gesamte Nation in Mitleidenschaft zu ziehen.
Nur wenn die Wut direkt gegen die Verantwortlichen gerichtet wird, anstatt die unschuldige Bevölkerung zu bestrafen, kann echter und nachhaltiger politischer Wandel erreicht werden. Die Frustration der Zuckerrohrbauern ist verständlich – die Blockade jedoch nicht.
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Wochenblatt / adn Paraguayo / X















Kaffeetrinker
Ausschliesslich Parteimitglieder erhalten in so einer Fabrik eine Arbeitsstelle, egal
ob sie überhaupt wissen wie Zuckerrohr oder ein Maschinenteil aussieht.
Genau so werden sie die Fabrikwartung machen,
seit ich in Paraguay bin werden Millionen von Dollars da rein gesteckt und es funktioniertt einfach nicht.
Viele haben hier nichts anderes um Geld zu verdienen als die Zuckerrohr Arbeit, wenn sie also streiken und stören
habe ich da schon etwas Verständnis.
c-team
Was waere denn wenn die Betroffenen Buerger dann sobald die Produktion wieder lauft von Ihrem Recht Gebrauch machen die Strassen zu bestreiken so das die Lkw Fahrer und Ihre Hintermaenner merken wie es ist wenn einem das Recht auf freie Zirkulation genommen wird?????