PMT: Beamte verlangten Bestechungsgeld per Überweisung, beklagt Anwalt

Asunción: Beamte der Verkehrspolizei der Hauptstadt sollen Autofahrern in der Gegend von Cuatro Mojones eine „Gebühr” abverlangt haben, wie ein Anwalt schriftlich beklagte, der dem Bürgermeister von Asunción, Luis Bello (ANR-HC), entsprechende Beweisdokumente vorlegte.

Der Anwalt Pedro Brítez Guerrero reichte gestern beim Bürgermeister von Asunción, Luis Bello (HC), eine formelle Anzeige gegen drei Beamte der Policía Municipal de Tránsito (PMT) ein, die ihn in der Gegend von Cuatro Mojones bestochen haben sollen.

Der Beschwerdeführer berichtet, dass die Inspektoren Héctor Centurión, Marta Rolón und Óscar Ozorio am 26. September um 14:30 Uhr an einer unrechtmäßigen Maßnahme an der Avenida Fernando de la Mora und der Calle Última gegenüber der PMT-Zentrale beteiligt gewesen seien.

Der Anzeige zufolge wurde der Bürger von den Beamten angehalten, als er mit seinem Motorrad unterwegs war. Die Beamten hätten ihn um seine Papiere gebeten und ihm einen angeblichen Verstoß vorgeworfen, für den er 1.200.000 Guaraníes zahlen müsse, einen Betrag, den er sofort entrichten müsse, um die Beschlagnahmung seines Fahrzeugs zu vermeiden.

Der Anzeige zufolge habe der Bürger den Beamten mitgeteilt, dass er zu einem Geldautomaten gehen müsse, um das Geld abzuheben, woraufhin der Inspektor Óscar Ozorio ihn aufgefordert habe, eine Überweisung auf ein Bankkonto im Namen einer anderen Person vorzunehmen.

Sie nahmen ihm alles weg

Der Anwalt gibt in seiner Anzeige an, dass er den Beamten sogar mitgeteilt habe, dass er nur 300.000 Guaranies auf seinem Konto habe, woraufhin die Beamten ihn aufforderten, die Überweisung in dieser Höhe vorzunehmen. Erst nachdem er den Beamten den Beleg für die Überweisung vorgelegt hatte, wurde er freigelassen.

Aus dem Dokument geht hervor, dass die Transaktion um 14:40 Uhr desselben Tages auf das von den Beamten angegebene Konto durchgeführt wurde.

Die Beteiligten stellten ihm weder eine Rechnung oder Quittung für die Überweisung aus, noch händigten sie ihm einen Bußgeldbescheid aus.

Beleg über die Überweisung von 300.000 Guaranies, den der Beschwerdeführer als Beweis für die Bestechungssumme, die er hätte zahlen müssen, beigefügt hat.

In seiner Beschwerde fügt der Anwalt hinzu, dass die beschriebenen Tatsachen eine rechtswidrige Abgabe oder eine Forderung nach einer unzulässigen Zuwendung durch Beamte in Ausübung ihrer Funktionen darstellen und dem Straftatbestand derschweren passiven Bestechung entsprechen.

Anmerkung von der Redaktion: Falls sie noch keine Erfahrung mit der städtischen Verkehrspolizei in Asunción gemacht haben, hier ein kleiner Tipp. Alle Uniformierten dieser Riege sind hochgradig korrupt und gehen quasi nur auf die Straße um Bestechungsgelder einzutreiben. Der Verkehr ist ihnen total egal, mit Ausnahme derer, die beim Ausfall von Ampeln den Verkehr regeln. Sie sammeln jedoch nicht für sich selber das Geld, sondern müssen auch ihre Chefs ruhig stellen, was sie auf der Straße unter Druck bringt. Und falls sie meinen eine Ausrede zu haben, weswegen sie nicht zahlen können, nein, diese Uniformierten sind geschult und kennen auf alles eine Antwort.

Wochenblatt / Última Hora

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1 Kommentare zu “PMT: Beamte verlangten Bestechungsgeld per Überweisung, beklagt Anwalt

  1. Land Of Confusion

    Die Erpressungen auf den Straßen Asuncions haben momentan Hochkonjunktur. Es ist unerträglich, wie nahezu täglich eine Meldung in den Zeitungen flattert, dass wieder mal Autofahrer von diesen uniformierten Banditen um Geld erpresst worden sind. Touristen, Einheimische, Anwälte….vollkommen egal. Offenbar genießen diese Banditen momentan viel Schutz von ihrem Vorgesetzten. Und da der neue Bürgermeister nichts tut, als dieses Gesindel sofort rauszuschmeißen und anzuzeigen, ist das so offenbar gewollt.

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