Leserbrief: Ein Aufschrei gegen die korrupte Willkür der Justiz in Caacupe
In Caacupé wird ein unschuldiger Mensch kaltblütig durch das eigene Rechtssystem geopfert. Meine Geschichte ist ein mahnendes Zeugnis dafür, dass in Paraguay das Unmögliche nicht nur möglich ist, sondern mit erschreckender Skrupellosigkeit zur Zerstörung von Existenzen genutzt wird.
Im Oktober 2024 begann mein persönlicher Albtraum: Ich wurde von meiner Nachbarin angezeigt, zwei ihrer Hunde mit Rattengift getötet zu haben.
Doch die Lawine rollte, bevor ich auch nur eine Chance zur Stellungnahme hatte. Mein Name wurde durch Presse, Radio und TV gezerrt, eine hysterische Hetzkampagne in Gruppenchats entfesselt und eine aufgebrachte Meute demonstrierte vor meinem Haus.
Unter diesem massiven öffentlichen Druck – und so scheint es, nicht ganz ohne politische oder persönliche Einflussnahme – erhob die zuständige Staatsanwältin Zulma Carolina Benitez Reyes Anklage /Aktenzeichen (Causa) Nr. 5000/2024.
Die Konsequenzen trafen mich sofort: Reiseverbot, monatliche Meldepflicht beim Gericht und weitere Auflagen. Mein Leben, meine Freiheit wurden mir auf Basis einer einzigen, unfassbaren Lüge genommen.
Ein Justiz-Beweis, der der Wahrheit Hohn spricht.
Der Kern des Skandals ist so absurd wie niederschmetternd: Die Anklage stützt sich einzig und allein auf die Aussage eines Nachbarn, der mich angeblich beim Überwerfen des vergifteten Fleisches beobachtet hat.
Das Unmögliche, das hier in Paraguay Realität wird: Zum Zeitpunkt der Tat war ich 460 Kilometer entfernt im Chaco/Filadelfia! Ich besitze unwiderlegbare Beweise und Videoaufzeichnungen meiner Abwesenheit. Doch all das interessiert die Justiz in Caacupé nicht.
Die Staatsanwältin Zulma Carolina Benitez Reyes hat meine Beweise ignoriert und nie untersucht. Trotz lückenloser Videoüberwachung zu unserem Grundstück durch die Nachbarn gibt es vom fraglichen Tag „komischerweise“ keine einzige Aufnahme. Und die beiden armen Hunde? Ihr Verbleib wird bis heute verschwiegen. Wo sind die beiden Hunde? Wo ist das angeblich vergiftete Fleisch? Wer hat ein Motiv? Diese selektive „Beweisführung“ ist kein Versehen, sondern ein Akt der Willkür, der das fragliche Fundament dieses Systems offenbart.
Die Zerstörung eines Lebens
Trotz aller Beweise meiner Unschuld treibt die Justiz diesen Prozess voran. Am 13.November steht mir eine öffentliche Gerichtsverhandlung bevor.
Die skrupellosen Nachbarn haben das „für alles offene“ Rechtssystem für sich genutzt – sei es aus Rache, Neid oder persönlichen Motiven – und finden dafür in der Justiz von Caacupé einen willigen Komplizen. Sie machen das Unmögliche möglich: Sie beschuldigen mich einer Tat, die ich nachweislich nicht begehen konnte.
Ich appelliere an alle, die sich in ihren anonymen Gruppenchats verstecken und lautstark über mich urteilen: Denkt einmal nach! Hört die andere Seite! Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass der, der am lautesten schreit, auch recht hat.
In diesem verdorbenen paraguayischen Sumpf klammere ich mich an die Hoffnung, dass es doch noch einen Rest an Gerechtigkeit und Wahrheit gibt. Denn wenn dieses Fehlurteil Bestand hat, ist in Caacupé nicht nur mein Leben zerstört, sondern die Hoffnung auf ein faires Rechtssystem für uns alle gestorben.
Was muss in der Justiz von Caacupé geschehen, damit solche eklatanten Beweis-Ignorierungen nicht mehr möglich sind?
Johann Unger
















9mm
„Was muss in der Justiz von Caacupé geschehen, damit solche eklatanten Beweis-Ignorierungen nicht mehr möglich sind?“
Das ist einfach. Mehr Geld anbieten als der Nachbar. Ohne finanziellen Anreiz wird Seiten eine Anzeige verfolgt oder eine Anklage erhoben bzw. Fallen gelassen.
Berkemeier sind ausgezeichnete Anwaelte, wenn man der Rechtsweg beschreiten will. Etwa Gegenklage wegen Rufsxhaedigung.
Klar muss sein, das Rechtssystem funktioniert nur mit Geld.
Hermann2
Was nur mit Geld funktioniert, ist kein „Rechtssystem“.
Land Of Confusion
Durch das bewusste Ignorieren der Videoaufzeichnungen ist klar, dass die Staatsanwältin, wie so verdammt viele in Paraguay, einem Bürger mit deutschem Namen Geld erpressen will.
Wenn der oder die Richter „normal“ ist, ist die Gerichtsverhandlung in 5 Minuten mit Freispruch beendet – aber in einem Land wie Paraguay ist nichts unmöglich. Mir tut nur der Mann Leid, dass er nun einen Anwalt für eine offensichtliche Lüge zahlen muss, geschweige denn die Nerven und das Schicksal in die Hände eines Richters zu legen, wo man nie weiß, was kommt.
Ganz doll schämen sollten sich auch Leute, die gegen einen Mann hetzen, die vermutlich nie mit ihm gesprochen haben.
LEUTE, es ist hinlänglich bekannt, dass Bürger mit deutschem Namen leichte Opfer sind und keine Lobby in diesem Land haben. Dazu der Irrglaube, dass alle DACHler im Geld schwimmen und problemlos x-tausende Dollar an korrupte Staatsanwälte und Richter zahlen.
Erdnusscookie
Da hast du Recht. Aber das schlimme daran ist, das es DACHler sind die dem armen Kerl das Leben zur Hölle machen.
Land Of Confusion
An die hab ich auch appelliert. Vermutlich auch viele selbsternannte Tierschützerinnen, die die Story um die vergifteten Hunde glauben und dann gegen den Mann hetzen.