Opfer Mennoniten-Siedler: Magistratsrat nimmt beschuldigte Anwältin in Richter-Vorschlagsliste auf

Asunción: In einer unerhörten Entscheidung hat der Magistratsrat (Consejo de la Magistratura, CM) eine Anwältin, die wegen eines Betrugs von 1.600.000 USD angeklagt ist, in die Dreier-Vorschlagsliste für die Besetzung einer Friedensrichterstelle in San Alberto, Departamento Alto Paraná, aufgenommen.

Der Vorschlag wurde vom Präsidenten des Gremiums selbst, dem Anwalt Gerardo Bobadilla, eingebracht und von der Mehrheit unterstützt.

Es handelt sich um die Anwältin Ilsa Paredes, die gestern beschuldigt wurde, mennonitische Siedler aus San Pedro um etwa 1,6 Millionen USD betrogen zu haben, indem sie nicht existierende Ländereien des Indert (Institut für ländliche Entwicklung) verkaufte. Sie soll Klagen auf Besitzstörung (juicios de interdicto) gegen nicht namentlich genannte Personen unter falschen Umständen eingeleitet haben, damit ein weiterer Angeklagter die Opfer weiterhin “umgarnen“ und diese weiterhin Geld auszahlen würden.

In seiner Sitzung vom 3. November nahm der Magistratsrat CM die Anwältin Paredes in die Dreier-Vorschlagsliste auf, wodurch sie nun für die Besetzung des Amtes der Friedensrichterin wählbar ist. Der Vorschlag wurde von den Mitgliedern Dr. Alicia Pucheta, dem Abgeordneten Edgar Olmedo, dem Anwalt Enrique Berni, dem Anwalt César Rufinelli und dem Senator Edgar López unterstützt.

Präsident Bobadilla betonte, dass Paredes eine ausgezeichnete Studentin mit einem Durchschnitt von 4,40 sei, notarielle Beamtin, über ein Weiterbildungsdiplom verfüge, Absolventin der Richterschule sei, spezifische Fortbildungskurse besitze und als selbstständige Anwältin tätig sei.

Wochenblatt / Megacadena

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