Asunción: Die alternative Medizin in der Anwendung bei Haustieren gewinnt in Paraguay zunehmend an Aufmerksamkeit. Dieser Trend wird von Fachleuten vorangetrieben, die komplementäre Therapien in die tierärztliche Praxis integrieren. Eine von ihnen ist Celestina Díaz, eine Tierärztin mit Ausbildung im In- und Ausland, die ihre Erfahrungen in der Sendung Tribuna auf Paraguay TV teilte.
Díaz erklärte, dass sich ihre Arbeit auf die Kombination von Homöopathie, Akupunktur, Homotoxikologie und dem Einsatz von Heilkräutern konzentriere, die in vielen Fällen ergänzend zur traditionellen Veterinärmedizin eingesetzt werden.
Die Fachfrau erzählte, dass ihr Interesse an diesem Ansatz während eines Arbeitsaufenthalts in Südafrika geweckt wurde. Dort führte sie eine Kollegin in die therapeutische Anwendung von Pflanzen und Naturpräparaten bei Tieren ein. Dieser erste Kontakt motivierte sie zur Vertiefung ihres Wissens, woraufhin sie Aus- und Weiterbildungen in England, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern absolvierte, in denen diese Praktiken weiter entwickelt sind.
Nach ihrer Rückkehr nach Paraguay bildete sich die Tierärztin weiter und gehört heute zum Veterinärkrankenhaus Nantes, einem der ersten Zentren des Landes, das alternative Therapien formal in eine Klinik für konventionelle Diagnose und Behandlung integriert.
Die Bedeutung des Körperkontakts in der tierärztlichen Diagnose
Díaz betonte, dass die körperliche Untersuchung ein wesentlicher Bestandteil der Tierbehandlung sei, da Tiere ihre Empfindungen nicht in Worten mitteilen könnten. Aus diesem Grund sei die manuelle Arbeit (Abtasten, genaues Beobachten, Ertasten von Muskelspannungen, Temperatur und Reaktionen) unerlässlich, um festzustellen, welcher Körperteil Schmerzen oder eine Veränderung aufweist.
Sie argumentierte, dass in der Veterinärmedizin, anders als in der Humanmedizin, der direkte Kontakt unverzichtbar sei, auch wenn viele medizinische Verfahren während der Pandemie distanzierter wurden. Für die Spezialistin ermöglicht die Beobachtung und die physische Interaktion ein besseres Verständnis des Tieres, insbesondere bei Diagnosen, bei denen Emotionen und Verhalten ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Sie berichtete, dass es unterschiedliche Haltungen unter den Tierbesitzern gebe: Einige suchen gezielt natürliche oder ergänzende Behandlungen, während andere ausschließlich bei der konventionellen Medizin bleiben möchten. Sie erwähnte, dass diejenigen, die bereits für sich selbst Homöopathie oder Naturheilkunde nutzen, oft auch für ihre Tiere diese Option wählen.
Die Fachfrau hob hervor, dass beide Richtungen koexistieren können, und sie biete meist die vom Besitzer bevorzugte Option an, wobei stets die Sicherheit und das Wohlbefinden des Tieres Priorität hätten.
Heilkräuter, die von Tieren und in der Klinik verwendet werden
Díaz bemerkte, dass viele alternative Therapien von natürlichen Verhaltensweisen der Tiere inspiriert seien. Ein gängiges Beispiel sei, dass Hunde bestimmte Pflanzen fressen, wenn sie ihren Magen regulieren oder ihren Organismus entgiften müssen. Hierzu nannte sie unter anderem Cedrón Kapi’í (Zitronengras-Art), das Hunde instinktiv auswählen.
In der Klinik könnten die Präparate Kräuter wie Boldo, Yaguareté Ka’a oder andere Kombinationen enthalten, die zur Unterstützung der Leber- oder Verdauungsfunktionen dienen. Die Anwendung werde dosiert und diene meist als Verstärkung oder Begleitung der Hauptbehandlung.
Sie nannte auch einfache Praktiken zur Verhaltensänderung, wie das Verhindern, dass ein Hund eine Wunde oder irritierte Stelle leckt: Die Verwendung von sehr bitterem Tee auf weichen Oberflächen halte das Verhalten ab, ohne Schaden anzurichten.
Ernährung und häufige Mythen
Auf die Vorstellung angesprochen, dass sich Haustiere langweilen oder Schaden nehmen könnten, wenn sie täglich die gleiche Ration fressen, erklärte Díaz, dass ausgewogenes Futter darauf ausgelegt sei, alle Ernährungsbedürfnisse zu decken. Es stelle für Hunde oder Katzen kein Problem dar, es konstant zu fressen. Sie wies darauf hin, dass Tiere zur Annahme der Futterroutine neigen und keine ständige Abwechslung wie Menschen benötigen.
Die Tierärztin hob die positiven Veränderungen hervor, die sie in Paraguay in den letzten Jahren beobachtet habe, insbesondere die Verringerung der streunenden Hunde und Katzen. Sie bemerkte ein gestiegenes Bewusstsein für Impfungen, Grundversorgung, Reproduktionskontrolle und frühzeitige Behandlung von Symptomen, was zum allgemeinen Wohlbefinden der Haustiere im Land beitrage.
Herausragende berufliche Erfahrungen
Während des Interviews teilte sie bedeutende Momente ihrer Karriere im Ausland und in Paraguay. Sie erinnerte sich an Arbeiten mit Wildtieren, etwa an eine Giraffe, bei der sie im Rahmen einer Schulung eine Blutentnahme durchführen musste. Sie erwähnte auch Erfahrungen mit kleinen Tieren in kritischen Zuständen, wie einer kleinen Maus, die nach Komplikationen durch eine Impfung intensivmedizinisch betreut wurde.
Die Spezialistin erklärte, dass diese Erlebnisse ihre Karriere geprägt und die Wichtigkeit einer sorgfältigen Handhabung, ständiger Beobachtung und der Anpassung der Methode an jede Spezies und jeden Umstand verstärkt hätten.
Wochenblatt / IP Paraguay / Beitragsbild Archiv















