Was ein Deutscher in Paraguay auf keinen Fall zulassen wollte

Pozo Colorado: Ein deutscher Landwirt, der vor 37 Jahren mehr als 14.400 ha Stammesland im Chaco kaufte, wurde vor 5 Jahren enteignet, nachdem schon 2006 der interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte ein Urteil gegen ihn fällte. Jetzt übergab der Präsident erste Häuser darauf.

Die Enteignung die mit einer Zahlung an den Deutschen Heribert Rödel (68) einherging, war jedoch nicht zur Zufriedenheit der Sawhoyamaxa Gemeinschaft, die fast 40 Jahre ohne ihr Stammesland am Straßenrand lebten. Der Gesetzesentwurf zur Enteignung der Ländereien wurde von Ex-Präsident Federico Franco ins Rollen gebracht und von der aktuellen Regierung umgesetzt.

Für die Ländereien, die offiziell den Firmen Rosewell S.A. und Kansol S.A. gehören, wurden als Entschädigung 34,9 Milliarden Guaranies, etwa 6,88 Millionen US-Dollar an Rödel bezahlt, was weit unter dem liegt, was er sich vorstellte zu bekommen.

Das Ministerium für Wohnungsbau (MUVH) hat derweil 141 Häuser auf die Fläche gebaut, wodurch der Staat durchaus zeigt, wie wichtig ihm die Enteignung war. Besonders international dürfte diese Aktion für Beifall sorgen. Am gestrigen Donnerstag war Mario Abdo (Beitragsbild) zugegen und übergab die Wohneinheiten offiziell. Dennoch fehlt bisher die offizielle Übergabe der Ländereien mit Titel an die indigene Gemeinschaft.

Wochenblatt / MUVH

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6 Kommentare zu “Was ein Deutscher in Paraguay auf keinen Fall zulassen wollte

  1. …Deutscher LANDWIRT???
    man lese dazu den Artikel vom 12. Juni 2014:
    Paraguay – Deutscher Betrüger muss Indianern Land zurückgeben
    https://www.survivalinternational.de/nachrichten/10289

    1. Habe ich leider noch vergessen: – aus dem Jahre 1982:
      https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14353841.html

  2. Klug und gebildet

    Vielleicht meinten sie Wirt und seine Kneipe war auf dem Land. Denn wer nix wird wird Wirt.

    1. Wie kannst Du so etwas sagen, vom Prinzip hast Du schon Recht, aber nach 37 Jahren? Da trifft das bestimmt nicht zu. Ob er das Land rechtens erworben hat, sei dahin gestellt. Aber die Jahre zählen eigentlich. Dann kommt ein Politiker, und erhebt Anspruch auf das Land und lässt Häuser, natürlich nur zu „gemein nützigen Zwecken“ darauf erbauen. Ist doch irgend wie komisch oder nicht?

  3. @ eggi

    Warum steht für Sie das Argument so im Vordergrund, dass der Erwerb 37 Jahre her ist.
    Vorrangig dürfte wohl sein dass dieser werte Herr schon vorherigen Landerwerb zu Betrugszwecken gekauft hat. Mit Gewalt wurden damals Indigene von diesem Land vertrieben.
    Das gleiche geschah als er nach seiner Haftstrafe wieder nach Paraguay zurückkehrte und er dankar Landgeschenke von Stroessner annahm und wieder Indigene gewaltsam vertrieben wurden.
    Das persönliche Karma hat er nun zu tragen.
    Im übrigen zeigt es auch welcher politischer Colleur die tollen damaligen Anleger gefärbt waren, een ein Teil der Bildungselite Deutschlands, ihr Geld in einem Land anzulegen das unter einer Militärdiktatur zu leiden hatte.
    Mein Mitleid hält sich auch mit den Anlegern in Grenzen.