Alarmierende Zahlen des Kraftstoffschmuggels

Asunción: Für den neuen Vorsitzende von Petróleos Paraguayos (Petropar), Eddie Jara, ist die derzeitige Situation mangelnder Kontrolle und Untätigkeit in Bezug auf die übermäßige Einfuhr von geschmuggelten Kraftstoffen äußerst alarmierend, da die Tankstellen hohe Verluste melden.

„Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft und habe so etwas noch nie gesehen. Die Situation ist alarmierend“, sagte er am Donnerstagmorgen bei einem Radiointerview.

In Bezug auf die schockierenden Zahlen erwähnte Jara, dass in Paraguay derzeit zwischen 50.000.000 und 100.000.000.000 Liter geschmuggelter Kraftstoff pro Monat eingeführt werden, was, wenn man den höchsten Betrag berechnet, einen Durchschnitt von 3.000.000 Litern Kraftstoff pro Tag ergibt, der illegal geliefert wird.

Um das Ausmaß bzw. die negativen Auswirkungen auf den lokalen formellen Sektor aufgrund der hohen Schmuggelmengen zu verdeutlichen, sagte er, dass eine durchschnittliche Tankstelle etwa 100.000 Liter Kraftstoff pro Monat verkauft. Mit anderen Worten, die Gleichung zeigt, dass 99,9 Millionen Liter mehr als eine Tankstelle geschmuggelt werden.

Abgesehen davon, dass der Schmuggel nur wegen dem tiefen Peso möglich ist, gab es diesen Schmuggel schon seit Jahrzehnten. Als Jara zu Zeiten von Horacio Cartes Vorsitzender von Petróleos Paraguayos war, tat auch keiner aktiv etwas gegen diesen Schmuggel. Schon immer haben Zöllner und Polizisten an dem Geschäft verdient, wieso sollte sich das ab August ändern?

Jara ging auf seine Ankündigung ein, dass die Kraftstoffpreise in den ersten hundert Tagen gesenkt werden könnten. Er erklärte, dass es Bedingungen geben könnte, um die Marge zu senken, stellte aber klar, dass es viele Kosten gibt, die eine Senkung beeinflussen, da der internationale Preis seit langem steigt. Außerdem haben die Petropar Angestellten die besten Arbeitsbedingungen und die höchsten Löhne, womit nur einer der Punkte genannt wird, weswegen das Versprechen nicht gehalten werden muss.

Wochenblatt / La Nación

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4 Kommentare zu “Alarmierende Zahlen des Kraftstoffschmuggels

  1. DerEulenspiegel

    Das ist doch nur das Ergebnis unfähiger, hoch korrupter Politiker. Seit Monaten nimmt der Straßenverkauf in aller Öffentlichkeit und vor den Augen der untätigen Polizei frech und unverschämt zu. Damit ist doch klar, die Politik will das überhaupt nicht verhindern, sondern fördert damit direkt sowohl den Treibstoffschmuggel als auch den illegalen Straßenverkauf. Ob das unter dem alten-neuen Schatten-Präsidenten Cartes unterbunden wird?

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  2. Ja, in letzter Zeit sieht man wirklich ein starkes Ansteigen von Krafstoffverkauf an den Straßenrändern. Ich frage mich, was das blaue Zeug ist. Och, die armen, armen Tankstellen, haben jetzt sogar die Preise verringert und trotzdem kommen nur die, die Geld haben. Da hilft wohl nur, NOCH mehr Tankstellen bauen.
    Mich würde mal brennend interessieren, ob der geschmuggelte Krafststoff qualitativ hoch- oder minderwertiger ist als der paraguayische Mist.

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  3. Im Mai 2022 lag der Barrel bei mehr als 115 US$.
    Im Mai 2023 lag dieser bei 65 US$ um gerade wieder etwas anzusteigen auf 72 US$.
    Rein theoretisch hat er ja recht, die Benzinpreise steigen und man kann diese ja nicht so einfach senken, der vor kurzem aufgerufene Barrelpreis von knapp 50% weniger als 1 Jahr zuvor zählt natürlich nicht. Warum eigentlich nicht?
    Sind die Taschen so groß, passt noch mehr rein? In anderen Ländern sank de Spritpreis um gute 20% binnen einen Jahres. Hier stiegt er dafür immer weiter an.
    Es gibt Regionen, da kostet der Liter Sprit, seltsamerweise nur Benzin, etwa 800 GS weniger als hier im Raum Asuncion. Es geht also doch.
    Und bei etwa 2000 GS je Liter (Diesel) braucht sich keiner wundern, dass geschmuggelt wird, was das Zeug hergibt.

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  4. Die Frage ist doch, warum In Argentinien der Kraftstoff so billig ist, daß hier die Zwischenhändler noch daran verdienen.
    Argentinien kauft doch auch nur auf dem Weltmarkt ein.

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