Arbeiten auf dem Bau, um Architektin zu werden

Carumbey de Jesús: Fernanda und Claudia sind Cousinen. Beide teilen denselben Traum: Architektur zu studieren, einen Beruf, für den sie eine Leidenschaft haben. Doch die finanzielle Situation ihrer Familien macht diesen Traum unerreichbar.

Deshalb haben sie sich aber nicht zurückgelehnt und resigniert, sondern beschlossen, “mit anzupacken“. Diesen Satz meinen sie wörtlich, denn sie haben ihre Onkel, erfahrene Maurer im Bezirk Jesus de Tavarangue im Departement Itapúa, um Arbeit gebeten und so Geld gespart, um das Studium beginnen zu können.

Die Frauen wurden gefilmt und ihre Videos in den sozialen Medien gepostet, wo sie innerhalb weniger Minuten viral gingen, da es ungewöhnlich ist, junge Frauen an einem Arbeitsplatz zu finden, an dem 90 % Männer arbeiten.

Claudia Analía Molina Martinez und Fernanda Ester Orue Martinez stammen ursprünglich aus der Gemeinde Carumbey de Jesús und sind jetzt 18 bzw. 20 Jahre alt.

„Wir haben angefangen, auf dem Bau zu arbeiten, weil uns das Spaß macht und wir Architektinnen werden wollen. Aber uns fehlt das Geld und das Studium ist teuer. Deshalb gehen wir mit unseren Onkeln arbeiten. Also sammeln wir nicht nur Erfahrungen, sondern können auch Geld beiseitelegen“, sagten die zwei Frauen.

Sie gaben außerdem an, dass sie bei der Arbeit viel über die Arbeit auf dem Bau lernen und ihnen dies dabei helfen werde, eine andere Perspektive zu entwickeln, wenn sie ins Berufsleben eintreten.

„Anfangs haben wir einfach nur Werkzeuge und Ziegel getragen, aber dann haben sie uns gezeigt, wie man die Mischung zubereitet, je nachdem, ob es ums Verputzen, den Bau einer Mauer oder eines Fundaments geht. Jeder Auftrag ist anders, und wir haben auch angefangen, einen Meterriss anzufertigen“, erklärten sie weiter.

„Leider beenden wir diese Baustelle gerade. Unsere Onkel haben einen anderen Auftrag weit weg von zu Hause bekommen, sodass wir nicht mitkommen konnten. Aber wenn sie zurück sind, werden wir weiter mit ihnen zusammenarbeiten“, fügten sie abschließend an.

Wochenblatt / Itapúa Noticias

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2 Kommentare zu “Arbeiten auf dem Bau, um Architektin zu werden

  1. Das wirkliche Thema wäre, dass es oft die finanzielle Situation der Familie ist, dass Kinder dann die Ausbildung nicht machen können obwohl das Wissen, Können etc. da wäre. Das sind ebenfalls Gründe warum dann gewisse Organisationen (nach eigenem Ermessen einsetzen welche) leicht rekrutieren können.
    Wäre kein Problem hier was zu tun wird aber natürlich nicht gemacht. Wer dem Geld nachlaufen muss ist ja steuerbar.
    Zum Artikel schreibe ich jedesmal wieder: Jeder der hier wieder lobt, soll sich sein Haus nur von Frauen bauen lassen.

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  2. ich finde das ganz gut, dass sie sich mal ein bild davon machen was es heisst auf dem bau zu arbeiten. in europa sind viele architekten arrogant und überheblich gegenüber den bauarbeitern weil sie absolut keine ahnung haben wie hart die arbeiten sind auf dem bau insbesondere wenn man noch unter zeitdruck steht

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