Asunción: Die Staatsanwaltschaft hat 67 Personen wegen eines Millionenbetrugs gegen das Institut für Soziale Sicherheit (IPS) während der Covid-19-Pandemie angeklagt. Staatsanwältin Teresa Sosa warnte, dass es möglicherweise weitere, noch unentdeckte, ähnliche Fälle geben könnte.
Der geschätzte finanzielle Schaden beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Guaranies. Als Hauptverantwortlicher wurde Julio David Ramírez Domínguez identifiziert. Er ist der Verwalter einer Scheinfirma, die falsche Arbeitnehmer registrierte, um Zugang zu den Entschädigungszahlungen zu erhalten, die das IPS an Angestellte von geschlossenen Unternehmen auszahlte.
Laut der Staatsanwaltschaft erweckte das Unternehmen Verdacht, als es von anfangs nur drei Mitarbeitern auf 83 im Jahr 2020 anstieg. Auf der Gehaltsliste standen Familienmitglieder, Freunde und ehemalige Kollegen von Domínguez, die ihre Dokumente für das betrügerische Vorgehen zur Verfügung stellten.
Die mutmaßlichen Arbeiter hoben das Geld an Schaltern der Banco Nacional de Fomento und an Geldautomaten ab. Insgesamt wurden 84 Personen in das Komplott verwickelt, wobei einige von der Anklage ausgenommen wurden, da sie mit der Untersuchung kooperierten und das unrechtmäßig erhaltene Geld zurückzahlten.
Sosa erklärte, dass der Betrug auch falsche Erklärungen gegenüber dem Arbeitsministerium umfasste, welches als Vermittler zwischen den Unternehmen und dem IPS fungiert. Der Strafrahmen für die Tat liegt zwischen sechs Monaten und siebeneinhalb Jahren Gefängnis.
Die Staatsanwältin warnte abschließend, dass dies kein Einzelfall sein dürfte. „Ich habe den Verdacht, dass es weitere Unternehmen gibt, die diese Art von Vergehen begangen haben. Dieses Geld gehört den Arbeitnehmern, die in das System einzahlen, weshalb wir weitere Ermittlungen fordern“, so Sosa.
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