Der Ypacaraí See im Kreuzfeuer, der gewollte Tourismus und die nötige Industrie verseuchen weiterhin das Gewässer

San Bernardino: Schon seit zehn Jahren ist immer mehr die Verschmutzung des 90 km² großen Sees von Paraguay zu beobachten. Jahrelang wurde zugesehen, wie sich der Zustand des Wassers verschlechtert. Die natürliche Farbe schwindet weil die Abwässer fast überhand nehmen. Der See reinigt sich nicht mehr selbst. San Bernardino lebt von dem nicht ganz sauberen Nass und verbucht jede Sommersaison neue Besucherrekorde. Die kleine High Society Asuncions verlagert sich komplett in diesen „sommerlichen Ort“ mit rund 10.000 Einwohnern.

Von Seiten des Staates wird zwar zusammen mit den See – Gemeinden (Areguá, San Bernardino und Ypacaraí) gegen die Verschmutzung gearbeitet aber anscheinend nicht mit dem Ziel etwas zu bewegen bzw. die Qualität des Wassers zu verbessern. Echte Resultate wurden nicht verzeichnet.

Algen treten verstärkt auf als Folge der Unterversorgung des Wassers durch Sauerstoff. Dieser Prozess raubt dem See die so typische Farbe. Der Ablauf, des zuerst Tacycua See genannten Gewässers, ist der Rio Salado, welcher später in den Rio Paraguay fließt.

Obwohl die Unternehmen ausfindig gemacht wurden, die für die Verschmutzungen verantwortlich sind kam kein wirklicher Sinneswandel zustande, zumal eine echte Kanalisation in den betroffenen Orten komplett fehlt. Somit sind teilweise die Touristen an der Verschmutzung schuld.

Efraín Alegre, der Minister für Öffentliche Bauten und Kommunikation sieht den strategischen Plan für den Ypacaraí See, als eine seiner Hauptaufgaben an, für seine Dienstzeit unter Fernando Lugo.

Am 7. Mai 1990 wurde per Dekret Nr. 5.686 der See zum Nationalpark erklärt. So wie auch andere Nationalparks leidet dieser leider unter einer schlechten Administration. Ein jeder Tourist von San Bernardino, ob Paraguayer, Deutscher oder Schwede, kann dafür sorgen, dass sich das Bioklima des Wassers erholt, seinen Teil dazu geben den Nationalpark zu retten.

Autor: Jan Päßler

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