Finanzielle Disziplin: Der Irrglaube vom Gehalt – nur 10 % legen Geld zurück

Asunción: Die Ökonomin Gloria Ayala Person erklärte, dass die Gewohnheit des Sparens größtenteils von mentalen Barrieren abhänge und nicht zwangsläufig vom Gehaltsniveau. Sie betonte, dass auch die Art und Weise, wie diese Gewohnheit im Elternhaus vermittelt wurde, eine wichtige Rolle spiele.

Sparen lernen beginnt zu Hause

Person erläuterte, dass Sparen in Schulen nicht effektiv gelehrt werden könne, da es eine Praxis sein müsse, die zu Hause entsteht und durch wiederholtes, konstantes und bewusstes Verhalten gefestigt wird.

Sie argumentierte, dass das hohe Schuldenniveau der Haushalte größtenteils auf das Streben nach Gütern zurückzuführen sei, die oft nicht einmal ihr Eigentum seien. Dies führe zu einer übermäßigen Inanspruchnahme von Krediten. „Heute gibt es Kreditkarten überall“, betonte sie.

Der Unterschied zwischen Notwendigkeit und Laune

Die Ökonomin fügte hinzu, dass es fundamental sei, eine Roadmap zu erstellen, die Grundbedürfnisse klar von bloßen Launen (Wünschen) unterscheidet. Dabei müssten Ziele definiert und ein Prozentsatz des Einkommens für das Sparen vorgesehen werden. Dafür sei die Erstellung eines monatlichen Budgets unerlässlich.

Schließlich wies sie darauf hin, dass es in der Mittel- und Oberschicht weniger wahrscheinlich sei, dass sich eine Spargewohnheit entwickelt. Grund dafür sei der starke soziale Druck, der es oft erschwere, zwischen Status, Lebensqualität und Lebensstil zu unterscheiden – eine Erkenntnis, die auch außerhalb Paraguays gilt. Wer nicht aufpasst, ist schneller pleite, als er seine Kreditkartenabrechnung öffnen kann.

Wochenblatt / Megacadena / Beitragsbild Archiv

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2 Kommentare zu “Finanzielle Disziplin: Der Irrglaube vom Gehalt – nur 10 % legen Geld zurück

  1. Diese Diskussion ist wohl eher akademischer Art: wer in Richtung Mindestlohn im Verdienst geht, kann nicht sparen. Und eine gesunde Mittelschicht ist in Paraguay so gut wie nicht existent.
    Reich wird man nicht durch sparen. Reich wird man durch Bildung und Innovation. Aber auch das hängt viel zu oft vom Geldbeutel der Eltern ab. Ein Teufelskreis.

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