Gefälschte Zitate bringen staatliche Medien wegen zu viel Lob für Peña in Bedrängnis

Asunción: Laurence Blair, ein bekannter Journalist, der für renommierte internationale Medien wie die New York Times, The Guardian, BBC und Americas Quarterly schreibt, prangerte in den sozialen Netzwerken die Manipulation seines Artikels durch die staatliche Medienagentur IPP an.

Blair zufolge veröffentlichte die Agentur eine Geschichte, die auf seinem Artikel in der US-Zeitschrift Americas Quarterly basierte. Er sagte, der Artikel enthalte gefälschte Zitate, die in seinem Originaltext nicht vorkämen.

Er prangerte an, dass die Agentur fälschlicherweise behauptet habe, Präsident Santiago Peña sei “ein Beispiel für Führungsstärke und Visionen für die Zukunft Paraguays” und dass seine internationalen Reisen “den proaktiven Ansatz der Regierung zur Stärkung der Position des Landes in der Welt unterstreichen”.

Der Journalist erklärte, dass er in seinem Artikel nicht geschrieben habe, dass das Erreichen des Investment-Grade-Ratings nur eine Errungenschaft der Regierung von Santiago Peña sei, sondern eine Errungenschaft von ihm und mehreren früheren Regierungen.

Der Journalist stellte auf seinem Konto im sozialen Netzwerk X klar, dass er zu keinem Zeitpunkt derartige Aussagen gemacht habe. “Mein Artikel erwähnt einige Errungenschaften und Erfolge dieser Regierung und versucht, ein ausgewogenes Bild zu vermitteln. Aber die paraguayische Öffentlichkeit über die Aussagen der internationalen Medien zu belügen, ist eine ernste Angelegenheit”, sagte Blair.

Gestern Nachmittag wurde Victoria García nach der Kontroverse mit dem Journalisten Laurence Blair, der die Manipulation seines Artikels in einer Publikation der paraguayischen Staatsmedien anprangerte, von ihrem Posten als Direktorin der paraguayischen Informationsagentur (IP Paraguay) abberufen, so der Leiter des Ministeriums für Informations- und Kommunikationstechnologien (Mitic), Gustavo Villate.

“Sobald wir auf den Journalisten aufmerksam wurden, der den Artikel geschrieben hat, mussten wir sofort handeln und das Problem identifizieren. Wir sind der Meinung, dass dieses Fehlverhalten schwerwiegend genug ist, um Victoria García, die Direktorin von IP Paraguay, von ihrem Posten zu entheben”, sagte er.

Wenig verwunderlich und stets auf Anweisung der aktuellen Regierung geht es hauptsächlich darum für alles Schlechte die Vorgängerregierung zu beschuldigen und für alle Erfolge sich selbst zu loben. Dass so ein Verhalten üblich ist in diesen Gefilden, sollte jedem klar sein.

Wochenblatt / Abc Color

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