Rio Verde: Gegen die drei mutmaßlichen Verantwortlichen für die Abholzung von 124 Hektar Urwald im Jahr 2021 wurde Haftbefehl erlassen, weil die Angeklagten nicht zum Gerichtsprozess erschienen sind, der am 5. Juli beginnen sollte.
Bei den drei Personen, gegen die Haftbefehle vorliegen, handelt es sich um Teodoro Valinotti, Geschäftsmann und Eigentümer des abgeholzten Grundstücks, und die jungen paraguayischen Mennoniten Jacob Enns Fehr und Johan Epp Enns.
Nach den Unterlagen der Staatsanwaltschaft hat der Staatsanwalt Carlos Ariel Cabrera am 29. November 2021 ein etwa 300 Hektar großes Grundstück im Bezirk Liberación, San Pedro, aufgesucht, wo die komplette Abholzung von 124 Hektar Urwald entdeckt wurde.
Bei der Aktion, an der auch das Nationale Forstinstitut (Infona) beteiligt war, wurde der Einsatz von schweren Maschinen entdeckt, die zum Zeitpunkt des Eingreifens des Staatsanwalts unter dem Kommando der genannten Mennoniten waren.
Bemerkenswerterweise wurde Staatsanwalt Cabrera nur zwei Tage später in eine andere Einheit versetzt. Die Anordnung wurde von der damaligen Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez unterzeichnet.
Der Fall wird derzeit von Staatsanwalt José Godoy Blanco untersucht. Dieser Staatsanwalt führte im Februar 2023 eine weitere Razzia auf dem abgeholzten Grundstück durch und fand überall Reste von Holzkohle und große Baumreste.
Bei keiner der staatsanwaltschaftlichen Interventionen haben der Eigentümer Valinotti oder die Mennoniten den Unterlagen zufolge ein Dokument des Umweltministeriums oder von Infona vorgelegt, das die von ihnen auf dem Gelände durchgeführten Arbeiten genehmigt hätte.
Abwesend vor Gericht
Valinotti und die Mennoniten erschienen nicht zur mündlichen Verhandlung, die am 5. Juli stattfinden sollte.
Ihre Verteidiger, Denis Giménez Cardozo und Édgar Eulalio Giménez, legten angebliche ärztliche Atteste vor, um ihre Abwesenheit zu rechtfertigen.
Aus diesem Grund fand die Verhandlung nicht statt
Für das Strafgericht von San Pedro del Ycuamandyú, das sich aus den Richtern Rodney Rejalaga Noguera (Vorsitzender), Karina Von Tumpling de Sosa und Guido Mareco Cáceres zusammensetzt, erfüllten die von der Verteidigung vorgelegten ärztlichen Atteste nicht die erforderlichen rechtlichen Voraussetzungen, um als Rechtfertigung zu dienen.
Aus diesem Grund beschloss das Kollegium, die drei Angeklagten für abwesend zu erklären und einen Haftbefehl für die drei im gesamten Staatsgebiet zu beantragen.
Außerdem wurde den Verteidigern die Rechtsstellung entzogen, was bedeutet, dass sie bis auf Weiteres nicht mehr beruflich tätig sein können, was auf zahlreiche Unregelmäßigkeiten hinweist.
Wochenblatt / Abc Color












DerEulenspiegel
Und schon wieder die „berühmte“ Ex-Generalstaatsanwältin Sandra Quinonez in einen höchst merkwürdigen Fall involviert.. War diese ehrenwerte Dame nicht stets von Führer und künftigem Schatten-Präsidenten Cartes bzw. seinen Amigos in das Amt der Generalstaatsanwaltschaft gehievt und stets beschützt worden? Würde mich nicht wundern, wenn diese bewährte Dame schon bald wieder auf einem neuen, wichtigen Pöstchen sitzen würde, sobald die neue Regierung vereidigt ist.
eggi
Manni, es braucht Dich auch nicht zu wundern. Wurde doch schon vor ca 2 Wochen verkündet, das der Drache wieder einen Posten erhält. Allerdings wurde noch nicht bekannt gegeben wo und was. Was meinst Du, warum 200 oder ich weiß nicht wieviele Richter Ihr Amt gekündigt haben?
Wenn icht das richtig lese und verstehe, ist der Mennonit Eigentümer des Grundes. Er hat 124 ha abgeholzt von 300, also mehr als 50% stehen lassen, gefordert werden 30%. Also Gesetz eingehalten. Ich kann mir nur vorstellen, das ein anderer seine klebrigen Finger nach dem Grundstück ausstreckt, und somit Schmiergeld Zahlungen ausgebleben sind.
eggi
Ja Ihr Daumensenker, Ihr habt recht, 124 ha sind zuviel, normal sollte nichts mehr abgeholzt werden, um Genmais oder GenSoja und all das Zeugs anzubauen. Aber der Mensch ist nur auf Profit aus. Den stören die 4 Elemente des Lebens, wenig bis garnicht. Wenn es dann zu vermehrten Katastrophen kommt, muss der “ kleine“ sofort alles einstellen, was dem “ Kleinen“ geblieben ist, während die Elite sich um absolut garnichts kümmert, nur um Ihren Profit. Die machen die Gesetze und bestrafen jeden der Zuwider handelt. Nur sich selbst nicht.
Hinze
Seit 2004 gilt in der gesamten Ostregion Paraguays das Gesetz N° 6252, besser bekannt als “Null-Abholzung”, das die Umwandlung und Umnutzung von Waldflächen verbietet.
eggi
Ja, gilt aber nur für normalo. Für Elite, die in dieser Region Ihre Enstanzen haben, gilt immer noch 30% müssen bleiben, zumindest für 2 Jahre. Es sind eben nicht alle gleich vor dem Gesetz, manche sind gleicher oder eben das Gesetz.