Asunción: Wenn die paraguayische Gesetzgebung ab dem 70. Lebensjahr keine Haft hinter Gittern mehr anordnen kann, weil man dann als haftunfähig gilt, weswegen werden dann langwierige Verfahren gegen höher betagte Morde durchgeführt?
Ein 75-jähriger Mann wurde zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er des Mordes an seiner Frau und des versuchten Mordes an einem Mann, der bei ihr war, für schuldig befunden wurde. Das abscheuliche Verbrechen ereignete sich am 27. Dezember 2020 in der Stadt Villeta.
Staatsanwältin Leticia Noldin, die den Fall untersuchte, sagte damals, dass das Alter des mutmaßlichen Täters ihn nicht daran hindern wird, ins Gefängnis zu gehen, und wies darauf hin, dass es für einen Siebzigjährigen untypisch ist, diese Art von Verbrechen zu begehen, die mit bis zu 30 Jahren Gefängnis bestraft werden kann.
“Die zu erwartende Strafe beträgt 30 Jahre. Unser Gesetz sieht bei einer geringeren Strafe Hausarrest vor, nicht bei 30 Jahren”, sagte sie. Jetzt, wo er zu 22 Jahren Haft wegen Mordes an seiner 38-jährigen Frau verurteilt wurde, steht die Frage im Raum was nun? Ab 70 ist man haftunfähig, wie will man dann jemand der einen Mord begeht und 71 Jahre alt ist für 30 Jahre hinter Schloss und Riegel bringen? Und jetzt, wo er zu nur 22 Jahren verurteilt wurde, bekommt er sicherlich nur Hausarrest.
Wochenblatt / Abc Color
