Justizministerium ruft wegen fast 20.000 Häftlingen in Paraguays Gefängnissen zum Jahresende Alarm aus ​

Asunción: Justizminister Rodrigo Nicora bestätigte, dass etwa 19.660 Inhaftierte die Feiertage im Strafvollzugssystem verbringen werden, und leitete angesichts der traditionellen internen Spannungen zu dieser Jahreszeit eine Sondermaßnahme zur Sicherheit ein. Familienbesuche und die Unterstützung durch zivile Organisationen werden für die Bewältigung dieser kritischen Zeit von entscheidender Bedeutung sein.

Das Justizministerium von Paraguay hat angesichts der zu erwartenden hohen Spannungen in den Strafvollzugsanstalten des Landes zum Jahresende den Alarmzustand ausgerufen. Minister Rodrigo Nicora erklärte, dass die Monate November, Dezember und Januar aufgrund der zunehmenden Unruhe unter den Inhaftierten, der Überbelegung der Gefängnisse und des hohen Anteils an Insassen, die noch kein rechtskräftiges Urteil erhalten haben, historisch gesehen als kritische Zeiträume gelten.

Offiziellen Angaben zufolge werden 19.660 Häftlinge Weihnachten und Neujahr hinter Gittern verbringen, darunter 1.090 Frauen und der Rest volljährige Männer, die auf verschiedene Haftanstalten im Land verteilt sind. Von dieser Gesamtzahl befinden sich etwa 12.000 Personen in Untersuchungshaft und warten auf eine gerichtliche Entscheidung, was etwa 64 % der gesamten Gefängnispopulation ohne rechtskräftiges Urteil entspricht.

Nicora wies darauf hin, dass nicht alle Strafanstalten mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben, betonte jedoch, dass mehrere Einrichtungen aufgrund ihrer hohen Überbelegung besondere Aufmerksamkeit erfordern. Als besonders besorgniserregende Fälle nannte er das ehemalige Gefängnis von Emboscada, in dem mehr als 1.600 Insassen untergebracht sind, sowie die regionalen Gefängnisse von Pedro Juan Caballero, Encarnación und Coronel Oviedo, in denen weiterhin Überbelegung herrscht, was das Risiko innerer Konflikte erhöht.

Im Gegensatz dazu wies der Minister darauf hin, dass sich die Situation in Ciudad del Este nach den in den letzten Monaten durchgeführten Operationen positiv verändert habe, wodurch die Gefängnispopulation von etwa 1.800 auf etwa 940 Personen reduziert worden sei, mit einem geringen Anteil an Verurteilten. Dieser Rückgang sei auf koordinierte Maßnahmen zwischen der Justiz und den Strafvollzugsbeamten zurückzuführen, um die Insassen zu ordnen und zu verlegen.

Nicora stellte klar, dass während der Feiertage keine besonderen Aktivitäten des Staates in den Gefängnissen geplant sind, aber dass Besuchszeiten eingerichtet werden, damit die Familien die Häftlinge besuchen können. Darüber hinaus erwähnte er die Beteiligung religiöser und zivilgesellschaftlicher Organisationen, die bei der Versorgung der Inhaftierten mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen Gütern mitwirken.

In Bezug auf die Möglichkeit von Begnadigungen oder außerordentlichen Freilassungen wies der Minister darauf hin, dass es derzeit keine offizielle Anweisung der Exekutive gebe, solche Vergünstigungen zu gewähren, und dass man vermeiden wolle, bei den Insassen unbegründete Erwartungen zu wecken. In diesem Zusammenhang wird das Justizministerium von den Streitkräften und der Nationalpolizei unterstützt, um die Bewachung zu verstärken und die Sicherheit in den Haftanstalten während dieser als besonders gefährdet geltenden Zeit zu gewährleisten.

Wochenblatt / El Nacional

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