Kein Laser löscht das: Warum die Wahl des Tätowierers über das ganze Leben entscheidet

Asunción: Tattoos sind in letzter Zeit zu einem weltweiten Trend in der Kunstwelt geworden. Seit ihren Anfängen haben sie sich enorm weiterentwickelt – von elektromagnetischen Nadeln bis hin zu den heute verwendeten Lasermaschinen.

Carlos Rodríguez, besser bekannt als “Pitito“, eine echte Instanz in der Tattoo-Szene, sprach über seine Erfahrungen. Er erklärte, dass die Branche seit der Pandemie stark “prostituiert“ wurde. Während es früher um wahre Kunst ging – großflächige Tattoos mit exklusiven Designs und hohem Zeitaufwand –, neigen die Leute heute eher zu minimalistischen Tattoos.

„Nach der Pandemie haben viele Tätowierer Kurse verkauft, weil sie wegen der damaligen Einschränkungen selbst nicht stechen konnten. Durch den einfachen und günstigen Zugang zu Online-Kursen fingen viele an, diese Pakete zu kaufen, um Tätowierer zu werden. Seitdem ist die Zahl der Anbieter massiv gestiegen“, so Pitito.

„Viele haben die Kunst prostituiert. Ich verschließe mich dem nicht, aber die Nachfrage ist gering, weil das Angebot übermäßig gewachsen ist – auch, weil man heute viel leichter an das Material kommt. Tätowieren ist heute wie ein Volkssport, fast wie Padel-Tennis: Jeder spielt es mit, und genauso greift heute jeder zur Maschine und legt einfach los“, sagt der 30-Jährige direkt.

„Heutzutage sind minimalistische Tattoos in Mode, also kleine Linien oder Schriftzüge wie ein ’I love you‘, mit denen man den Körper füllt. Mein Stil ist der Realismus – für anspruchsvollere Kunden, exklusiver und viel aufwendiger“, fügte er hinzu.

Laut Pitito hat er bereits die Haut vieler Prominenter verschönert, darunter Richard Sánchez, Néstor en Bloque und Malala Olitte. Er verriet auch, dass er früher Tattoos im Intimbereich anfertigte, sich dann aber dazu entschied, dies nicht mehr zu tun.

Ohne Tattoos

Das Kuriose, aber Wahre ist: Der Tätowierer Pitito hat kein einziges Tattoo auf seinem eigenen Körper. Er gestand jedoch: „Irgendwann würde ich mir die Augen der Frau tätowieren lassen, die ich liebe…“

Zum Abschluss gab er noch eine klare Botschaft mit auf den Weg: „An alle, die sich tätowieren lassen wollen: Es ist sehr wichtig, sich nicht von Billigangeboten leiten zu lassen. Schaut euch die Arbeiten des Tätowierers genau an. Wenn es erst einmal gestochen ist, gibt es kein Zurück mehr. Es gibt keinen Laser, der das wirklich rückstandslos löscht, das sage ich aus Erfahrung.“

Pitito ergänzte zudem, dass die Branche nicht mehr so rentabel sei. Er arbeite nur noch auf Anfrage: „Nur wenn mich das Projekt wirklich überzeugt, nehme ich es an – andernfalls leite ich es an andere Kollegen weiter.“

Wochenblatt / Cronica / Extra

CC
CC
Werbung

Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Kommentare themenbezogen sind. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allein bei den Verfassern, die sachlich und klar formulieren sollten. Kommentare müssen in korrekter und verständlicher deutscher Sprache verfasst werden. Beleidigungen, Schimpfwörter, rassistische Äußerungen sowie Drohungen oder Einschüchterungen werden nicht toleriert und entfernt. Auch unterschwellige Beleidigungen oder übertrieben rohe und geistlose Beiträge sind unzulässig. Externe Links sind unerwüscht und werden gelöscht. Beachten Sie, dass die Kommentarfunktion keine garantierte oder dauerhafte Dienstleistung ist. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder Speicherung von Kommentaren. Die Entscheidung über die Löschung oder Sperrung von Beiträgen oder Nutzern die dagegen verstoßen obliegt dem Betreiber.

Kommentar hinzufügen