Krypto-Betrug: Wie Anleger um ihr Geld gebracht werden

Kryptowährungen haben in den letzten Jahren einen beispiellosen Boom erlebt. Bitcoin, Ethereum und Co. versprechen finanzielle Unabhängigkeit und hohe Renditen. Doch wo Chancen sind, lauern auch Risiken – und Betrüger nutzen den Hype gnadenlos aus. Der Markt für digitale Währungen ist voller Fallstricke, und nicht selten verlieren Investoren ihr gesamtes Kapital durch betrügerische Machenschaften.

Fake-Börsen und gefälschte Broker-Plattformen

Ein häufiger Betrug läuft über gefälschte Handelsplattformen, die auf den ersten Blick seriös wirken. Sie versprechen einfache Einzahlungen, hohe Renditen und einen exklusiven Zugang zu profitablen Krypto-Investments. Doch sobald ein Nutzer Geld überweist, gibt es kein Zurück mehr. Die Webseite verschwindet oft nach wenigen Wochen, die Betreiber bleiben anonym. 

Eine noch perfidere Masche erlauben sich betrügerische Broker-Plattformen, die echte Handelsaktivitäten simulieren, um Anleger zu weiteren Einzahlungen zu bewegen. Oftmals haben diese Anbieter auch einen Kundendienst, der den Kontakt zu den Betroffenen hält und sie zu weiteren Einzahlungen animiert. Wollen die Kunden dann die Gewinne auszahlen lassen, kommt in der Regel eine Rechnung ins Haus. Dann sollen sie Steuern im Ausland und Bearbeitungsgebühren begleichen, bevor sie das Geld ausgezahlt bekommen. So zocken die Betrüger noch mehr Geld ab und am Ende steht dann ein Totalverlust.

Promi-Werbung als Betrugsmasche

Auch soziale Medien sind eine Spielwiese für Krypto-Betrüger. Gefälschte Werbeanzeigen mit angeblichen Investitions-Tipps von Prominenten wie Elon Musk oder Richard Branson tauchen immer wieder auf. Dabei werden Interessierte auf betrügerische Webseiten gelockt, die ein garantiertes Einkommen versprechen. Der Trick: Eine schnelle Einzahlung wird als Voraussetzung für die Teilnahme an einem vermeintlichen „Geheimprojekt“ dargestellt – doch sobald das Geld überwiesen ist, bricht der Kontakt ab.

Doch nicht nur Fake-Plattformen, sondern auch technischer Betrug nimmt zu. Durch Phishing-Webseiten, die sich als bekannte Wallet-Dienste wie MetaMask oder Trust Wallet ausgeben, erhalten Kriminelle Zugang zu den Wallets der Nutzer. Erteilt man den bösartigen Applikationen die Erlaubnis, übernehmen sie das Wallet und transferieren sämtliche Kryptowährungen auf andere Adressen.

In diesem Kontext sind Airdrop-Scams besonders gefährlich, bei denen Nutzer vermeintlich kostenlose Token erhalten und animiert werden, diese auf betrügerischen Webseiten einzulösen. Ein Klick reicht aus, um das gesamte Wallet zu kompromittieren.

„Viele Anleger sind sich nicht bewusst, wie professionell Betrüger mittlerweile vorgehen. Besonders Fake-Börsen wirken oft täuschend echt und locken mit vermeintlichen Gewinnchancen. Wer hier unbedacht investiert, verliert sein Geld meist unwiederbringlich“, erklärt der Experte Timo Züfle von CryptoTracing, einer Plattform, die sich auf die Aufklärung von Krypto-Betrug spezialisiert hat. 

Zusammen mit einem Anwalt kämpft er gegen die Betrüger, manchmal aber auch gegen die Behörden. Grundsätzlich müssen diese zwar bei erstatteter Strafanzeige ermitteln, haben damit aber häufig keinen Erfolg. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen sitzen die Täter oft im Ausland, zum anderen wissen viele Betroffene nicht, wie sie die Straftaten dokumentieren müssen, um sie zu beweisen. Eine Lücke, die der Experte schließt, denn sein Team übernimmt die Aufarbeitung und Betreuung der Fälle, was es erlaubt den Fluss der gestohlenen Mittel auf der Blockchain zu verfolgen. Noch besser ist es jedoch, wenn Anleger ihn gar nicht aufsuchen müssen und wissen, wie sie sich schützen können, so Züfle. 

Sein Rat: Nutzer sollten ausschließlich auf seriöse Kryptobörsen setzen, die nachweislich reguliert sind und eine transparente Unternehmensstruktur haben. Zudem sollten alle Investments gemieden werden, die Renditen weit über dem Versprechen, was marktüblich ist. Wer Kryptowährungen selbst verwahren will oder muss, sollte den Löwenanteil seiner Kryptos in einem Cold Storage verwahren. Daher in einem Wallet, welches nicht mit dem Internet verbunden ist. Web3-Anwendungen kann man dann mit einem Browser-Wallet ansteuern, dass nur ein Bruchteil der Mittel enthält. Geht man aus Versehen einem Fake auf den Leim, dann ist der Verlust deutlich begrenzt, so der Experte.

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