Der Wunsch nach vollerem Haar führt viele Menschen dazu, sich mit den modernen Möglichkeiten der Haartransplantation auseinanderzusetzen. Neben ästhetischen Aspekten spielt häufig auch das psychische Wohlbefinden eine große Rolle. Doch die verfügbaren Verfahren unterscheiden sich deutlich hinsichtlich Technik, Heilungsverlauf und Aufwand. Die bekanntesten Methoden sind FUT, FUE und DHI.
Grundlagen der Haartransplantation
Bei einer Haartransplantation werden gesunde Haarfollikel aus einem Spenderbereich – meist vom Hinterkopf – entnommen und in kahle oder ausgedünnte Regionen der Kopfhaut verpflanzt. Ziel ist es, dort dauerhaft wachsende Haare zu etablieren.
Welche Methode gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ausmaß des Haarausfalls, Qualität des Spenderhaars, gewünschte Haardichte sowie individuelle ästhetische Erwartungen. Mehr über die Methoden der Haartransplantation erfahren Sie auf der Seite: https://flymedica.com/de/haartransplantation-tuerkei/.
FUT (Follicular Unit Transplantation)
Die FUT-Methode, auch als „Streifenmethode“ bezeichnet, ist eine klassische Form der Haarverpflanzung. Dabei wird ein schmaler Hautstreifen mit Haarfollikeln aus dem Spenderbereich entnommen. Unter dem Mikroskop werden daraus einzelne follikuläre Einheiten präpariert und in die betroffenen Bereiche eingesetzt.
Vorteile:
- Große Anzahl an Grafts in einer Sitzung möglich
Hohe Anwuchsrate bei erfahrenem Fachpersonal
Nachteile:
- Lineare Narbe am Hinterkopf
- Längere Heilungszeit
Eingeschränkte Eignung für sehr kurze Frisuren
Die FUT-Technik eignet sich vor allem bei fortgeschrittenem Haarausfall und stabilem Spenderhaar.
FUE (Follicular Unit Extraction)
Die FUE-Methode hat sich in den letzten Jahren zum Standard entwickelt. Hierbei werden die Haarfollikel einzeln mit feinen Mikrostanzinstrumenten entnommen und anschließend direkt implantiert. Dadurch entstehen nur winzige punktförmige Narben.
Vorteile:
- Keine lineare Narbe
- Schnellere Erholung und geringere postoperative Beschwerden
- Natürlich wirkende Ergebnisse
Nachteile:
- Längere Operationsdauer
- Erhöhte technische Anforderungen
- Begrenzte Entnahmemenge bei sehr feinem Haar
FUE ist besonders für Patientinnen und Patienten geeignet, die eine minimalinvasive Methode mit kurzer Ausfallzeit wünschen.
DHI (Direct Hair Implantation)
Die DHI-Methode ist eine Weiterentwicklung der FUE-Technik. Hier werden die entnommenen Haarfollikel mit einem speziellen Implantationsstift – dem sogenannten Choi-Pen – direkt in die Kopfhaut eingesetzt, ohne dass zuvor separate Kanäle geöffnet werden müssen.
Vorteile:
- Präzisere Platzierung der Transplantate
- Natürlichere Wuchsrichtung der Haare
- Kürzere Zeitspanne zwischen Entnahme und Implantation
Nachteile:
- Technisch sehr anspruchsvoll
- Längere Behandlungsdauer
- Höhere Kosten aufgrund des Aufwands
DHI ermöglicht eine besonders feine Gestaltung der Haarlinie und wird häufig bei kleineren Flächen oder Verdichtungen eingesetzt.
Heilungsverlauf, Risiken und Ergebnisse
Die Heilungszeit variiert je nach Verfahren zwischen einer und drei Wochen. In den ersten Monaten kann es zu vorübergehendem Haarausfall im transplantierten Bereich kommen – ein normaler Teil des Heilungsprozesses.
Zu den möglichen Risiken zählen Schwellungen, leichte Entzündungen oder ungleichmäßiger Haarwuchs. Bei fachgerechter Durchführung und sorgfältiger Nachsorge sind Komplikationen jedoch selten.
Dauerhafte Ergebnisse zeigen sich in der Regel nach sechs bis zwölf Monaten, wenn die neuen Haarfollikel ihren natürlichen Wachstumszyklus abgeschlossen haben.
Alle drei Methoden – FUT, FUE und DHI – verfolgen dasselbe Ziel: natürlich aussehendes, dauerhaft wachsendes Haar. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von individuellen Voraussetzungen, ästhetischen Wünschen und medizinischer Beratung ab. Wer sich umfassend informiert und eine qualifizierte Klinik wählt, kann mit jeder dieser Methoden langfristig zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.
Literaturverzeichnis:
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