Mindestlohn nicht erreicht: Mehr als die Hälfte der Arbeiter in Kleinunternehmen leben in Prekarität

Asunción: Der Beschäftigungsexperte Enrique López Arce warnte vor der kritischen Gehaltssituation im Bereich der Kleinstunternehmen (Mikrobetriebe), in denen mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer Einkommen unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns bezieht.

Er erklärte, dass die anhaltende Existenz niedriger Löhne in Paraguay direkt mit dem hohen Anteil von Kleinstunternehmen und der hohen Informalität zusammenhänge, die dieses Segment kennzeichne. Nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INE) arbeiten etwa 660.000 Personen in Unternehmen mit zwei bis fünf Angestellten. Davon befinden sich jedoch laut verfügbaren Berichten zwischen 2017 und 2024 rund 500.000 in der Informalität.

Arce erinnerte daran, dass der Mindestlohn das unverzichtbare Grundeinkommen zur Deckung wesentlicher Bedürfnisse darstelle. Ihn nicht zu erreichen, versetze Tausende von Familien in eine permanente Situation der Verletzlichkeit. Er wies zudem darauf hin, dass trotz einiger Verbesserungen in den letzten Jahren die größten Herausforderungen weiterhin die Formalisierung der Beschäftigung und die Einhaltung des Mindestlohns seien.

Dies seien notwendige Bedingungen, um die Arbeitsplatzunsicherheit zu reduzieren und einen besseren sozialen Schutz für die Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen ist eine entschiedene Reaktion seitens der Politik erforderlich. Die Bekämpfung der Informalität und die Durchsetzung des gesetzlichen Mindestlohns in den Kleinstunternehmen sind nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein Motor für die gesamtwirtschaftliche Stabilität. Nur durch gezielte Förder- und Kontrollmechanismen können diese 500.000 informell beschäftigten Personen in die Lage versetzt werden, ein Einkommen zu erzielen, das ihnen und ihren Familien eine tragfähige Existenz jenseits der Armutsgrenze sichert.

Wochenblatt / Megacadena / Beitragsbild Archiv

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