Nepper, Schlepper Bauerfänger

Asunción: Sind Sie am Valentinstag zu Hause geblieben und haben selbst gekocht? Fein, dann sind Sie den Neppern, Schleppern und Bauerfängern entkommen, die horrende Preise für eine Dinner zu zweit verlangten.

Wie schon immer so üblich nützen die Restaurants solche speziellen Tage aus und locken mit sogenannten “Spezialangeboten“. Wohl dem, der dabei etwas genauer hinsieht.

In Asunción dürfte es klar sein, dass die Preise etwas gehobener sind. Shangri-La zum Beispiel verlangte 125.000 Guaranies für das Buffet pro Person im ersten Stock oder für ein dreigängiges Menü 280.000 Gs. pro Paar mit aufwendiger Dekoration.

In den Churrasquerias wie O Gaucho, Paulista Grill oder Acuarela musste man zwischen 190.000 Guaranies und 213.000 Guaranies pro Person berappen, mit einem Begrüßungsgetränk und Musik.

Alles noch nachvollziehbar, insbesondere bei dem Angebot vom Buffet. In der Kolonie Independencia wurden jedoch fast die gleichen Preise verlangt.

Ein Lokal bot ein dreigängiges Menü mit Begrüßungssekt für 300.000 Guaranies an. Im Vergleich dazu ist das Shangri-La wesentlich günstiger und bietet eine Fülle an Auswahl.

Jedoch war 300.000 Gs. nicht der Spitzenwert in Independencia, sogar 400.000 Guaranies wurden für drei Gänge verlangt. In Villarrica sah es ähnlich aus, obwohl es Lokalitäten gab, die die normale Karte anboten.

Zum Glück sind nicht alle Restaurantbesitzer auf diesen “Goldregen“ aufgesprungen und behielten ihre normalen Preise bei, wenn dies auch die Ausnahme war.

Anscheinend erwachte aber der römische Liebesgott Amor und schickte seine Pfeile direkt in das Herz der Gastronomen, die diese “Wucherpreise“ verlangten. Mit im Gepäck dabei Blitz, Donner und Regen, sodass sich viele Paare entschlossen lieber zu Hause zu bleiben. Wer als Wirt bei der Reservierung keine Anzahlung verlangt hatte, schaute in die Röhre.

Schon am frühen Abend des vergangenen Dienstags posteten die Restaurantbesitzer leere Tische und verkündeten, dass die Events nicht abgesagt wurden. Andere wiederum hatten zu viele Reservierungen im Freien angenommen, sodass aufgrund des schlechten Wetters viele Reservierungen abgesagt werden mussten.

Oftmals versuchen sich Restaurantbesitzer, vor allem im Landesinneren, mit hohen Einkaufspreisen zu rechtfertigen, wenn die Gerichte teuer ausfallen, zum Beispiel bei einem Steak. Aktuelle sind die Preise aber für Lomito (Rinderfilet) gefallen. Es war zum Beispiel letzte Woche von Neuland im Supermarkt Herrero in Villarrica für 49.900 Guaranies pro Kilo erhältlich.

Wochenblatt

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8 Kommentare zu “Nepper, Schlepper Bauerfänger

  1. Da ich nur in ein Lokal gehe, wenn ich dies will, gehe ich nie weg, wenn es die Gastronomen wollen, dass ich komme, war schon immer so, also auch dieses Jahr, zum Valentinstag .
    Daheim ist es noch immer am gemütlichsten, das Essen ist auch in Gaststätten eher nicht zu toppen.

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  2. Es wird niemand dazu gezwungen, zu diesen Preisen eine Reservierung vorzunehmen.
    Wer es dennoch tat, machte dies, ohne mit der Pistole an der Schläfe dazu gezwungen worden zu sein.
    Was soll also diese Meckerei an den Preisen, die man zuvor akzeptierte?
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    Es ist genau das gleiche mit den Grundstückspreisen.
    Da kommen die Europäer her, bekommen Immobilien angeboten und finden sowohl den Terreno als auch den verlangten Preis wunderbar und in Ordnung.
    Kaum haben sie bezahlt, jammern sie herum, sie seien über den Tisch gezogen worden.
    Auch da zwang sie niemand, den Preis zu akzeptieren.
    Und keiner hätte sie daran gehindert, sich VORHER über die landesüblichen Preise zu informieren.
    Wenn mir der Preis vorher passt, muss er für mich auch nachher noch in Ordnung sein.

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    1. ZItat: „Da kommen die Europäer her, bekommen Immobilien angeboten und finden sowohl den Terreno als auch den verlangten Preis wunderbar und in Ordnung.“
      Sehe ich anders. Denn die neuen Einwanderer werden ja meist von ihren Einwanderungshelfern und deren Kumpels über den Tisch gezogen.
      1.) haben die Einwanderungshelfer einen klaren Beratungsauftrag. Den Einwanderern eben zu helfen, eben damit sie nicht über den Tisch gezogen werden. Es ist also ein klarer Betrug.
      2.) Wenn man die Unwissenheit eines Kunden/Opfers ausnutzt und Preise veranschlagt, die weit weit über den marktüblichen Preisen liegt, dann ist das Wucher und ist ebenso ein Betrug. Die Einwanderer haben aufgrund von Sprachbarrieren und vor allem, weil sie nie vor Ort waren, bzw. erst kurz vor Ort sind, kaum eine Möglichkeit sich über Marktpreise zu informieren. Diese Kunden wissen um ihre Schwäche und genau deshalb beauftragen sie ja einen Einwanderungshelfer und in der Hoffnung, dass sie dem vertrauen können, weil sie ihn ja dafür bezahlen, glauben sie ihm, wenn der sagt, dass er jemanden kennt, der ein tolles Gründstück hat und so weiter.
      .
      Diese Wucherer sind Kriminelle, und man sollte nicht die Opfer auch noch die Schuld in die Schuhe schieben. Das ist genauso, als wenn man alte, senile Menschen dafür die Schuld in die Schuhe schiebt, dass sie sich mit irgendwelchen Telefon-Tricks haben berauben lassen.

      1. Entschuldige bitte, aber wie kann ich in ein Land auswandern, in dem ich nie zuvor gewesen bin? Noch nicht einmal einen Urlaub dort verbrachte?
        Und wegen der fehlenden Informationen: heutzutage gibt es das Internet.
        Und wenn ich mir nicht nur die Informationen herauspicke, die in mein rosarotes Wolkenkuckucksheim passen, bin ich durchaus in der Lage, mir ein ziemlich realistisches Bild meines „Traumlandes“ zu machen.
        Es schreiben dort schließlich nicht nur die Immobilienhaie und Einwanderungshelfer, sondern auch die Menschen, die schlechte Erfahrungen machten, die die Nachteile aufzeigen, usw.
        Und ich verstehe auch nicht, wie Menschen auswandern können, ohne sich wenigsten rudimentäre Sprachkenntnisse anzueignen.
        So daß sie zumindest eine einfache Unterhaltung führen, die Speisekarte lesen, einkaufen gehen könnnen.
        Für die schwierigen Unternehmungen bietet z.B. die Botschaft eine Liste vereidigter Dolmetscher an.
        Aber wer natürlich seinem „guten Freund und Einwanderungshelfer“, den er gerade mal drei Tage lang kennt, bedingungslos vertraut und sich die Kosten für einen Übersetzer sparen will, dem ist nicht zu helfen.

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        1. Zitat: „Aber wer natürlich seinem “guten Freund und Einwanderungshelfer”, den er gerade mal drei Tage lang kennt, bedingungslos vertraut und sich die Kosten für einen Übersetzer sparen will, dem ist nicht zu helfen.“
          Du verstehst es halt nicht.
          Dein Einwanderungshelfer wird ja gerade dafür bezahlt, bei der Einwanderung zu helfen und Schaden abzuwenden. Das und genau das ist seine Aufgabe. Und wenn er genau das nicht tut, sondern das Gegenteil und den Kunden abzockt, dann ist das Betrug. Das ist kriminell.
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          Wenn ich einen Klemptner beauftrage meinen Wasseranschluss zu reaparieren und der macht den Anschluss für teuer noch kaputter, dann ist er ein Betrüger.Da kann man doch dem Auftraggeber nicht sagen: warum hastDu deinen Wasseranschluss nicht selber repariert.
          Ganz einfach, weil er es nicht kann! Genau deshalb gibt es ja fachleute.
          Und wenn jemand noch so gut wie keine Ahnung von einem fremden Land hat, dann ist es doch verständlich, dass der sich professionelle Hilfe leisten möchte. Und der rechnet damit, dass dieser auch genau das tut, wofür er bezahlt wird.
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          Du versuchst die Schuld dieser kriminellen Handlung dem Opfer anzulasten.

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      Ich sehe das ähnlich, natürlich ist es kein direkter Zwang sich auf solche „Spezialangebote“ einzulassen. Aber wenn ich nur an ein junges, frischverliebtes Pärchen denke und man sich eine schöne Zeit schenken will, so ist das schon ein gewisser – gesellschaftlicher – Druck da. Sicher mit etwas Fantasie kann man fast ohne Geld auskommen!
      Aber, die meisten Wirte oder auch Hotel/Cabañas etc. drehen echt durch. Abartige Preise für – seien wir ehrlich – das nahezu gleiche Angebot, nur mit etwas Kosmetik. Meistens ist es eine Luftnummer!
      Sie malen es mit tollen Bildern aus, heizen die Vorstellung an, aber wenn das Essen dort vorher Kacke war, so wird es an dem Tag nur über 3-5 Gänge serviert.
      Es ist Wucher und Betrug! Da kommt der wahre Charakter zum Vorschein.

  3. Da gibt es sicherlich ein paar Alteingesessene, die hierzulande von dem Verkauf von Immobilien leben. Bekanntheit dürften Deutsche ja schon mit Immobilien in Spanien erlangt haben. Ich mein, Asuncion ist teuer. Aber hier werden dann Immobilien in den paragauyanischen Pampas angeboten, welches diese recht günstig erwerben konnten. Das Frischfleisch wird dann auch merken, 1.) dat se das Stückchen Begierde bei den Füxen auch günstiger hätten haben können und 2.) wäre es mir dort auf Dauer viel zu langweilig. Also einen halbe Million für ein Bonsai-Schloss mitten im Urwald müsste ich ja nicht unbedingt abtreten, für ein Grundstück samt Haus, welches nicht einmal 50.000 € Wert hat, mich und die Wäsche dann noch im Bach waschen zu müssen und sicherlich, Bananen gibt es günstig in ganzen Stauden… morgens, mittags, abends Bananen gedünstet, gekocht, gebraten, geräuchert… und Kernen kosten dort auch viel mehr als ins Asuncion.