Asunción: Bei einer internationalen Operation, bei der gleichzeitig in Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Paraguay Durchsuchungen stattfanden, wurde ein mutmaßlicher Drogenboss von der Senad in Luque festgenommen.
Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann als Geschäftsmann im Finanzsektor und in der Viehwirtschaft ein hohes Ansehen genoss und für den Versand von 17 t Kokain nach Europa verantwortlich ist.
Bei dem Verhafteten handelt es sich um Rodrigo Alvarenga Paredes (36), der in den Vereinigten Staaten bereits in demselben Fall angeklagt war, in dem die ehemalige Parlamentarierin Cynthia Tarragó Díaz und ihr Ehemann Raimundo Va wegen Geldwäsche verhaftet wurden.
In diesem Fall kam die US-Justiz zu dem Schluss, dass Alvarenga ohne Lizenz oder Finanzregistrierung in den Vereinigten Staaten tätig war, dass er aber keine Straftat im Zusammenhang mit Geldwäsche begangen hat, wie seine eigenen Anwälte vor Monaten gegenüber den Medien erklärten. Doch damit war er noch nicht vom Haken.
Jetzt wurde der mutmaßliche Agrarunternehmer wegen des Versands von 17 t Kokain nach Europa verhaftet. Seine Verhaftung ist Teil der Operation Hinterland, die zwei Jahre Ermittlungen und 534 gerichtliche Maßnahmen umfasste, darunter Haftbefehle, Durchsuchungen und Beschlagnahmungen in Brasilien, Paraguay und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie die Sperrung von Konten und die Beschlagnahme von Vermögenswerten.
Die Operation wurde auch von Europol UROPOL und der brasilianischen Receita Federal unterstützt, so das Nationale Sekretariat für Drogenbekämpfung (Senad).
Rodrigo Alvarenga wurde verhaftet, als er einen privaten Hangar in Luque verließ. Sein luxuriöser Wohnsitz in Asunción wurde anschließend durchsucht.
Die internationale Megaoperation konzentrierte sich auf Asunción in Paraguay, Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná, Amazonas und Rondônia in Brasilien sowie auf Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das Senad schätzt, dass die von Alvarenga geführte Drogenhandelsorganisation während des Untersuchungszeitraums Transaktionen im Wert von über 700 Millionen US-Dollar durchgeführt hat.
Der Anführer in Paraguay
Laut Operation Hinterland ist Rodrigo Alvarenga Paredes einer der Anführer der Drogenhandelsorganisation in Paraguay. Nach Angaben von Senad ist der Mann in Paraguay ein bedeutender Drogenhändler und Geldwäscher.
Alvarenga wurde verhaftet, als er einen privaten Hangar in Luque verließ. Anschließend durchsuchte Staatsanwalt Giovanni Grisetti von der Spezialeinheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität seine luxuriöse Residenz im Stadtteil Los Laureles in Asunción.
Nach Angaben der Drogenbekämpfungsbehörde ist der Festgenommene der Anführer einer kriminellen Struktur in Paraguay, die Kokain aus Ländern wie Bolivien, Kolumbien und Peru erwirbt, um die Ladungen über eine Allianz mit Organisationen im Nachbarland nach Brasilien zu schicken.
Außerdem soll er durch seine aktive Beteiligung an verschiedenen Unternehmen in unterschiedlichen Sektoren für die Wäsche der Erträge aus dieser Tätigkeit verantwortlich sein.
Die Ermittlungen begannen mit einer Beschlagnahmung in Deutschland
Die Ermittlungen, die zur Operation Hinterland führten, begannen im März 2021 nach der Beschlagnahme von 316 kg Kokain in Hamburg, Deutschland.
Nach der Beschlagnahmung der Drogen wurde ein Lieferant paraguayischer Staatsangehörigkeit ermittelt, der in Bolivien und anderen Ländern hergestelltes Kokain erwarb und über Ponta Porã nach Brasilien einführte.
Die Drogen wurden dann in Lastwagen nach Santa Catarina und Rio Grande do Sul transportiert, wo die Ladungen in den Unternehmen der kriminellen Organisation in der Nähe der Häfen von Rio Grande und Itajaí gelagert wurden.
Von dort aus wurden die Ladungen in Zusammenarbeit mit Logistikmanagern in legalen Sendungen verunreinigt, um auf den europäischen Kontinent zu gelangen. Nach der Ankunft auf dem alten Kontinent war ein Staatsbürger albanischer Herkunft für die Verteilung in mehrere Länder der Region zuständig.
Wochenblatt / Senad
