Asunción: Der Kinderarzt Robert Núñez hat eindringlich dazu aufgerufen, die Verwendung von Paracetamol nicht zu stigmatisieren. Er versicherte, dass es keine wissenschaftlichen Studien gebe, die belegen, dass Paracetamol ein Risiko für Schwangere darstellt, indem es angeblich Autismus bei Babys auslöst.
Dr. Núñez wurde im Radiosender 1020 AM zu den Äußerungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump befragt, der Schwangeren kürzlich empfohlen hatte, Paracetamol nicht einzunehmen, da es ein hohes Autismusrisiko bergen würde.
Der Pädiater betonte, dass es “derzeit noch nichts Eindeutiges in der Wissenschaft gibt, das uns die Ursache nennen könnte.“ Er mahnte zur Vorsicht in dieser Angelegenheit, da es keine schlüssigen Beweise dafür gebe, “wie Paracetamol auf der intimsten Ebene der Zellen der Neuronen wirkt.“
„Dies ist ein viel zu heikles Thema für die Menschen, die täglich diesen Kampf führen, als dass man eine Droge nennen sollte, die die am meisten erlaubte in der Schwangerschaft ist“, beharrte der Fachmann.
Abschließend forderte Dr. Núñez dazu auf, “Paracetamol nicht zu verteufeln“, solange keine konkreten Studien vorliegen. Er appellierte an die Medien und die Öffentlichkeit, die Bürger verantwortungsvoll zu informieren.
Ausblick: Die anhaltende Debatte und die Rolle der Forschung
Die Aussagen des paraguayischen Pädiaters spiegeln eine größere, globale Debatte wider, die regelmäßig durch neue Studien oder prominente Äußerungen entfacht wird. Zwar gibt es Beobachtungsstudien, die einen möglichen statistischen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol (oder Acetaminophen) während der Schwangerschaft und einem erhöhten Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen nahelegen. Allerdings betonen führende Gesundheitsorganisationen weltweit, dass diese Studien keine kausalen Zusammenhänge beweisen. Die festgestellten Korrelationen könnten auch auf andere unbemerkte Faktoren zurückzuführen sein, wie etwa die zugrunde liegende Erkrankung, weshalb die Einnahme des Schmerzmittels überhaupt notwendig war.
Experten warnen davor, dass eine unbegründete Angstmacherei vor einem der wenigen sicheren Schmerzmittel in der Schwangerschaft mehr Schaden anrichten kann als Nutzen. Fieber und starke Schmerzen während der Schwangerschaft können selbst Risiken für Mutter und Kind darstellen, und Paracetamol bleibt oft das Mittel der ersten Wahl. Die medizinische Gemeinschaft ist sich einig, dass weitere groß angelegte, kontrollierte Studien erforderlich sind, um definitive Aussagen über langfristige Risiken treffen zu können. Bis dahin lautet die vorherrschende Empfehlung, Paracetamol nur bei Bedarf und in der geringstmöglichen wirksamen Dosis einzunehmen und stets ärztlichen Rat einzuholen.
Wochenblatt / adn digital














