Polizei warnt: Betrüger geben sich als Wahrsager aus, um an intime Videos zu gelangen

Asunción: Die paraguayische Nationalpolizei hat eine neue, besorgniserregende Form der Erpressung festgestellt, die sich diesmal esoterischer Dienste bedient. Kriminelle bieten vermeintliche Rituale an, um den Partner zurückzugewinnen oder jemanden zu erobern, was jedoch in einer dreisten Betrugsmasche endet.

Celso Rojas, Präventionskoordinator der Anti-Entführungs-Abteilung der Polizei, erläuterte, wie diese neue Betrugsmasche funktioniert, bei der sich Kriminelle als Tarot-Experten ausgeben und die Verletzlichkeit ihrer Opfer ausnutzen, um sie in eine Falle zu locken und auszurauben.

Die Masche: Das Lockmittel “Liebeszauber“

Den Schilderungen zufolge treten die Betrüger als “Zauberer“ oder “Hexenmeister“ auf. Sobald ein potenzielles Opfer auf die Täuschung hereinfällt und ihre Dienste in Anspruch nimmt, schlägt der angebliche Wahrsager ein Ritual vor, das sofort Misstrauen erregen sollte: Die Opfer werden aufgefordert, sich zu entkleiden und sich dabei zu filmen.

„Die Person kontaktiert diese Tarot-Experten, und dann beginnt der Austausch. Wenn die Person dem Service zustimmt und das Ritual besprochen wird, wird sie beispielsweise gebeten, sich auszuziehen und das Video zu schicken, wenn sie etwa ihren Partner zurückgewinnen möchte“, berichtete Rojas gegenüber dem Radiosender 1080 AM.

Er führte weiter aus, dass die Kriminellen oft unter dem Vorwand, das erste Video sei nicht richtig gelungen, ein weiteres Video vom Opfer verlangen. Dadurch sammeln sie immer mehr kompromittierendes Material und Informationen, um die Opfer gezielter unter Druck setzen zu können.

Die Erpressungsfalle schnappt zu

Sobald das Video an den vermeintlichen “Tarot-Experten“ gesendet wurde, beginnt der Albtraum für das Opfer. Die Betrüger geben sich nun als Erpresser zu erkennen und fordern hohe Geldbeträge, um das intime Material nicht zu verbreiten und zu viralsieren. Die Opfer stehen dann vor der schmerzhaften Wahl zwischen einer Zahlung oder der Veröffentlichung ihrer privaten Aufnahmen.

Die Nationalpolizei ruft die Bevölkerung dringend dazu auf, diese Art von Betrug anzuzeigen. Allein im Oktober seien bereits drei Anzeigen wegen dieser neuen Masche eingegangen. Die Behörden betonen, dass niemand zögern sollte, Anzeige zu erstatten, um weitere Opfer zu schützen.

Wochenblatt / Hoy

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