Luque: Die Berechnungen der Staatsanwaltschaft bezüglich des Betrags, den Ramón González Daher in das paraguayische Finanzsystem einbrachte, ohne deren Herkunft erklären zu können, belaufen sich auf umgerechnet 961.749.367 US-Dollar.
Dieser Betrag – so die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft – wurde von dem ehemaligen Klubpräsidenten in den Jahren 2013 bis 2018 nicht beim staatlichen Steuersekretariat deklariert worden, und es ist nicht möglich, ihn einer rechtmäßigen Tätigkeit zuzuordnen.
2010 wurde das Gesamtvermögen von Ramón und seinem Sohn Fernando González Karjallo mit 271.470.750.000 Guaranies angegeben und bewertet, d.h. zum Dollarkurs beträgt die Summe 35.510.404 US-Dollar. Im Jahr 2018 stieg dieses Vermögen jedoch auf 517.683.000 Guaranies, was 76.129.852 US-Dollar entspricht und einen Anstieg von 91 % in diesen Jahren bedeutet.
Zu diesem Zeitpunkt haben sie – wie aus der von den Ermittlern vorgelegten Anklageschrift hervorgeht – keine Auszahlungen von Krediten vorgenommen. Im Gegenteil, sie haben eine Reihe von Investitionen in Millionenhöhe getätigt.
Diese Woche Dienstag sagten fünf von der Verteidigung von Ramón González Daher präsentierte Zeugen vor den Richtern für Wirtschaftskriminalität Claudia Criscioni, Yolanda Morel und Yolanda Portillo aus. Darunter auch der Anwalt César Luis Puente, ehemaliger Präsident des Club Cerro Porteño, der zugab, dass er Ramóns Darlehen zugestimmt hat, als dieser Präsident von Cerro Porteño war, da der Club bankrott war. Er sagte, dass er sich weder an die Höhe des Darlehens noch an die Zinsen erinnere, da die Zinsen mit Spielern bezahlt wurden, die an Sportivo Luqueño ausgeliehen wurden. Zu einem von der Staatsanwaltschaft in Ramón González Daher’s Wohnung beschlagnahmten Scheck über 51.750 US-Dollar, der Puente gehört und auf den 6. Januar 2018 datiert ist, sagte er, er könne sich ebenfalls nicht erinnern, worauf der Scheck ausgestellt war. „Ich müsste genau prüfen, was das bedeutet“, sagte er.
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hätte Ramón González Daher die astronomische Summe in den Steuerzeiträumen von 2013 bis 2018 nicht bei der SET angemeldet.
Wochenblatt / Última Hora
Herbert Feuerstein
Knapp 962 Millionen US-Dollar unerklärbare Vermehrung – erinnert sich keiner daran, wie das passieren konnte.
DerEulenspiegel
Und das ist unter Garantie kein Einzelfall in Paraguay! Wenn die Finanzbehörden und die Justiz endlich mal ihrer Verantwortung gerecht würden, käme ein ganzer Sumpf von Steuerbetrug und unrechtmäßigen Einnahmen an das Tageslicht. Nur leider sitzen überall an den entscheidenden Stellen Amigos und Parteifreunde, die sich den Staat und Teile der Gesellschaft zur Beute gemacht haben – und das schon über Jahrzehnte. Diese Bande deckt sich gegenseitig, reicht die „Empfehlungen über gute Geschäfte“ im Kreise herum und wenn einer ausnahmsweise einmal entlarvt, sorgt man schon dafür, daß der Amigo verschont wird. Man nennt das international MAFIA!