Asunción: Laut Dinavisa gab es einen Antrag auf Aufhebung seitens der Minimarkt-Kette, da die Umstände, die zu der Sanktion geführt hatten, gemäß den von der Behörde erstellten Inspektionsprotokollen bereinigt und beseitigt worden seien.
Jorge Iliou, Leiter der Dinavisa, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass in 30 % der Filialen erneut abgelaufene Produkte gefunden worden seien und dass bis 18:00 Uhr 150 Filialen überprüft worden seien. Weitere Filialen werden geprüft und dann wieder eröffnet.
In diesem Zusammenhang räumte die Leiterin des Verbraucherschutzministeriums (Sedeco), Sara Irún, gestern ein, dass sie die Entscheidung der Dinavisa bezüglich der Situation der Minimarkt-Kette mit 263 Filialen falsch interpretiert habe. Irún stellte klar, dass die Maßnahme nicht die Schließung der Filialen, sondern lediglich die Entfernung der beanstandeten Produkte bedeute. Dennoch ordnete sie die Schließung an und macht den Präsident des Landes für diesen Schritt verantwortlich.
Während einer Sitzung der Sonderuntersuchungskommission des Senats, die eingerichtet wurde, um Verstöße gegen Verbraucherrechte zu kontrollieren, wurde klargestellt, dass die Entscheidung der Dinavisa eine vorübergehende Aussetzung des Verkaufs bestimmter Produkte vorsah, nicht jedoch die Schließung der Geschäfte. Irún betonte die Verpflichtung der Sedeco, gemäß den geltenden Vorschriften zu handeln, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und die Qualität der Produkte zu gewährleisten.
Iliou erklärte seinerseits, dass die Maßnahmen der Behörde je nach Schwere der Verstöße die vorübergehende Rücknahme von Produkten, Verwarnungen oder Schließungen umfassen können. In diesem Fall wurden die Maßnahmen in Übereinstimmung mit den Vorschriften und als Reaktion auf Beschwerden von Bürgern ergriffen, die ursprünglich bei der Sedeco eingegangen waren. Beide Behörden betonten die Bedeutung ihrer Zusammenarbeit, um die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln zu gewährleisten.
Am vergangenen Dienstag gaben Sedeco und Dinavisa den Medien bekannt, dass der Betrieb von Biggie S.A. wegen des Verkaufs abgelaufener und neu etikettierter Produkte vorübergehend eingestellt wird. Die Wiedereröffnung der Räumlichkeiten hängt von der Neuorganisation der Regale und neuen Inspektionen ab. Die Rechtsabteilung des Unternehmens beantragte bei der Dinavisa am vergangenen Mittwochnachmittag eine erneute Inspektion der Räumlichkeiten, um die Wiedereröffnung zu beschleunigen.
An der Sitzung der Kongresskommission nahmen auch Senatoren wie Juan Carlos Nano Galaverna und Lizarella Valiente teil, die die Maßnahme der Regierung unterstützten, während die Abgeordnete Lilian Samaniego kritisierte, dass die 200 Produkte nicht bekannt seien.
Gewerkschaften bezeichneten die Sanktion als unverhältnismäßig
Mehrere Handelskammern und Gewerkschaften, darunter UIP, Capro, Cerneco, Comampar, Asepy, SIP, CNCSP und Capasu sowie die Regionalorganisation Alas, äußerten sich besorgt über die Schließung einer ganzen Kette von Minimärkten in Paraguay.
Alle Einrichtungen zeigten sich mit den Gesundheitskontrollen einverstanden, hielten jedoch die Art und Weise der Sanktionsverhängung für „unverhältnismäßig” und forderten die Einhaltung der gesetzlichen Verfahren. Die Verbände betonen, dass das Land Regeln zum Schutz der Verbraucher braucht.
Nachdem die Dinavisa nach der gestrigen Inspektion 77 Filialen der Minimarkt-Kette Biggie SA wieder freigegeben hatte, teilte der Direktor der Dinavisa, Jorge Iliou, mit, dass bereits 150 Filialen des Unternehmens inspiziert worden seien und dass diejenigen, die die Anforderungen erfüllen, nach und nach wieder freigegeben würden. Er wies jedoch darauf hin, dass den Inspektoren in einer Filiale der Zutritt verwehrt wurde und dass ein Drittel der Filialen die Voraussetzungen für eine Zulassung nicht erfüllen. Derzeit liegen gegen die Kette 14 Verfahren vor, von denen 7 in Bearbeitung sind, und 216 Produkte werden kontrolliert.
Wochenblatt / Última Hora















Land Of Confusion
Inzwischen sind sogar 113 Lokale wieder geöffnet. Da heute Feiertag ist, werden es aber erstmal (vermutlich) nicht mehr aus behördlicher Seite. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass weitere trotzdem öffnen werden. Gerade am Feiertag kaufen die Leute gerne ein.
Junge, junge, da hat diese Regierung wohl nicht mit so viel Gegenwind gerechnet. Und jetzt wird kräftig zurückgerudert. Absolut erbärmlich. Und die Leiterin der Verbraucherschutzes darf sich bald einen neuen Job suchen, wer so dermaßen katastrophal kommuniziert ist selbst für die Mafiapartei zu blöd.
Land Of Confusion
Noch eine kleine Ergänzung: Man darf auch nicht vergessen, dass so eine Aktion absolut abschreckend auf ausländische Investoren wirkt, die die Colorados so sehnlichst erhoffen. Da kann eine Behörde herkommen und den ganzen Betrieb lahmlegen wegen „Falschinterpretationen“, nachdem man vorher gelogen hat, dass die Konsumenten „in Lebensgefahr“ sind, wenn die die Ladenkette nicht schließen.
Die Realität sieht natürlich Schutzgeldzahlungen an die Behördenvertreter vor, eine Sache die sowieso schon abschreckt, aber dann ist die Sache erstmal geregelt. In diesem Biggie-Fall, auf Anordnung von ganz oben eindeutig eine Racheaktion und wie einige Stimmen schon sagten, eine weiteres Indiz, dass der Staat zunehmend autoritärer wird gegen Opposition und Kritiker.
Prieto in Ciudad del Este ist schon so gut wie weg. Der Cartismo führt das Land in die Stroesserzeit zurück, schlimmer eigentlich, damals war es noch „sicherer“ und keine Drogen. Jetzt ist Paraguay Narcoland.