Asunción: In vielen Bereichen kopiert Paraguay ein Modell aus anderen Ländern. Nach dem Bruch mit der Europäischen Union im Bildungsbereich setzt man nun eigenen Maßstäbe. Diese scheinen jedoch eher am Taliban Regime angelehnt zu sein, als der aktuellen Lage in aufgeklärten Teilen der Welt.
„Trauen Sie Kondomen nicht“ und „Masturbieren Sie nicht, sonst enden Sie isoliert und frustriert.“ Das sind Teile des ersten Plans zur Sexualerziehung in Paraguay, des weitestgehend katholischem Land, in dem Abtreibung selbst in Fällen von Vergewaltigung und Inzest mit Gefängnis bestraft wird und das die höchste Schwangerschaftsrate im Teenageralter in Südamerika aufweist.
Feministische Gruppen und Gesundheitspädagogen kritisieren die religiöse Voreingenommenheit dieses Bildungsplans, in dem es heißt, „dass Mädchen wissen sollten, dass die Art, wie sie sich kleiden, das Verhalten von Jungen stark beeinflusst“. „Die Liebe in der Ehe währt ewig“, „das Gehirn eines Mädchens ist kleiner und leichter als das eines Jungen“.
Was ausgegrenzt wird ist das Thema Geschlechtsidentität, das in paraguayischen Schulen seit 2017 zensiert wird. Der Bildungsminister, Luis Ramirez, berichtete, dass der neue Plan, der derzeit getestet wird, noch geändert werden könnte, bevor er landesweit eingeführt wird, aber es ist unklar, ob eine Änderung notwendig sein wird.
Wochenblatt / X













zardoz
Hier gibt es so viele Miss und Models, dass Paraguay mit Taliban soviel zu tun hat wie sich Gustav auf Gasthof reimt. Auch die rechtliche Situation entspricht dem Schema Mann schuld und muss Unschuld beweisen, Frau unschuldig und ihr muss Schuld nachgewiesen werden. Irgendein Papier welches sowieso bei der nächsten Gelegenheit wenn sich der Staub gelegt hat wieder umgekehrt wird, ändert da nichts.
Land Of Confusion
Wenn die Teenie-Schwangerschaften im Land die höchste in Südamerikas ist, dann gibt es ein ganz extremes Problem hinsichtlich der Sexualerziehung. Die vom Bildungsministerium angedachten „konservativen Ansichten“ sind für mich Teil dieses Problems. Es herrscht eine ganz merkwüdige Mischung zwischen zwei Extremen: Zum einen eine fehlende Sexualerziehung, wo nackte Brüste schon ein Skandal sind, zum anderen werden schon von den Jüngsten perverse P*rnofilme auf dem Handy geschaut.
Es müssen verantwortungsvolle Lehrer her, weil die Eltern können es offenbar nicht, die vor den Schülern sagen, dass Sex seit Beginn der Menschheit exisitert, und nichts ist, wo man sich schämen müsste. Das eine Schwangerschaft GROSSE Verantwortung bedeutet, es Verhütungsmöglichkeiten gibt und die P*rnofilme im Internet 0 % der Realität wiederspiegelt. Ist das so schwer?