Sonderangebot für Rinderrippen enthüllt tiefe Armut in Paraguay – Kunden ziehen Venezuela-Vergleich

Asunción: Ein Sonderangebot für Rinderrippen zum Preis von 19.900 Guaranies pro Kilo hat am vergangenen Mittwoch in der Hauptstadt von Paraguay zu einem beispiellosen Ansturm auf den Fleischverarbeitungsbetrieb Concepción geführt und dann eine Debatte in sozialen Netzwerken entfacht.

Die Schlange der Kundinnen und Kunden zog sich vorgestern über einen ganzen Block und spiegelte nicht nur die Beliebtheit des Angebots, sondern auch eine tiefe soziale Unzufriedenheit wider.

Die Szenen vor dem Geschäft wurden von vielen Anwesenden als beispiellos in der Geschichte Paraguays bezeichnet.

Kritiker zogen Parallelen zu den Versorgungsengpässen in Krisenregionen wie Venezuela und nutzten die Gelegenheit, um die Wirtschaftspolitik der Regierung unter Präsident Santiago Peña scharf zu kritisieren. „Was zum Teufel soll uns denn besser gehen? Wir sind hierhergekommen, weil wir hungrig sind“, so die Aussage eines Mannes, der über zwei Stunden in der Schlange gewartet hatte.

Er verglich die Situation mit dem angeblichen Luxusleben der Regierenden: „Sie speisen wie die Könige und trinken Whiskey, während sie das paraguayische Volk ausrauben.“ Obwohl er Mitglied der regierenden Colorado-Partei ist, zeigte er sich zutiefst enttäuscht von den unerfüllten Versprechen.

Die Menge der Wartenden teilte die Meinung, dass die Armut in Paraguay unter der aktuellen Regierung zugenommen habe und das Ausmaß früherer Amtszeiten übertroffen habe. Das Sonderangebot für das populäre Fleischstück wirkte somit wie ein Katalysator für eine breiter angelegte Kritik an der sozialen und wirtschaftlichen Lage des Landes.

Wochenblatt / ABC Color / Beitragsbild Archiv

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1 Kommentare zu “Sonderangebot für Rinderrippen enthüllt tiefe Armut in Paraguay – Kunden ziehen Venezuela-Vergleich

  1. Land Of Confusion

    Solche Anblicke sind ein Armutszeugnis für jede Regierung, wenn sich Leute wie die Aasgeier auf Angebote stürzen.
    Pervers finde ich ja, wie Leute mit Kredikarte irgendeiner Bank günstiger einkaufen können, als Leute ohne.
    Man weiss nicht, wie lange dieses total verzerrte Ungleichgewicht weitergehen kann. Ein Vierci allein dürfte wahrscheinlich so viel Vermögen wie 1 Million Paraguayer zusammen haben.
    Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich die letzten fünf Jahren gefühlt ganz erheblich noch erweitert.
    Auch richtig krank in den USA. Da gibt es narzisstische Millionäre, die alles tun um noch reicher zu werden und stürzen selbst enge Freunde in die Armut um ihre Persönlichkeitsstörung zu besänftigen.
    Und die KI wird die Lage noch erheblich verschärfen.

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