Von „sich selbst ausgeliefert“ bis „ich habe mich falsch ausgedrückt“: Staatsanwältin entschuldigt sich für Aussage

Pedro Juan Caballero: Staatsanwältin Katia Uemura, die ursprünglich den Mord an dem Journalisten Humberto Coronel untersuchte, der am vergangenen Montag in Pedro Juan Caballero starb, und von dem sie sagte, er hätte sich den Attentätern nicht „ausliefern“ dürfen, entschuldigte sich.

„Ich würde die Verantwortung (für den Mord an Coronel) nicht der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zuschreiben, denn eine Person, die direkt bedroht wird, muss sich selbst schützen. Plötzlich versuchen, die Dinge zu klären, wenn es die Situation erlaubt, und nicht sich selbst ausliefern“, sagte Uemura am vergangenen Dienstag, nur einen Tag nach dem Mord an dem Journalisten Pedro Juan Caballero. Dies führte dazu, dass sie von der Untersuchung ausgeschlossen wurde.

Am Donnerstag, zwei Tage nach ihren Äußerungen, entschuldigte sich Uemura in ihrem WhatsApp-Status und sagte, sie habe sich „falsch ausgedrückt“.

„Ich wende mich öffentlich an die Familie, Freunde und Kollegen des Journalisten Humberto Coronel sowie an die Öffentlichkeit, um mich für meine unglückliche Äußerung zu entschuldigen“, begann Uemura und fügte hinzu: „Ich hatte weder die Absicht, jemanden zu verletzen noch zu beleidigen; leider habe ich mich während eines Interviews falsch ausgedrückt. Ich übernehme die Verantwortung und entschuldige mich erneut bei seiner Familie, seinen Freunden, Kollegen und allen, die sich beleidigt gefühlt haben“.

„Ich respektiere die Opfer, und ich respektiere auch die Pressemitarbeiter und Journalisten, die auch Kollegen sind bei der Arbeit, die wir jeden Tag in der Justiz leisten. Ich entschuldige mich aufrichtig“, schloss sie ab.

Wer ist Katia Uemura?

Gegen Uemura wird wegen seiner Teilnahme an den ANR-Wahlen im vergangenen Jahr ermittelt. Sie ist mit einem Anwalt von mutmaßlichen Drogenhändlern verheiratet, der im Juli letzten Jahres von einem Mordanschlag berichtete.

Darüber hinaus reichte sie im Jahr 2020, dem Jahr der Pandemie, eine Klage gegen den damaligen Abgeordneten Robert Acevedo ein, der sich in seiner Radiosendung Amambay zu der Anklage geäußert hatte, die die genannte Staatsanwältin gegen einen Mann wegen Verletzung des Präsidialdekrets zum Schutze vor Covid 19 erhoben hatte.

Im Juli dieses Jahres berichtete Uemuras Ehemann, der Strafverteidiger von mutmaßlichen Drogenhändlern, Daniel Montenegro, dass zwei mutmaßliche Killer ihn auf der Straße überraschten und versuchten, ihn zu töten; die Waffe ging jedoch nicht los, so dass er Zeit hatte, in einem Geschäft in Deckung zu gehen.

Der Ehemann der Staatsanwältin scheint für die Anmietung eines Lagers verantwortlich zu sein, in dem ein gepanzertes Fahrzeug versteckt war, das von der PCC (Erstes Hauptstadtkommando) bei einem erfolglosen Versuch, Jorge Rafaat zu töten, eingesetzt wurde, der später erschossen wurde.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Von „sich selbst ausgeliefert“ bis „ich habe mich falsch ausgedrückt“: Staatsanwältin entschuldigt sich für Aussage

  1. Staatsanwälte in Paraguay sind korrupt und kriminell bis ins Knochenmark.
    Ist doch kein Wunder, dass man denen nicht traut.

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  2. Warum entschuldigt sie sich? Sie hatte doch völlig recht. Im Paraguay kann man sich auf die Vollprofi-Prästeinzeitstaatsanwaltschaft und -polizei nicht verlassen und muss sich selber vor den Eingeborenen schützen. Selbst die Eingeborenen wissen das.
    Eine Entschuldigung ist ja recht und gut.
    Dennoch sagt sie nichts darüber aus, wie hiesig Vollprofi-Prästeinzeitstaatsanwaltschaft und -polizei die Einbeborenen und Ausländer künftig schützen will!
    Vielleicht weiterhin mit Polizeistiefelchen, Pistole und Nokia 3310 als Polizeifunk und -kamera? Hiesig Vollprofi-Prästeinzeitstaatsanwaltschaft und -polizei, letztere als erste Instanz am Tatort, nachdem sie vom edukativen Basura-TV herbei gerufen wurden, haben ja nicht einmal Kreide, Graphitbleistifte zum Abspitzen, Tesarolle und erstere wackeln noch mit Turnschuhen ins Steintafelarchiv und sind der Meinung, Kriminelle müssen ja auch wieder zur Arbeit, um sich mit Streichhölzl um Müll abzufackeln und Billigpolarbierbücksen um Shwddeli-Hui-120-dB abzushwuddeln einzudecken. Ne, Fehlbildung und Faulheit gepaart wird nicht funktionieren.

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  3. DerEulenspiegel

    Jetzt lebe ich seit 17 Jahren in diesem Land. Was aber innerhalb der letzten 18 Monate hier abgeht spottet immer mehr jeglicher Beschreibung. Und das hat nichts mit dem jetzigen Präsidenten zu tun, sondern mit der gesamten Struktur in Politik, Justiz und Verwaltung die sich in den letzten Jahren immer mehr aufgebaut hat.

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  4. Ich wollte niemanden verletzen/beleidigen….Ich habe mich unglücklich ausgedrückt…Ich entschuldige mich bei allen.
    Bla bla blub blub.
    Diese Art von Entschuldigung wird heutzutage so inflationär genutzt, dass diese eigentlich fürn Ar**** ist. Das kommt ja nur von Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen, damit ihr Vorgesetzter, der weiter hinter steht, nicht handeln muss. Hat sich ja ausführlich über WhatsApp „entschuldigt“ und gut ist.
    Da hat sie was ausgesprochen, was politisch nicht gewünscht ist. Die Leute sollen sich eben NICHT selber schützen und nicht sich bewaffnen.

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