Warteliste statt Notfall: Bis zu 3 Monate Wartezeit für Operationen

Asunción: Laut der Beschwerde eines Versicherten werden geplante Operationen wegen Gallensteinen im Hospital Ingavi des Instituts für Soziale Vorsorge (IPS) erst für den Monat Dezember terminiert.

Der Versicherte erzählte, dass er vergangene Woche wegen starker Schmerzen in der rechten Bauchseite die Notaufnahme des Hospitals Ingavi aufgesucht hatte. Nach fast zehn Stunden Wartezeit, einschließlich der Zeit in der Triage (RAC), wurden bei ihm Untersuchungen durchgeführt, die Gallensteine diagnostizierten. Es wurde ihm eine Operation empfohlen.

Für Laboruntersuchungen, ein Elektrokardiogramm und eine Thorax-Röntgenaufnahme kam der Versicherte am nächsten Tag ins Hospital Ingavi zurück. Nachdem er alle Ergebnisse erhalten hatte, konsultierte er einen Arzt, der ihm die Überweisung für die geplante Operation gab. Seine Enttäuschung war jedoch groß, als man ihm einen Termin für Dezember anbot.

„Es tut mir sehr weh. Der Arzt hat auf die Überweisung geschrieben, dass es dringend ist“, sagte der Versicherte und berichtete, dass der Mediziner das entsprechende Feld für “dringend“ nicht markiert hatte, weshalb sein Termin erst für Dezember festgelegt wurde.

„Es ist eine Schande, ich zahle seit über 20 Jahren. Ich nutze es nie, nicht einmal eine Tablette hole ich ab. Das ist das erste Mal, dass ich es in Anspruch nehme, und so etwas passiert. Es tut weh und es ist gefährlich, wenn der Gallenstein platzt“, beklagte er sich.

Was sagt das IPS?

Dr. Arnaldo Montiel, Leiter der medizinischen Abteilung des Hospitals Ingavi, gab zu, dass die Wartezeit für eine Gallenstein-Operation lang ist. Er erklärte, dass die hohe Nachfrage zu einer Wartezeit von drei bis vier Monaten führe.

Die Zahl der Patienten mit Gallensteinen steige, fügte er hinzu. Er ergänzte, dass die Fälle immer häufiger bei jungen Patienten und sogar bei Jugendlichen auftreten, was die Nachfrage nach Operationen in die Höhe treibt.

„Die Erkrankung mit Gallensteinen wird immer häufiger. Es gibt eine recht lange Warteliste von ungefähr drei bis vier Monaten“, berichtete Dr. Montiel.

Aufgrund der hohen Nachfrage, so Dr. Montiel, werden an Samstagen “chirurgische Marathons“ veranstaltet, um die Warteliste für Gallenstein-Fälle zu verkürzen. Bei dem letzten Marathon im vergangenen Juni wurden 48 Operationen durchgeführt. Er kündigte an, dass in diesem Monat ein weiterer Marathon geplant sei, um die Warteliste zu verringern.

„Wir wollen zwischen fünfzig und sechzig Fälle operieren, um die Zahl zu reduzieren. Wir versuchen, diese Warteliste zu verkürzen“, versicherte er.

Dr. Montiel sagte, dass wöchentlich zwischen 50 und 60 Gallenstein-Operationen durchgeführt werden, die Warteliste aber immer noch lang sei.

In einer anderen Fachrichtung, der Urologie, gibt es ebenfalls lange Wartezeiten, wo Termine für kleinere Eingriffe erst für Juni 2026 vergeben werden.

Er erklärte, dass dies Eingriffe betrifft, die nicht dringend sind, wie zum Beispiel Beschneidungen und andere kleinere Operationen am Penis.

Die Verzögerung sei auf die mangelnde Verfügbarkeit von Operationssälen zurückzuführen. Früher seien die Säle an drei Tagen pro Woche für Operationen zur Verfügung gestanden. Die medizinische Koordination und die Leitung des Hospitals Ingavi hätten jedoch beschlossen, einige Tage für andere Bereiche zu nutzen.

Wochenblatt / Ultima Hora / Beitragsbild Archiv