Asunción: Obwohl viele Bürger den Ausbau der Radwege in der Hauptstadt von Paraguay verteidigen, sprechen Händler und Autofahrer von einer schlechten Planung in Bezug auf einen Fall im Mikrozentrum.
Hier wurde der Radweg so breit angelegt, dass Autofahrer, die schnell etwas zum Essen bei den verschiedenen Händlern in der Gegend kaufen wollen, nicht auf der Straße anhalten können, weil dies zu einem Stau führen würde.
Das Radwegenetz in der Metropolregion Asunción löst oftmals viele Kontroversen aus. Das Projekt hat seine Verteidiger aufgrund der Notwendigkeit von Wegen und Mitteln für alternative Transportmittel angesichts des schrecklichen öffentlichen Verkehrsangebots.
Allerdings ergeben sich viele Fragen rund um die Planung. In der Straße Mariscal Estigarribia nimmt zum Beispiel der neu angelegte Radweg ein Viertel der schmalen Straße ein, weshalb ein zweispuriger Verkehr nicht mehr erlaubt ist.
Diese Situation führt zu mehreren Konsequenzen. Auf der einen Seite befinden sich genau an der Ecke von Iturbe die ikonischen Chiperas der Innenstadt von Asunción, für die viele Fahrer oft kurz anhalten, um eines der typischsten Lebensmittel des Landes zu kaufen.
Jedoch führt dies dazu, dass sich schnell ein Stau aufbaut und Fahrzeuge den Radweg teilweise blockieren, wenn Chipa-Käufer, die nicht an bestimmten Stellen parken wollen, anhalten, aussteigen und zu Fuß dorthin gehen, wo sie dieses leckere Gericht erhalten.
Vor der Straße Iturbe begann die Platzierung der Kegel, die verhindern sollen, dass Fahrer auf den Radweg fahren oder parken.
„Ich weiß nicht, wer das geplant hatte. Wir können nichts mehr verkaufen“, beklagte sich Luciana Cubilla, eine Chipa-Verkäuferin.
Sie sagte weiter, dass der Autoverkehr seit der Anlegung des Radwegs komplizierter geworden sei und die Verkäufe zurückgegangen seien. „Wir sind auf den Umsatz angewiesen, wir haben kein geregeltes Gehalt und wir wissen nicht, was weiter passieren wird“, erklärte Cubilla abschließend.
Wochenblatt / ABC Color
