Machen Sie sich am besten selbst ein Bild der Lage

Asunción: Das Thema Lohnerhöhungen für Gesetzgeber ist keineswegs populär, was selbst den Parlamentariern klar ist. Aus diesem Grund und weil der Präsident um etwas bat, kam es zu einer kniffligen Deal, der, wie immer, vor der Bevölkerung geheim gehalten wurde. Bis jetzt.

Vor mehr als einem Monat schon bat Präsident Santiago Peña die Parlamentarier darum, den Haushaltsplan fürs kommende Jahr nicht (wie sonst) aufzublasen und den Institutionen sinnlos Geld zuzuschanzen. Diese Bitte wurden von den Colorados geduldet, jedoch nur unter der Bedingung (was Erpressung ist), wenn sie selbst eine Lohnerhöhung bekommen, die der Präsident des Landes ankündigt und vor den Medien verteidigt. Santiago Peña ließ sich erpressen, wie er am Sonntagabend in einem Interview selbst zugab, was aufzeigt, wie wenig er in seiner eigenen Fraktion zu sagen haben muss. Erst nachdem er sich Luft machte und alle Medien das Thema erneut aufgriffen ordnete der Führer der Partei, Horacio Cartes, an, dass man nun dagegen stimmen müsste, um besser dazustehen. Am Ende stimmten die Colorados, mehrheitlich Honor Colorado, gegen die Änderung mit der Lohnerhöhung, obwohl sie selbst Präsident Peña damit erpressten. Dieser änderte dann auch seine Interpretation und erklärte, dass Erpressung eventuell zu tiefgreifend gewesen wäre, allerdings forderten das die Parlamentarier bei einer Konversation mit ihm.

„Die Bürger haben einen weiteren Betrugsversuch einiger Parlamentarier verhindert. Sie wollten eine Gehaltserhöhung als Gegenleistung für die Genehmigung des Haushalts 2024“, berichtete Sande Lopez Garelli

„Santiago Peña von Honor Colorado prangerte seine Parteifreunde an, weil sie von ihm Geld erpresst hatten, um die Gehälter der Abgeordneten zu erhöhen. Jetzt verpassen sie ihm und seinem Finanzminister vom Quincho aus eine schallende Ohrfeige. Eine totale Katastrophe“ schrieb Benjamín Fernández Bogado.

Wochenblatt / X

CC
CC
Werbung

Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Kommentare themenbezogen sind. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allein bei den Verfassern, die sachlich und klar formulieren sollten. Kommentare müssen in korrekter und verständlicher deutscher Sprache verfasst werden. Beleidigungen, Schimpfwörter, rassistische Äußerungen sowie Drohungen oder Einschüchterungen werden nicht toleriert und entfernt. Auch unterschwellige Beleidigungen oder übertrieben rohe und geistlose Beiträge sind unzulässig. Externe Links sind unerwüscht und werden gelöscht. Beachten Sie, dass die Kommentarfunktion keine garantierte oder dauerhafte Dienstleistung ist. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder Speicherung von Kommentaren. Die Entscheidung über die Löschung oder Sperrung von Beiträgen oder Nutzern die dagegen verstoßen obliegt dem Betreiber.

2 Kommentare zu “Machen Sie sich am besten selbst ein Bild der Lage

  1. DerEulenspiegel

    Das Herrchen hat einmal kurz an der Leine gezogen und schon erfolgte die Kehrtwendung. Es geht doch nichts über eine gute Domestizierung.

    12
    6
  2. Die Frage, die sich hier stellt ist, warum Cartes bzw. seine Marionette nicht mehr Geld gewissen „Institutionen“ geben möchte, diese Regierung ist doch bestrebt, wieder massenhaft Schulden zu machen, Dann sollen sie „lieber“ das Geld in den Behörden sinnlos verpulvern, als in den nimmersatten Rachen der Parlamentarier zu stopfen.
    Wobei, gemäß der Logik des Abgeordnetenpräsident, wenn einer mehr verdient, ist er weniger anfällig für Korruption. Brüller des Jahres.
    Ich frag mich nur, wie Don Cartes das alles managt. Offensichtlich geht gar nichts mehr ohne ihn – und neben der Politik und der Justiz ist er garantiert nicht minder interessiert daran, was sein Firmenimperium noch macht. Ob der überhaupt noch schläft?