Blinder Passagier

Concepción: Der Fall eines blinden Passagiers sorgt für Aufregung. Sogar eine Verfolgungsjagd durch die Polizei musste durchgeführt werden, um die Sache zur Anzeige bringen zu können.

Die Polizei verfolgte den Bus und hielt den Fahrer eine Stunde lang auf. Es geschah in Yby Yaú, Concepción.

Der Fahrer und sein Begleiter des NASA-Busunternehmens wurden dann wegen Diskriminierung eines blinden Mannes angezeigt, nachdem ihm aufgrund seiner Behinderung die Fahrt nach Ciudad del Este verweigert worden war.

Blanca Griselda Pereira Montanía sagte, dass sie mit ihrem blinden Freund namens Ezequiel Prieto (34) vor der 7. Polizeistation in Yby Yaú, Concepción, auf einen Bus gewartet haben.

Gegen 22:40 Uhr kam der NASA-Bus an und der Beifahrer stieg aus, doch als er bemerkte, dass der Mann eine Behinderung hatte, sagte er ihm, er könne nicht einsteigen.

„Wir zeigten ihnen die kostenlose Fahrkarte für Menschen mit Sehbehinderung, aber sie wollten trotzdem nicht, dass wir einsteigen, dann kam ein Polizist und der Beifahrer sagte, es seien keine Plätze frei“, berichtete die Frau.

Der Polizist forderte das Paar auf, in den Bus einzusteigen, um zu überprüfen, ob tatsächlich Sitzplätze frei waren, aber sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer erlaubten es ihnen nicht. Der Busfahrer schloss dann die Tür und fuhr los. Dann begann eine Verfolgungsjagd der Polizei.

Eine halbe Stunde später gelang es ihnen mit Unterstützung von Beamten der der Polizeistation aus der Kolonie Herminio Mendoza den Bus anzuhalten. Der Beifahrer wurde als Celso Ramón Peña Navarro (38) und der Fahrer als Marco Correa Vargas (42) identifiziert, die eine Stunde lang festgehalten und dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft freigelassen wurden.

Erstes Mal

Montanía sagte, es sei das erste Mal, dass ihnen so etwas passiert sei, aber andere Blinde in der Gegend hätten sich bereits auch schon beschwert.

„Deshalb haben wir beschlossen, den Fall anzuzeigen, weil sie das Gesetz nicht respektieren wollen“, sagte die Frau.

Das Paar musste auf einen weiteren Bus warten, der um 00:00 Uhr kam und sie konnten dann nach Ciudad del Este fahren, wohin sie aus beruflichen Gründen mussten.

„Später erfuhren wir, dass noch Plätze frei waren. Ich hoffe, dass sie bestraft werden, denn so darf man mit Behinderten nicht umgehen“, betonte die Frau abschließend.

Wochenblatt / Mas Encarnación

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