Projekt zur Ausbalancierung des Mautsystems auf nationalen Strecken vorgestellt

Asunción: Der Abgeordnete von der Colorado-Partei, Benjamín Cantero, stellte einen Gesetzentwurf vor, “der den regulatorischen Rahmen für die Neuorganisation aktueller und künftiger Mautstellen im ganzen Land schafft, die vom Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (MOPC) verwaltet werden.“

Der Begründung des Gesetzentwurfs zufolge gibt es in Paraguay landesweit lediglich 16 Mautstellen, was für eine effektive Straßeninstandhaltung eindeutig nicht ausreicht.

Aus dem Dokument geht hervor, dass die Situation äußerst gegensätzlich ist: Auf manchen langen Strecken gibt es überhaupt keine Mautstellen, auf anderen hingegen konzentrieren sich mehrere Mautstellen auf kurzen Abschnitten, wodurch den Benutzern ungerechtfertigte Zusatzkosten entstehen.

Als Beispiele für die festgestellte Ungleichheit nennt das Dokument die Route PY19 zwischen Villeta und Alberdi, auf der es auf über 100 Kilometern keine einzige Mautstelle gibt, und die Route PY08 zwischen Coronel Oviedo, Villarrica und Caazapá, das trotz seiner großen Ausdehnung ebenfalls über keine Mautstelle verfügt.

Am anderen Ende des Spektrums stehen Departements wie Cordillera (Emboscada) und Itapúa (Coronel Bogado) vor dem Problem, dass die Mautstellen zu nahe beieinander liegen, was der lokalen Bevölkerung laut Projektbegründung übermäßige tägliche Kosten verursacht.

In diesem Zusammenhang heißt es in dem Dokument, dass sich die jährlichen Einnahmen aus den 16 bestehenden Mautstellen auf etwa 20 Millionen US-Dollar belaufen, während das MOPC jährlich mindestens 60 Millionen US-Dollar benötigt, um die Wartung und Instandhaltung der in seiner Verantwortung liegenden Straßennetze angemessen durchführen zu können.

Das Projekt legt vier grundlegende Kriterien für die Bestimmung neuer Standorte von Mautstellen fest: Verlegung der Mautstellen in die Nähe von Stadtzentren; Einführung einer gebührenfreien Maut auf ausgedehnten Straßennetzen; Verringerung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf Gemeinden mit aufeinanderfolgenden Mautstellen; sowie Bewertung der verfügbaren Infrastruktur und des Investitionsbedarfs.

Der Vorschlag hingegen legt konkrete technische Parameter fest: 100 Kilometer maximaler Abstand zwischen den Mautstellen; 20 Kilometer Mindestentfernung zwischen jeder Mautstelle und dem Stadtzentrum eines Bezirks; und 5 Jahre als maximaler Zeitraum für die vollständige Umstrukturierung aller bestehenden Örtlichkeiten.

Im Hinblick auf technologische Innovationen sieht das Projekt eine Modernisierung des Systems durch die Implementierung automatisierter und intelligenter Systeme (elektronische Maut) sowie gemischter Zahlungsmethoden vor: Bar- und elektronische Zahlungen sowie die Nutzung mobiler Anwendungen und POS-Systeme.

Wochenblatt / Hoy / Beitragsbild Archiv

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