Kolonie Independencia: Sie hat fast ein ganzes Jahrhundert miterlebt – voller Wandel, aber auch voller Tradition. Mit ihren 99 Jahren ist sie nicht nur die älteste Bewohnerin der Kolonien Independencia, Carlos Pfannl und Sudetia, sondern auch ein lebendes Geschichtsbuch.
Während viele nach dem Elixier der ewigen Jugend suchen, hat Frieda Braselmann es längst gefunden: Es ist weder ein Geheimnis noch eine Magie, sondern eine Haltung zum Leben, die sie bis heute bewahrt hat. Anlässlich ihres 99. Geburtstages gibt sie Einblicke in ihre Philosophie, die sie körperlich fit und geistig jung hält. Ihre Geschichte ist eine Inspiration, die beweist, dass wahre Jugend im Geist beginnt.
In den deutschstämmigen Kolonien Independencia, Carlos Pfannl und Sudetia ist ihr Name ein Synonym für Stärke und Lebensfreude. Frieda, die mit 98 Jahren bereits die älteste Bewohnerin war, feierte gestern ihren 99. Geburtstag. Dieses bemerkenswerte Jubiläum brachte, wie schon im letzten Jahr, fünf Generationen ihrer Familie zusammen und ist ein lebendiges Zeugnis für ein erfülltes Leben.
Sie schrieb schon einmal Geschichte
Friedas Leben ist reich an Geschichte. Zusammen mit ihrem verstorbenen Mann Helmut schrieb sie 2017 ein Kapitel in der Geschichte der Kolonie, als sie als erstes Paar die Gnadenhochzeit – 70 gemeinsame Ehejahre – feiern konnten. Auch nach dem Verlust ihres Mannes führt Frieda ihr Leben mit einer bewundernswerten Unabhängigkeit und Gelassenheit weiter.
„Ich bin gesund, kann mich gut bewegen und allein für mich sorgen. Das ist im Moment das Wichtigste“, sagte Frieda.
Diese Worte sind mehr als nur eine Aussage; sie sind ihr Lebensmotto. Mit 99 Jahren kümmert sie sich immer noch selbstständig um ihren Haushalt, kocht, putzt und versorgt ihre Hühner. Diese täglichen Routinen hält sie für das Geheimnis ihrer körperlichen und geistigen Fitness. Einmal pro Woche unterstützt sie eine Haushaltshilfe, und ihre beiden Kinder, die in der Nähe wohnen, sind immer für sie da, falls doch einmal Hilfe benötigt wird.
Frieda hat in den fast 100 Jahren viele Veränderungen miterlebt. Sie kann lebhaft aus den Anfängen der Kolonie Independencia und der Blütezeit des Weinanbaus erzählen. Rückblickend beschreibt sie die damalige Zeit als ruhiger und weniger hektisch. Sie stellt fest, dass die heutige Zeit mehr Herausforderungen wie Einbrüche und Überfälle mit sich bringt. Doch diese Veränderungen haben ihre innere Ruhe und Ausgeglichenheit nicht erschüttern können.
Ihr Geist bleibt durch den regen Austausch mit anderen Menschen jung. Frieda schätzt anregende Gespräche und den Kontakt zu ihrer Familie. „Soziale Kontakte sind wichtig“, betont sie. „Es ist wichtig, zuzuhören, aber auch anderen mein Wissen mitzuteilen. Eine anregende Unterhaltung füllt Geist und Körper mit Energie“, fügte sie an. Aus diesem Grund zieht sie auch dieses Jahr eine private Feier im familiären Kreis einer großen öffentlichen Veranstaltung vor.
Mit Hoffnung blickt sie auf die Zukunft. Ihr größter Wunsch ist es, nächstes Jahr den 100. Geburtstag feiern zu können. „So Gott will, wird dies auch möglich sein“, sagte sie. Wenn der Geist jung bleibt, bleibt auch der Körper jung und aktiv. Friedas Leben ist der beste Beweis dafür, dass Hoffnung und Tatkraft keine Altersgrenze kennen.
Mit dem gestrigen 99. Geburtstag blickt Frieda voller Hoffnung auf das kommende Jahr. Ihre positive Einstellung und ihre ungebrochene Lebensfreude lassen ihre Familie und Freunde zuversichtlich sein. Friedas Geschichte ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass der Geist und der Wille, aktiv am Leben teilzunehmen, keine Altersgrenzen kennen. Ihre Familie ist bereit, den Meilenstein des Jahrhunderts mit derselben Herzlichkeit und Stille zu feiern, die Friedas bisherige Feste auszeichneten. In der Zwischenzeit hält sich die Jubilarin mit ihrem täglichen Haushalt und dem Kontakt zu ihren Lieben fit und jung.
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