Asunción: Die Fahrservice-Plattformen verzeichneten in Zeiten höchster Nachfrage – insbesondere während der aktuellen feiertagsbedingten Stoßzeiten – Tarifsteigerungen von bis zu 250 %. Dies bestätigte Basilio Duarte, Vorsitzender des Verbandes der Plattform-Fahrer.
In einem Interview mit dem Sender Radio Monumental stellte Duarte klar, dass der Basistarif nicht geändert wurde. Er erklärte jedoch, dass der Algorithmus für die sogenannte “dynamische Preisgestaltung“ (Surge Pricing) aufgrund des starken Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage zu erheblichen Preissprüngen geführt habe. „Der Grundtarif ist immer derselbe, aber wenn die Nachfrage hoch ist und nur wenige Fahrer zur Verfügung stehen, passt das System die Preise an“, so Duarte.
Das Ungewöhnliche an diesen Tagen war laut dem Verbandschef, dass die dynamische Preisgestaltung praktisch den ganzen Tag über aktiv blieb und nicht nur in den üblichen Stoßzeiten. „Zu bestimmten Zeiten war es 2,5-mal teurer, was einer Steigerung von 250 % entspricht“, führte er aus.
Duarte räumte ein, dass dies für die Fahrer zwar eine vorübergehende Einkommensverbesserung darstelle – vergleichbar mit einem “Weihnachtsgeld“ –, gab aber auch zu, dass die Beschwerden der Nutzer aufgrund der starken finanziellen Belastung weit verbreitet seien.
Der Verbandsvorsitzende nannte Extrembeispiele für die aktuelle Lage: „Eine Nutzerin erzählte mir, dass sie an einem Tag 120.000 Guaranies verdient und allein für eine einzige Fahrt nach Hause über 100.000 Guaranies ausgegeben hat, weil der öffentliche Nahverkehr nicht effizient ist.“
Angesichts dieses Szenarios riet Duarte den Nutzern, sich nicht auf eine einzige Plattform zu verlassen und die Preise zwischen den verschiedenen Anbietern zu vergleichen. Er hob hervor, dass eine nationale App moderatere dynamische Tarife anwende und Aktionen sowie Rückerstattungen von bis zu 40 % anbiete, was sie im Vergleich zu den multinationalen Konzernen erschwinglicher mache.
„Genauso wie man Preise im Supermarkt vergleicht, sollte man es auch bei den Plattformen halten. Heutzutage gibt es mehrere Optionen, und es lohnt sich, vor der Bestellung genau hinzuschauen“, betonte er.
Abschließend berichtete Duarte, dass die Nachfrage nach Fahrten um 50 % bis 100 % gestiegen sei und sich zu Spitzenzeiten sogar verdoppelt habe. „In einer Stunde wurden doppelt so viele Fahrten wie an einem normalen Tag angefragt, was vor allem am schlechten Service des öffentlichen Personennahverkehrs liegt“, sagte er abschließend.
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