Bildungsministerium entdeckt auf einmal Boquerón

Filadelfia: Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MEC) hatte bis vor Kurzem wenig Interesse an Boquerón und glänzte vor allem mit Abwesenheit. Jedoch gibt es eine unaufhörliche Binnenwanderung in den zentralen Chaco.

Vor allem die indigene Bevölkerung wächst stark an. Im Zuge dessen kommt es zu einem schwindelerregenden Anstieg in der Bildungsnachfrage. 68% der Schulen aus dem Departement sind indigenen Ursprungs. Sie werden aber ausschließlich von sozialen und kirchlichen Organisationen verwaltet.

In städtischen Gemeinden ist die Nachfrage der Ureinwohner besonders hoch. Für das MEC war Boquerón jahrelang uninteressant. Allein was in dem Departement erreicht wurde, mit Ausnahme öffentlicher Beiträge, erfolgte durch die Bemühungen lokaler Sektoren.

Vor Jahren stellten Behörden aus dem Bildungsportfolio auf einem Seminar Pedro P. Peña als Hauptstadt von dem Departement Boquerón vor. Das verursachte eine Wut und gleichzeitig Gelächter von Teilnehmern auf der Tagung, denn Filadelfia ist seit 1992 die Hauptstadt von Boquerón.

Jetzt ändern sich die Dinge aber Stück für Stück. Der Bildungsrat vom Departement hat letztes Jahr zum zweiten Mal darauf bestanden, dass das MEC seinen seit 14 Jahren praktizierten und differenzierten Kalender endlich formalisiert.

Von da ab begann das MEC die Probleme zu sehen, die in mehreren Ayoreo-Gemeinden auftraten. Es gab keine regelmäßigen Klassen mit einem formalisierten Unterricht. Das ist ein potentielles Risiko und kann so das Image von Paraguay beeinträchtigen, unter der Berücksichtigung einer internationalen Verurteilung bei dem Thema der Indigenen.

Ein Besuch des ehemaligen Bildungsministers Enrique Riera und mehrere Behördenvertreter öffnete die Augen vom MEC, das nun eine große Bildungsnachfrage in Boquerón sieht.

Wochenblatt / ABC Color

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